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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,2): Einzelmythen: Hippolytos - Meleagros — Berlin, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.12013#0025
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TAFEL XLVI— XLVIII GRIECHISCHE SARKOPHAGE 151. 152

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Efterrctningcr von begge Sicilicrne, samlede paa en Reise i disse Lande
i Aarcnc 1785 og 1786 I 1790 389.m.; F. H. bartels Briefe über
Kalabrien und Sicilien III 1792 S. 452 (2. Aufl. S.465); Zoega Bassi-
rilievi antichi di Roma 1808 I p. 230; C. Grass Sicilische Reise oder
Auszug aus dem Tagebuch eines Landschaftsmalers 1815 I S. 139f.;
w. Uhden Abhandlungen der Berliner Akademie aus den Jahren
1818—1819, 1820 S. 198 fr.; Zannoni Reale Galleria di Firenze
Ser.1V Vol. 11 1819 /. 168 ss.; Minerva, Taschenbuch für das Jahr
1820 XII S. XLIV. LIV; Politi Illustrazione etc. passim; Ders.
Viaggiatore /.67s.; Kephalides Reise durch Sicilien 1822 I S. 273;
welcker Philosiratorum imagines 1825 /.419; C. 0. müller Hand-
buch der Archaeologie der Kunst 1830 § 257, 4. §412,2; Serradi-
falco a. a. O. p.8-jss., p.122 n.2a,y, C. A. Böttiger Kleine Schriften
II 1838 S.360; O.Jahn Archaeologische Beiträge 1847 S. 302; Ders.
Archaeologische Zeitung XXI 1863 S. 27; l. Schmidt Archaeologische
Zeitung V 1847 S. 65; Ders. Rheinisches Museum VII 1850 S. 59fr.;
Brunn Bulletiino delV Institute 1849 60; Ders. Archaeologischer
Anzeiger 1853 S. 345*; Ders. Annali dell' Institute XXIX 1857 /. 38
(Kleine Schriften I S. 22); Stephani a.a.O. S. 178 Nr. 10 = Nr. 13;
H. HlNCK a.a.O. p. 109; G. Kinkel Euripides und die bildende Kunst

1871 S. 58; Matz Nachrichten der Göttinger gelehrten Gesellschaft

1872 S. 71; A. Kalkmann a.a.O. S. 66 ff. (B); Puntoni a.a.O.
p. 6 sqq.; lechat Bulletin de corrcspondcnce hellcnique XIII 1889
p. 324 n.1. p. 331 n. 1; B. Sauer a. a. O. S. 21 f.

Der Sarkophag zeigt dieselbe Decoration wie der
Achilleus-Sarkophag II 26, dem er auch stilistisch am näch-
sten steht; entferntere Verwandte sind II 47 und II 62. Am
Sockel der Vorder- und rechten Schmalseite das spiral-
förmige Blattornament, an letzterer auch die aus den Ran-
ken herauskommenden Thiere; darüber Zahnschnitt. An den
Ecken postamentartige Vorsprünge mit Thierkampf-Scenen :
an der Vorderseite links ein Greif, der eine Hirschkuh
erjagt hat zwischen zwei Bäumen; rechts ein Panther, der
einen Hirsch verfolgt; dahinter ein Baum; an der rechten
Schmalseite links ein Löwe, der eine Hirschkuh, rechts ein
Panther, der einen Hirsch zerfleischt; dahinter jedesmal ein
Baum. Hinter den Köpfen der Figuren und am oberen
Rand genau dasselbe Ornament wie II 26; nur springen
hier, den Postamenten des Sockels an den Ecken entspre-
chend, zwei capitellartige Leisten vor. An der Rückseite
und linken Schmalseite, deren bildliche Darstellung weniger
ausgeführt ist, sind Sockel und oberer Rand schmucklos;
nur an der Rückseite hat der Sockel in der Mitte eine
halbe Hohlkehle.

Auf der Vorderseite Fig. 152 der Antrag der Amme.
In der Mitte Hippolytos mit Chlamys und Schwert, in
der gesenkten Rechten einen knorrigen Jagdspeer, in der
Linken den Brief der Phaidra, den er nachdenklich be-
trachtet. Links neben ihm die Amme, eine kleine runzlige
Alte mit spärlichem, auf Schulter und Brust herabfallendem
Haar, in Aermelchiton, Mantel und Haube. Indem sie er-
wartungsvoll zu dem Heros aufschaut, berührt sie mit der
Rechten dessen Speer und hält in der Linken einen etwas

gross gerathenen Stilus bereit, mit dem Hippolytos die Ant-
wort schreiben soll. Um diese beiden Hauptfiguren ist das
Jagdgefolge des Hippolytos zunächst streng symmetrisch,
nach den Ecken hin etwas laxer gruppirt, vgl. die Reliefs
von der Basis der Nemesis zu Rhamnus (C. Robert Knöchel-
spielerinnen des Alexandras, XXI Hallisches Winckelmanns-
programm S. 26). Zu beiden Seiten des Hippolytos im
Hintergrunde und in ganz flachem Relief zwei einander zu-
gekehrte und wohl mit einander sprechende Jünglinge, beide
mit der Chlamys; der rechts trägt Jagdstiefel und hält eine
Keule. Vor seinen Füssen ein Jagdhund, von dessen Kopf
die Bruchstelle an seinem rechten Oberschenkel herrührt.
Ihm entspricht links ein zweiter in ganz flachem Relief ge-
bildeter Hund, dessen Kopf zwischen den Beinen des Hippo-
lytos sichtbar wird, während der Körper fast ganz durch die
Amme verdeckt wird. Es folgt im Vordergrunde und in
gleich hohem Relief wie die Hauptgruppe auf jeder Seite
ein Jüngling, der ein Pferd am Zügel führt; der erhobene
linke Vorderhuf des Pferdes zur Rechten sass auf der
Schulter des im Vordergrunde befindlichen Hundes auf, wie
die Bruchstelle erkennen lässt. Beide Jünglinge tragen die
Chlamys; der links hat ein Schwert an der Seite und stützt
die Rechte auf eine Keule; der rechts hält in der Linken
eine jetzt gebrochene Lanze, deren oberes und unteres
Ende durch die Bruchstellen, oben auf dem Blattornament
und unten auf dem linken Fuss der Figur, bezeichnet wird;
auch die lange schmale Bruchstelle am linken Oberarm
rührt von ihr her. Jeder der beiden Jünglinge wendet, wie
im Gespräch begriffen, den Kopf rückwärts einem neben
ihm stehenden Gefährten zu, und hinter jedem ist im
Hintergrunde ein mit der Chlamys bekleideter Doryphoros
angebracht: der rechts ist der Mittelgruppe zugewandt,
die weit vorgestreckte Rechte, die zwischen der Mähne
des Pferdes und dem Hinterkopf des vorher besprochenen
Jünglings sichtbar wird, ist auf den Speer gestützt, die Linke
vor die Brust erhoben; der links steht in Vorderansicht,
das Antlitz dem Jüngling mit der Keule zugewandt; die
seitwärts erhobene Rechte stützt sich auf den Speer, dessen
mächtiger Sauroter zwischen den Füssen der Eckfigur sicht-
bar wird, die Linke ruht in einem Bausch der Chlamys.
Der Jüngling, der sich mit dem Keulenträger unterhält,
führt ebenfalls ein Pferd am Zügel, ist mit der Chlamys be-
kleidet und hält in der Linken einen langen Speer, von dem
die Bruchstellen an der grossen Zehe seines linken Fusses
und seiner linken Schulter sowie an dem Hinterkopf des
Speerträgers im Hintergrunde herrühren. Links von ihm sitzt
ein Hund, der den Kopf zu ihm emporreckt; der Bruch
auf dem Rücken dieses Thieres rührt von dem erhobenen
linken Vorderhuf des Pferdes her. Ein weiterer Hund steht
hinter dem Jüngling mit der Keule, gleichfalls den Kopf zu
ihm emporhebend. Dem Jüngling mit dem Pferde an der
linken Ecke entsprechen an der rechten drei Figuren, von

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