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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 5
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Zotz, Lothar Friedrich: Die paläolithische Station am Oelberg südl. Freiburg i. Br.
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0131

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Amtl.Nachrich1enblatt für die ur- und friihgefchichtliche Forfchung,
herausgegeben vom Ausfchuft für llr- und Zrühgefchichte Badens.

Derantwortlich für die Schriftltg.: das gefchäftsführende Mitglied des Aus-
schusses für älr- u. Frühgeschichte Dadens, Prof. W. Deecke in Freiburg i. Br.

Heft 5 Oktober 192b

Inhalt:

Die paläolithische Station am Oelberg füdl. Freiburg i. Br. S. 129—130. —
Neolithische Funde aus dem Tschamberloch bei Riedmatt. S. 130—131. —
Beolithischer Grabfund bei Wallbach. S. 131—132. — Fund eines Schalen-
steins in einer neolithischen Siedelung bei Brennet (2lmt Säckingen). S. 133.
— Ringwälle bei Schwerzen (Wutachtal). S. 133—135. — Spätbronzezeit-
liches älrnengrab von Jhringen am Kaiserstuhl. S. 135—137. — Eine neu-
entdeckte Höhensiedlung bei Jechtingen. S. 137—138. — Bronzezeitliches
älrnengrab von Öetigheim. S 138—141. — Battert - 2lquae - Daden-
Baden. S. 141—146. — Bericht über öie römische Mederlassung auf der Ge-
markung älehlingen, Amtsbezirk Bonndorf (Baden). S. 146—149. — Kastell
Hüfingen. S. 149—157. — älntersuchung der römischen Siedelung in der Ge-
markung Gottenheim, Gewann „Eichen". S. 157—160.

Die paläolithische Llalion am Oelberg südl. Zreiburg i. Vr.

Jm Sommer 1924 unternahm Herr Dr. Zoh eine älntersuchung der am
Oelberg bei Kuckucksbad, dem südlichen Ausläufer des Schönberges bei Fcei-
burg gelegenen Höhlen. Es sind Abris-artige Dertiefungen in den Wänden
des dort anstehendenHauptrogensteins, welcher an der Ostseite des Oelöerges
Steilhänge bi'Ldet. Zuerst wurden die vben liegenden, wirklichen Höhlen vor-
genommen und ausgeräumt, aber nichts gefunden. Da aber svviel von ihnen
gssprochen worden war, sei der Bericht öes Herrn Dr. Zoh mitgeteilt, vor
allem damit diese Stellen nun endgültig erledigt sind.

„Wir haben eine der unteren Höhlen in Angrisf genommen (/<). Etwa
80 cin (1) ist rezenter Schutt, unten einige alte Tonscherben. Darunter liegt
ein schmales Band einer löhartigen linsenförmigen Schicht (2) mit ziemlich
vielen Knochenresten (meist kleine Aager) aber keine Aagetierschicht. Darunter
folgt sin zäher Höhlenlehm (3), z. T. öem Bvhnerztvn ähnlich, öer im oberen
Te'il ebenfalls Aagerreste birgt. Die vbere Höhle (6) war schon früher ganz
durchwühlt und lieferte gar nichts."

Aachdem diese Dersuche vergeblich gewesen waren, sehte Herr Zoh den
Spaten an einer anderen Stelle, auf der Höhe eines mächtigen, Vvr der Äogen-
steinwand aufgehäuften Schuttkegels ein und war dort vom Glück begünstigt.
äleber diese Ergebnisse erstattete er den nachstehenden Vvrläufigen Bericht:

„Wo an der Ostwand des Oelbergs im Hexental nahe bei dem svgen
Kuckucksbad südlich von Freiburg i. Br. der vbere Dogger in steilen Fels-
wänden dieTalaue abbricht, finden sich eine Reihe von Höhlen und Abris. Herr
Prof. Deecke machte mich auf die Stellen aufmerksam und verschaffte die Mittel
zu den Grabungsarbeiten, wofür ich ihm meinen verbindlichen Dank sage.

Zm Herbst 1925 wurden Vvr einem der Abris aus einer im Gehänge-
schuttkegel freigelegten Kulturschicht über tausend Silexartefacte geborgen.
Sie gehören der Kulturepoche des Magdalenien an. Die grohe Manigfal-
tigkeit der Werkzeuge ist erfreulich: es kommen Klingen und Schaber aller Art,
 
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