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Haltern Service 1. Die Stücke auf Taf. 1,
1-23 und Taf. 2,1-6 gehören dem Service 1 an. Frühe
Formen des Services 1 finden sich schon unter den
obengenannten frühesten römischen Funden von
Zürich und Basel. In Oberaden ist das Service 1 das
herrschende; daneben treten die ersten Stücke des
Services 2 auf. In Haltern überwiegt das Service 2,
das Service 1 lebt daneben in jüngeren Formen wei-
ter. Mit dem Aufkommen der südgallischen Sigillata
verschwindet in unserer Gegend das Service 1.

Taf.
Inv. Nr.
Taf.
Inv. Nr.
1,1
3 A, 2 a
1, 22
3B, 3
1,2
7,1
1,23
3 A, 23
1,3
3 A, 20
2,1
3B, 2
1,4
7,41
2,2
8,8
1,5
8,3
2,3
2,1,1
1,6
4,2
2,4
8,9
1,7
7, 40
2,5
12,3
1,8
3 A, 26
2,6
3 A, 6
1,9
3 A,2a
2,7
7,11
1,10
3B, 4
2,8
7,11
1,11
3 A,5
2,9
3B, 7
1,12
8,8
2,10
10,1
1,13
3B, 2
2,11
10,3
1,14
3B, 13
2,12
11,2
1,15
2, 2,1
2,14
4,2
1,16
3 A,7
2,16
8,11
1,17
7,1
2,17
3 A, 26
1,18
l,2a,l
2,18
10,13
1,19
l,2a,l
2,19
3 A,27
1, 20
3 A,23
2,21
12,1
1,21
3 A, 18

Die abgebildeten Stücke lassen die Untergruppen
und die typologische Entwicklung des Services 1 er-
kennen, welche von Formen mit betonter, kräftiger
Hängelippe (z. B. Taf. 1, 1) zu mehr verwaschenen
Profilen (etwa Taf. 1, 17. 21) führt. Oberadener Ty-
pen: Bei den Tellern entsprechen dem Typ Ober-
aden 1A die Stücke Taf. 1, 1. 7. 8. 10; dem Typ 1B
die Stücke Taf. 1, 13. 18. 19; dem Typ 1 C die Stücke
Taf. 1, 2. 4. 11. 14. 20. 22. 23; bei den Tassen ent-
sprechen dem Oberadener Typ 5A die Stücke Taf. 1,
5. 9. 16, Taf. 2, 1. 3 und vielleicht 6; dem Typ 5B
die Stücke Taf. 1, 3. 15; dem Typ 5C die Stücke
Taf. 1, 12 und Taf. 2, 2. Was die Verwendung dieser
frühen Sigillaten für die Datierung anbelangt, so ist

zu bedenken, daß es einige der Oberadener Formen
sicher schon vor der Besetzung des Lagers Oberaden
(also vor 12 v. Chr.) gab und daß viele Formen nach
der Aufgabe des Lagers noch weiterlebten. Wie schon
eingangs gesagt, gibt es unter den Sigillaten aus
Mogontiacum keine, die mit Sicherheit vor Ober-
aden zu datieren wären. Von den Sigillaten des Ser-
vices 1 sind sicher die Stücke Taf. 1,17.21 später als
Oberaden.
Haltern Service 2. Die Stücke auf Taf. 2,
7-12. 14. 16-19. 21 gehören dem Service 2 an.
Stücke des Services 2 kennt man in geringer Anzahl
schon aus Oberaden. In Haltern überwog das Ser-
vice 2. Es wurde von den frühen südgallischen Töpfe-
reien zunächst unverändert übernommen; der Teller
lebte dort in der Form Hofheim 3 und in der typo-
logisch jüngeren Form Hofheim 4 noch lange weiter.
Für Datierungsfragen ist es von Belang, daß das
Service 2 typologisch jünger ist als das Service 1,
wobei jedoch zu beachten ist, daß beide Service eine
geraume Zeit gleichzeitig in Benutzung waren. Der
kleine Teller und die kleine Tasse Taf. 2, 7. 8 schei-
nen von einem Service zu sein, sie waren jedenfalls
in gleicher Technik hergestellt, haben ein sehr ähn-
liches Profil und wurden zusammen in einer Grube
gefunden.
Sonstige frühe Sigillaten. Taf. 2, 13.
Steilwandige Tasse mit Kerbmuster unter der Lippe.
Die Wanddicke der Tasse ist sehr gering. Eine
Parallele für die Form habe ich nicht finden können;
vielleicht war es eine halbkugelige Tasse ähnlich
Haltern 40. Ton und Überzug entspricht dem bei
italischer Ware üblichen, auch der Fundlage nach
(Inv.-Nr. 3 B, 7) muß es ein frühes Stück sein;
neben einer Menge glatt- und rauhwandiger früher
Keramik fand sich in der gleichen Schicht eine Tasse
des Services 2 (Taf. 2,9). — Taf. 2,15. Typ Haltern
10. Inv.-Nr. 3 A, 6. - Taf. 2, 20. Typ Haltern 11.
Inv.-Nr. 8,11. - Taf. 2, 23. Ähnlich der vorangegan-
genen, doch mit kleinerer Hohlkehle unter der Lippe.
Inv.-Nr. 3 B, 2. - Taf. 2, 24. Typ Haltern 12, Vor-
form des südgallischen Typs Hofheim 6. Inv.-Nr. 8,
16; Stempel Taf. 18, 7. - Taf. 2, 25; Inv.-Nr. 3 B,
13. Die Form steht zwischen Haltern 4 und frühen
südgallischen Tellerformen, etwa Bonner Jahrb.
140/41, 1936, 343 Abb. 3, 7.

LISTE DER FRÜHEN SIGILLATA-STEMPEL

1. ANNI
Form Haltern 7 b, Inv.-Nr. 3 A, 20, Taf. 1, 3; Stempel Taf. 18,1. Es gibt mehrere
Töpfer mit dem Namen Annius, vgl. Oberaden 1, 48. Einen genau entsprechenden
Stempel habe ich nicht gefunden. Da die gleiche Stempelinschrift auch in Oberaden

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