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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0020
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des Landes haften, fezt noch in dessen Bervohner-
schast bestehen und sortwirken.

So erscheint unsere heutige Cultur seit den
räthselhaften Zeiten des vorgeschichtlichen Steincultus
als ein Erzeugniß langer, vielfacher Thätig-
keit, als ein Ergebniß all' der verschiedenen Nieder-
lassungen und Anbauten im Lande, als eine sort-
gesezte und vermehrte Erbschaft von Ge-
schlecht anf Geschlecht!

Zwar hießen unsere Gauen einst „die Wüste
der Helvetier"; sicherlich jedoch entstund diese Be-
zeichnung nnr durch ein theilweises Auswandern der
keltischen Bewohner vor den herandringenden Ger-
manen oder Deutschen, welche mnn gegen die
drohende Nachbarschaft der Römer herbeigerufen.
Nachdem aber sosort auch die römische Macht zurück-
gedrängt und das ganze obere Rheinthal mit seinen
keltisch-römischen Städten und Ansiedelungen vom
Stamme der Alemannen überflnthet worden, er-
langte die alte Culturperiode ihren Abschluß.

Die deutsche Zunge siegte über alle bis-
herigen Sprachen und die Lehre des Evangeliums
verdrängte alle übrigen religiösen Culte der eroberten
Länder. Überall aber haben die älteren Sprachen
und Religionen viele Worte, Begrifse und Vorstel-
lungen hinterlassen, welche bis heute noch an manchem
Orte bemerkbar sind.

Glauben nnd Sprache, wie Tracht, Sitte
und Rechtsgebrauch, modelten sich im Einzelnen
 
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