Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0222
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ARGONAUTEN-KREIS

Bassi Ri/ievi 1808 I p. 215 nr. XVI; Beschreibung der Stadt
Rom III 2, 1838, S. 586 Nr. 31. S. 588 Nr. 52; Clarac
Mus'ee de sculpture II 1841 p. 536 n.; Capranesi Indicazione delle
sculture anriebe esistenti nella Galleria della Villa di Sua Eccellenza
il Sig. Principe D. Antonio Buoncompagni Ludovisi 1842 p. 23
nr. 17. p. 28 nr. 40; Welcker bei K. O. Müller Handbuch der
Archäologie der Kunst 3. Aufl. 1848 S. 694 § 412, 4; O. Jahn
Archäologische Zeitung XXIV 1866 S. 234 F; Michaelis ebenda
XXIX 1871 S. 148; Schreiber a. a. O. S. 104 Nr. 81. S. 122
Nr. 1035 Heydemann Iason in Kolchis (Elftes Hallisches Winckcl-
mannsprogramm) 1886 S. 14 C; L. von Urlichs Ein Medea-
Sarkophag (Einundzwanzigstes Programm des von wagner'schen
Kunstinstituts) 1888 S. 6 h.

Das flache Relief macht es sehr wahrscheinlich, dass
die beiden Stücke, wie Schreiber vermuthet, Schmalseiten
eines Sarkophags, dann natürlich eines mit Darstellungen aus
dem Medeamythus, sind. Auf dem einen Fig. 192, ver-
muthlich der rechten Schmalseite, ist die Erringung des
Vliesses dargestellt, vgl. 187. 188. 18g. 190. Iason trägt,
wie auf 189, nur Helm und Schild. Medea, die einen
Aermelchiton und einen schleierartig über den Kopf
gezogenen Mantel trägt, hält in der Linken einen kleinen
Apfel, offenbar um ihn als Zaubermittel der Schlange hin-

zureichen. Auffallend ist dabei, dass diese ihren Kopf gar
nicht nach dem Apfel ausreckt, sondern ihn über der Hand
der Medea matt zur Erde herabhängen lässt, was ver-
ständlich sein würde, wenn hier, wie auf igo, am Fuss
des Baumes ein brennender Altar stände.

Das zweite Bruchstück Fig. 192a, vermuthlich die
linke Schmalseite, zeigt die erste heimliche Begegnung
zwischen Medea und Iason. Medea, in Aermelchiton
mit Ueberschlag und schleierartig über den Kopf gezoge-
nem Mantel, den sie mit der Linken schamhaft vor das
Gesicht erhebt, kommt schüchtern von links heran und
reicht Iason die Hand, der den Kopf zu ihr hinneigt.
Iason trägt Helm, Schild und eine auf der rechten Schulter
geheftete Chlamys. Der Darstellung liegt wieder die
Schilderung des Apollonios zu Grunde III 962—967.
§k B' dpa oi Kpdbirj arrftkuv tt&osv, äju/uara B' avrug
■fykvatxv dsp,udv oi Trapylbag ei'Xev ^pev&o;.
yovvara B' out ÖTrfau outs Trpoirdpoid-ev detpai
sa-S-svev, dXX' imsvspQ-s näyy; irölag. cd B' dpa rsmg
dfj.§fao\oi judXa rräzai dirb aobeluv iX/acirsv.
rw V dvscä Kai dvauboi s(f>s^raaav dXXrjXoiaiv.
Es ist möglich, dass diese beiden Schmalseiten zu igs
gehören.
 
Annotationen