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https://doi.org/10.11588/diglit.27300#0027
Dte dritte Relation. 23
Heylands: Nicht vmb derWerckwillen der Gerechtigkeit/drewir gethon hatten/sonder nach seiner Barmhertzigkeit/macht er vrrsseelig/durch das Bad "
derWidergeburt/vud Ernewerung beß H.Teists/welchen er außgegoffen hat/ober vns reichlich/durch ZEsum Khrist/vnsernHeyland: Auffdaßwrr
durch desselbtgen Gnade gerecht vnd Erben seyen/deß ewigen Lebens nach der Hoffnung/das ist gewißlich wahr.
Auß diesem Text er zum Eingang/nach anleytuug deß Sontags/welcher von Alters/bey der H. Ahrtstltchen Kirchen / voininica I^Ltare genannt
worden/auch em besonder I^care vnd Frolockung angekündet/wetln nämlich anff diesen Tag/ ein hochgeborn Fürstlich Kind/ durch die H.Tauffwtderge-
boren/vnd rin Mttglld derKhristlichen Kirchen/vnd Mteerb/der ewigen himltschen Güter/werden solle. Hat daranff/ in zweyen vnderschwltchen thei-
len gelehrt: Erstlich wie GOtt gegen den vnmündigen Kindletngesinnet: WasertnsetnemewigenRathihrethalbenbeschlossen/vnnddannwaser
durch sein heilig Wort hievon vns offenbahret habe: Nämlich das auß abgeleßnem Text/ vnd andern SonnenclarenGprüchen vnd Zeugnussen/GOt-
tes Worts/ zuerwetsen: Wie vnser lieber HErr vnd GOtt/ein freundlicher leutseliger GOtt sey : Der da aller Menschen/ vnd also auch der vnmün-
digen/vnd von Naturarmen verderbten Kindlein/vmb seines lieben Sohns/ vnfers einigen Erlösers vnd Seeligmachers ZEsuKhristi wegen sich er-
barme vnndioDätterlich ihrer ewigen Seeligkettannehme : Dieweiln auch Khristus laut vnwidertreiblicher Zeugnuß H.Schnfft/ nach dem ewigen
Willen vnd Wolgefallen seines himltschen Vgtters der Kinder/Mttler/Erlöser/vnd Seeligmacher worden: Dieweiln er vmb ihretwillen auch empfau-
gen/etn Kind geboren, beschnitten/gelitten/ge^orben/rc. Vnd also auch ihnen GOttcs Gnad vnd Huld/Derzeyhung der Süuden/vnd ewiges Leben er-
worben : DarZu er dann/solcher vnaußsprech icher Gutrhaten zugeniessen/gewtsse Mittel verordnet habe.
Zum Andern hat er gelehrt vnd dargethon: Was diß vor ein Mittel seye / dardurch GOtt sein Gnad vnd Gutthaten ttr Stetigkeit/ den suttgeN
Kindern erchetle vnd in inen würcke: Nämlich die H.Tauff/durchwelche/insonderheit fünffvortrefflichste vnd höchsteGutthaten/denKtndern gescher ckt
werden:Die Widergeburt/ deren dteH.Tauff/ nicht nur ein blosses eusserltches Zeichen/sonder ein warhafftig gantz kräfftig Mittel seye: r. Die auff-
nehmung an Kindsstatt: z. Die Erbschafft aller htmlischen Güter: 4 Die abwaschung von vnsern Sünden: s.Vnd dre Ernewerung deß H.Geists: Zst
auch ienigen starck begegnet/welche Menschlicher Dernunfft vnmüglichzusein/vermeynen/daß die H.Tauffgrosse Ding würcken/vnd so kräfftig sein köu-
de. Endlich hat er auch angezeigt/wie alle fromme Elter/vnd ins gemein allewahre Khristen/mttetnander solche Lehr vom H.Tauffwol mercken vnd ler-
nen sollen/damtt sie nicht allein nur ein Wtssenschafft/sonder auch würcklichen Nutzen darvon haben mögen. Diß letzt nur angeregten Zn halts/ist dik
schöne Christliche vnd trostreiche predigt gewesen: Da entzwtschen / die Ourchleuchtige/ Hochgeborne/ Fürsten vnd Herrn/Herr Fridertch Achilles vnd
Herr Magnus Hertzogen zu Würtemberg vnd Teck/rc.Wie auch die Durchleuchtige/Hochgeborne Fürstin vnd Fräwleen/Fräwlein Anna Hertzogin zu
Würtemberg vnd Teck/rc. Z.Z.F.F. G.Gn. vilgeliebt Fräwlein Schwester/ in dem Fürstlichen Frawenzimmer vnd Ktndstuben/ mit dem iungen prin-
tzen zurproceffionflchalsogefertiget/daß schier zugeendeterpredigt/mitgantzhellemwiderschall derTrommetervndHeerpauckm/nachFürstl.Brauch
ihre Hoffmeister vnd Zunckern/so dann hochgedachte Fürsten/welche das Fürstliche Fräwlein mit dem getragnen Fürstlichen Kind/neben sich in der Mit
geführt/denen etliche Kammer vnd Hoffiungfrawen / sampt zweyen Hossineisterin nachgevolgt: Alle in köstlichem Ornat: Besonders aber das außer-
wöhlt schöne Fräwlein in einem vtolbraunen Kolumbtn Atlasin Rock/ mit einem silbern Stuck vnderlegt/ vnd köstlichem Halßband von Edelgestein vnd
perlen: Als auch das Fürstliche Kind/ in schneeweissen zartem köstlichem Leinwath vnd mit geschrenckten gülden Köttin/ gefaßtem Küssin/ vnd darüber
Hangenden weiß Atlafln/mit Kolumbin Atlas vnderlegten vnd zugwetß hin vnd her mit köstlichen perlen besteckten Tauffdeckin/tn die HoffIapell/vnd
zu ihren vorbehaltnen Stellvnd Gtülen/sich begeben.
So bald nun/ nach verrtchterpredigt/vndgethonem eyferigenGebettzu GOttim Htmmel/einnewe vndinniglich anmütige 5a.
10M0N8, F.W.Aapetlmeisters: Nämlich: vco?arri6r61oriL,von 6. Stimmen auffderOrgel/neben zwo Lauten/6.Geigen/vnd6.§antanten/musi-
tiert vnd nchend zu End gebracht worven: Hat Ehrngedachter Herr Hoffprediger/nechst vor dem Altar/zu einem gestelten Tisch / der mrr rohtem Sam-
M met