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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0247
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229

frist cin ganzes Viertel oder mehr der euro-
päischen Menschheit hinweg zu raffen.

Hiezu kam noch in Deutschland, wo viele Be-
völkerungen durch diese Strafgerichte des Himmels
tief eingeschüchtert rvaren, die Mißregiernng des
verabscheuten Königs Wenzel mit den Verwüstungen
des großen Städtekriegs von 1388!

Die Fürsten und Adelsgeschlechter, zumal
im obern Theile des Reiches, waren durch diese
Miseren sehr verschieden beeinflußt. Die meisten
derselben sanken und zerfielen in trauriger Weise,
während einige wenigen, wie namentlich die Pfalz-
grafen bei Rhein, die Grafen von Wirtenberg
und die Herzoge von Österreich, dadurch die
günstigste Gelegenheit zu wachsender Vergrößerung
nnd Machtstellung bekamen.

Denn diese Herren benuzten das Mißgeschick und
Verkommen ihrer Nachbaren, um sich durch An-
käufe, Tausche, Psandschaften und Zngriffe zn Be-
herrschern ansehnlicher Gebiete empor zu arbeiten.

Die Städte und Landschasten gewannen durch
die Noth ihrer Herren einerseits wol an Rechten
und Freiheiten, wurden aber anderseits mit drückenden
Gelddarlehen und Bürgschasten immer häufiger
in Anspruch genommen oder als Unterpfands-
stücke in fremde Hände gegeben, was ihnen ost
noch beschwerlichcr fiel.

Freiburg war durch seine Verfassung vor dem
letstern istbel zwar geschüzt, es saßen aber seit dem
 
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