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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0147
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AMAZONEN Tafel XLIV. XLV

I29

aer zusammenbrechenden Penthesilea und den linken
einen Schild tragenden Arm des sie stützenden Achilles;
vgl- 92. 94. g^. g6. gg; rechts davon die typischen Haupt-
figuren der rechten Seitengruppe wie auf 88. 89. 90. g2.
Q4- 95- 97; die bis zur Karrikatur entstellte Figur in der
rechten oberen Ecke ist wohl die zu Hilfe sprengende
Amazone, wie auf 88. 94. Für den Krieger im Schuppen-

panzer unter dem Ross der Amazone vgl. 95; der linke
einen Speer haltende Arm ist jedesfalls missverstanden.

In dem Fragment 10g a darf man wohl einen Rest
der linken Schmalseite erkennen. Dargestellt ist eine Ama-
zone im Chiton mit gegürtetem, die linke Brust freilassen-
dem Ueberschlag, die mit der Linken ein Ross am Zügel
führt und in der Rechten die Bipennis hält.

III DRITTE CLASSE

Tafel XLV

Ho) S. London, British Museum. Fig. 110.
110 a. Fig. 110 b. Fig. 110 c. L. 2,14. H. 1,00.
•' °>95 (nach freundlicher Mittheilung von L. R. Farnell).
Zeichnung von Eichler 1873.

Früher in einem Garten bei Saida, dem alten Sidon. 1845
durch den englischen Consul in Beirut Mr. Moore erworben
Urid für !j0 pfuncl an das Britische Museum verkauft.

Litteratur: E. Hawkins Ancient Marbles in the British Mu-
ettm ^ 1845 p. 116 «.3; S. Birch Archäologische Zeitung VI
(N- F. II) 1848 S. 313; Matz ebenda XXX 1872 S. 15.

Griechisch-römischer Sarkophag derselben Gattung wie
25- 26. 47. 62. 72. An den unteren Ecken der Vorder-
seite vorspringende Postamente; ebenso an der allein er-
haltenen linken Ecke der Rückseite. Der Sockel ist an
der Vorderseite und der rechten Schmalseite mit einem
^°Ppelten Ornamentstreifen von spiralförmigen Ranken
Verziert; aus den Windungen des oberen kommen die
^ordertheile von mancherlei Thieren, unter denen man

sich sein Angriff zu richten scheint, gehört schon zur
rechten Seitengruppe; mit phrygischer Mütze, einem die
rechte Brust freilassenden Chiton mit Ueberschlag, bogen-
förmig flatternder Chlamys und Stiefeln bekleidet sprengt
sie nach rechts und hebt die Bipennis zum Schlag gegen
einen von dieser Seite auf sie zureitenden jugendlichen
Krieger empor, wendet aber, von dem plötzlichen Angriff
im Rücken überrascht, den Kopf nach dem Reiter in der
Mitte um. Die Stelle ihrer rechten Hand wird durch den
unter dem oberen Rand erhaltenen Ansatz bezeichnet.
Der von rechts gegen sie ansprengende Krieger trägt Helm
und Panzer und hebt mit der Rechten die Lanze zum
Stoss empor. Zwischen den Rossen wird im Reliefgrund
der nach rechts zurückgewandte Kopf eines jugendlichen,
in einen Mantel gehüllten, nach links laufenden Kriegers
sichtbar; ebenso links hinter dem Reiter in der Mitte der
nach rechts im Profil stehende Kopf einer Amazone. Unter
dem Ross desselben Reiters kniet eine Amazone, den Kopf

phrygische Mütze; das wellige Haar fällt lose auf den
Nacken herab. Der Ansatz auf der rechten Schulter rührt
wahrscheinlich von dem rechten Vorderhuf des über sie

anther, Eber, Hirsche, Steinböcke, Stiere und Hunde er- mit schmerzlichem Ausdruck zurückbiegend, am Boden.
ennt, zum Vorschein, vgl. 21. 21a; dasselbe Ornament Eine Lanze hat ihre Brust von vorne durchbohrt und
scheint, nach dem erhaltenen kleinen Rest zu schliessen, kommt mit der Spitze im Rücken zum Vorschein; die
^er Bockel der linken Schmalseite getragen zu haben. Am Kleidung ist dieselbe, wie bei der Reiterin, doch fehlt die
°beren Rand der Vorder- und der beiden Schmalseiten
ein spiralförmiges Blattornament, darunter an der Vorder-
ste zwei schmucklose Rundstäbe, an der linken Schmal-
zte ein Streifen von aufrecht stehenden Akanthosblättern, hin galoppirenden Pferdes her. Rechts von ihr noch eine
*n der rechten ein lesbisches Kymation. Der -obere verwundete Amazone in demselben Chiton und mit phry-
and der Rückseite ist schmucklos. gischer Mütze. Sie stützt sich auf den linken Arm und

neigt das Antlitz zur Erde. Auf ihrer linken Brust die
Ansatzspur vom rechten Vorderhuf des Amazonenpferdes.
Weiter rechts an der Ecke eine neue Kämpfergruppe; ein
jugendlicher Krieger mit Helm und über den linken Arm
geworfener Chlamys entfernt sich, den linken Fuss auf
eine am Boden liegende Beinschiene setzend, nach rechts,
führt aber noch mit dem rechten hinter den Kopf erhobenen
Arm einen Schwertschlag gegen eine am Boden knieende

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Die Mitte der Vorderseite Fig. 110 nimmt ein nach
rechts galoppirender jugendlicher Reiter in Helm und ge-
arteter Exomis ein. Mit der Linken den Schild weit vor
^lch streckend hebt er den rechten Arm zum Stoss mit
^er Lanze empor. Die Stelle der rechten Hand wird durch
. n Bruch am oberen Rand bezeichnet; von der Lanze
führen die beiden Ansatzspuren auf dem rechten Oberarm
r v°r ihm reitenden Amazone her. Diese, gegen die
 
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