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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0071
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ACHILLEUS Tafel XX

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haltenden (vgl. 33. 34. 37. 38) dar. Von den drei die
linke Seitengruppe bildenden Lycomedestöchtern entfernt
sich die eine, die mit Chiton, Mantel und Sandalen be-
kleidet ist, eilig nach links, indem sie den Kopf nach der
Mitte zurückwendet; die mit drei ausgestreckten Fingern
warnend erhobene Rechte ist schwerlich antik; in der Linken
hält sie zwei Spindeln. Für die Bewegung vgl. das Mädchen
mit der Leier auf 33. Die zweite mit der sog. attischen Frisur,
im gegürteten Chiton, welcher das rechte Bein sichtbar wer-
den lässt (s. 33 und 38), und Sandalen, schreitet, den Kopf
zurückwendend, der Mitte zu, in der gesenkten Rechten
eiIle Leier. An der Ecke wieder dasselbe mit Chiton und
bogenförmig flatterndem Mantel bekleidete, mit zurückge-
wandtem Kopf nach links fliehende Mädchen, wie auf 28.
29" 31- 33. 34. 37; der ganze Oberkörper und beide Arme
S1nd ergänzt; ursprünglich war die Rechte gewiss auch
hier erhoben. Für die Ergänzung mit der Flöte gab wohl
die falsche Ergänzung der entsprechenden Figur auf 34 das
Vorbild ab. In der rechten Eckgruppe zunächst Ulixes
lrx Gewandung und Bewegung wie auf 34. 36 nur hält die
Linke nicht die Lanze, sondern umfasst den Schwertgriff,
Und ist die Rechte nicht ausgestreckt, sondern mit der
Geberde der Aufmerksamkeit ans Kinn gelegt (vgl. den
^iomedes auf 30); dann der Trompeter im Schuppen-
Pa'izer, unter welchem der mit kurzen Aermeln versehene
Chiton sichtbar wird, Paludamentum und Stiefeln; an der
^ite trägt er das Schwert, an den Unterschenkeln seltsam
gebildete, schildförmige Beinschienen, die durch zwei
fernen festgehalten werden; doch rührt diese sonst
deines Wissens auf antiken Denkmälern unerhörte Tracht
Wahrscheinlich lediglich von Ueberarbeitung oder Ergän-

sarcofago, i qua// eran dlvisi in compartimenti, e framezzati da pilastri.
In questo vcdesi Achille an cor a in abito feminile, che ha giä imbrac-
ciato lo scudo; e gittata a terra la cctra avvilita; vuol sottrarsi da
Sein; c da Deidamia, che genuflessa cerca di trattcnerlo. Per quanto
il lavoro, e la conservazione di questa scultura lascino a desiderare;
pure se se ne trovassero altri pezzi, renderebbonsi forse importanti, per
i curiosi, e non comuni soggetti, che rappresenterebbero. Cib e sperabile
attesa la camera sepolcrale dove quesf arca stava riposta, e ancora tutta
ingombra di terra. Dalle due figure assai malmenate, una virile, tultra
feminile, che giaciono sul coperchio, apparisce, che vi si dovean contenere
due cadaveri. Vgl. über die in Traianischc Zeit gehörige Grabanlage
Zoega De origine et usu obeliscorum 1798 p. 370 (App. Fol. 508);
Uhden in "Wolf's Museum der Alterthumswissenschaft I 1807
S. 534. lieber die in demselben Grab gefundenen Inschriften s.
Corpus inscriptionum latinarum VI 15502 —155 5J5.

Litteratur: E. Visconti a. a. O.; Beschreibung der Stadt
Rom II 2, 1834, S. 81 Nr. 660 (Theseus und Antiopa); Descri-
zionc dei Musei Vaticani, il Museo Chiaramonti p. 216 nr. 662.

Fragment vermuthlich von der rechten Ecke eines als
Kline geformten Sarkophags, dessen Seiten durch bogen-
tragende Pflaster korinthischer Ordnung in eine Anzahl
von Feldern eingetheilt waren; in dem Zwickel über den
Pflastern ist rechts ein in ein Muschelhorn blasender Triton,
links der Rest einer Sphinx oder eines Greifs erhalten. Die
Darstellung in dem von den Pflastern eingerahmten Felde
ist, wie stets auf den Sarkophagen dieser Classe, als eine
in einer Nische aufgestellte Statuengruppe zu denken, daher
die starken Abweichungen von dem sonst üblichen Relief-
stil, namentlich bei der Hauptfigur.

Links erkennt man Achilles im Frauenchiton, aus
welchem die rechte Seite der Brust und das rechte Bein
nackt hervortreten. Am linken erhobenen Arm schwingt
Zung ner Endlich Diomedes im Panzer mit darunter er den Schild. Die Beine, von denen das rechte auf eine
hervorschauendem Chiton, wie der Bläser, Paludamentum Erhöhung, scheinbar auf den Busch des am Boden liegen-

und Stiefeln, wie auf 34; doch greift er nicht wie dort
nach dem an seiner Seite hängenden Schwert, sondern
hält einen kurzen Stab, scheinbar den Rest einer Lanze,
^ie Köpfe dieser drei Figuren sind deutlich nach dem
Muster von 34 ergänzt. Am Boden liegen ein Panzer
Und ein Schild.

4°) F. Rom, Vatican, Museo Chiaramonti, ein-
gemauert Fig. 40. L. 0,55. H. 0,96". Relieferhebung 0,00.
Dehnung von Eichler 1886". Eine genaue Untersuchung
des Originals durch Arthur Schneider 1888, die noch manche
V°n Eichler übersehene Einzelheiten ergab, konnte für die
Abbildung nicht mehr verwerthet werden.

Gefunden 1793 mit einer Anzahl anderer Marmorfragmente
ln einem Grabe an der Via Appia. S. d. Fundbericht von E.
^ Visconti vom 20. Febr. 1793, abgedr. bei Fea Miscellanea
l^l°StCa crttlca e antiquaria II 1836 p. 65: tanno 17p3 presso
'<* App}a circa il secondo miglio nella vigna deW Abbadia di
Sebastiano . . . p. &p nr. 17: frammento de' bassirilievi d'un gran

den Helmes gesetzt ist, sind nach links gewandt. Im
scharfen Contrast zu dieser Bewegung ist die linke Seite
des Körpers weit zurück, die rechte weit vorgenommen,
vermuthlich der Bewegung des rechten Arms folgend, der
wahrscheinlich den Speer schwang; wenigstens scheinen
darauf die beiden Ansätze, der eine auf dem" unteren
Theil des Chitons nahe dem linken Rand, der andere auf
dem Flügel des Amors hinzuweisen, die wohl nur von
einem Speer herrühren können. Das Gesicht war wohl in
Vorderansicht gestellt oder etwas nach links gewandt.
Die Stellung ist sehr wirkungsvoll, aber mehr der theatra-
lischen Pose des Modells als der Wirklichkeit entnommen.
Auf Achilles fliegt ein Amor zu, das rechte, hinter dem
Rücken der Deidamia verschwindende Bein in senk-
rechter, das linke in beinahe wagerechter Haltung, vgl. 3g.
Deidamia, im engen, von der linken Seite des Ober-
körpers herabgeglittenen Chiton und Schuhen, eilt in etwas
geduckter Haltung auf Achilles zu und fasst, wie Schneider
festgestellt hat, mit erhobener Rechten den linken Arm

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