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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 3.1793

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Nro. LXXI
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https://doi.org/10.11588/diglit.47741#0576
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56L
So wie es zusammengetragen war, in
Pfenningen, Groschen, Hellern und Kreu-
zern, wurde es in eben dasselbe Papier ein-
gewickelt, worauf die Ausheilung stund, und
der Wirkhin in Verwahrung gegeben.
Während dieser traurigen Operation lief
ein Theil der Versammlung ins Dorf, um
von Haus zu Haus Nachtfpeisen, Holz zum
Feuer, und verdorbenen Wein Zu betteln,
ihre ermüdeten Füße damit Zu netzen. Un-
terdessen beschrieben mir Vie Zurückgebliebe-
nen das Elend ihrer Situation, und mach-
ten mir einen Begriffvom System des Chaus-
seebaues in Frankreich.
Einige führten hartes Brod in ihren Ran-
zen bey sich. Andere hatten schon seit zween
Lagen keines mehr übrig. Die meisten wa-
ren ohne Geld, eine Nachtmahlzeit Zu bezah-
len. Das arme Vieh an ihren Kärren!
Es brüllte nicht: es verstummte vor Hunger.
Ich will nichts übertreiben: denn wenn
man nur schildern will, so ist das Bild nicht
mehr schön. Genug, man kam mit der Wir-
thin überein , daß sie von dem Gelds, so die
Abwesenden erbetteln würden , eine Art Brü-
he , die aus Butter und Wasser bestand,
hergeben sollte, worein die Gesellschaft ihr
Brod tunken könnte.
Diejenigen, welche kein Brod mehr be^
saßen, entschlossen sich, mit seufzendem Ms°
 
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