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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 16.1940

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Fundschau 1939
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https://doi.org/10.11588/diglit.42537#0017

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Fundschau

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Arnenfelderzeit.
Arnengräber lieferten Achkarren, Binzen, Feudenheim (drei) und Merdingen',
das von Binzen ist das älteste und ein einzigartiger Fall. Zahlreicher sind die
Siedlungen, von denen Breisach, Burkheim, Seckenheim und Wallstadt vorhandene
Fundbestände vermehren; neu sind Dettingen, die Sponeck bei Iechtingen, Mer-
dingen, Säckingen; die Siedlungsstelle von Merdingen liegt auf der Höhe des Dum-
bergs, gehört also nicht zu dem in der Ebene gefundenen Grab, und an einer Stelle,
wo es weder Wasser noch natürlichen Schutz gegen Angriffe gibt. An Fundftücken
seien die Säge von Säckingen und die Feuerböcke von Burkheim, Seckenheim und
Wallstadt herausgehoben
Achkarren (Freiburg). In Flur „Fronreben" am Schloßberg wurde ein Arnen-
grab (A. I) durchschnitten, die Scherben der Aschenurne geborgen und von Aufseher
Dillinger, Inzlingen, gemeldet (St. Anser.)
Dickensohl (Freiburg). Scherben, vgl. „Jungsteinzeit".
Dinzen (Lörrach). Grab der ältesten Stufe der Arnenselöer. Bericht folgt (E. Trunz,
F. Kuhn).
Breisach (Freiburg). Am Bordende der Bergstraße wurde in 1 m Tiefe unter dem
Straßenpslaster eine Grube der Arnenfelderzeit, überlagert von einer mächtigen römischen
Schuttschicht, angeschnitten. Inhalt zahlreiche Scherben (A. Sieber, St. Anser).
Burkheim a. K. (Freiburg) — Burgberg. Neue Gruben der Arnenfeldersiedlung
(I. Schneider, M. Weber).
Dettingen (Konstanz). Im „Großweiherried" etwa 1 bm südwestlich des Ortes entdeckte
Hauptlehrer A. Beck-Konstanz im Spätherbst 1939 am Rande des Riedgrabens im Moor
den Anschnitt einer durch Scherben in die Arnenfelderzeit datierten Kultur-
schicht von 0,30—0,40 in Dicke und etwa 15 in Länge. Genauere Antersuchung der Fund-
stelle ist beabsichtigt (Garscha).
Feudenheim (Mannheim). Auf dem Platz an der katholischen Kirche kamen in der
fteinzeitlichen Kulturschicht auch 3 Armengräber heraus und einzelne Streufunde dieser
Stufe (Gember, Gropengießer).
Gündlingen (Freiburg). Scherben, vgl. „Römische Zeit".
Herbolzheim (Emmendingen). In der neu angelegten Kiesgrube von Alfred Riesterer
in Flur „Anterer Wald" wurden im Mai und Juli 1939 in 1,6 m Tiefe im Hellen Sand
Scherben gesunden, darunter das Randstück einer großen Arne (A. Eckerle und H. Stoll).
Jechtingen (Freiburg)—Sponeck. Rings um den Durghügel der Sponeck kamen schon
mehrfach vorgeschichtliche Funde zutage, die meist in die Sammlung von Professor
Bühler, Sponeck, gelangten. Bei einer Geländebegehung mit Professor Bühler im Mai
1939 konnten die Fundstellen im Gelände festgelegt werden. Danach stammen die Scher-
ben der Arnenfelderzeit, von denen sich große, schöne Stücke in der Sammlung Bühler-
befinden, aus dem Gartenboden der Terrasse unmittelbar südlich vom Bergfried. Wenig
östlich davon wurde ein Brandgrab geborgen (Arnenfelderzeit?). Am Weganschnitt vor
der Burgeinsahrt kamen ebenfalls Scherben zutage, nach Beschreibung Professor Bühlers
Arnenselder- oder Hallstattzeit (H. Stob).
Lienheim (Waldshut). Siedlung, vgl. „Jungsteinzeit".
Merdingen (Freiburg). 1.) In Flur „Aus der Wart" aus dem Rücken des Tunibergs,
wurde beiderseits der Gemarkungsgrenze Riederimsingen je eine Wohngrube durch-
schnitten. Meldung Carl Müller III, Mengen, Ausnahme durch stud. prähist. Hinz und
St. Anser. Grube I war 0,85 m tief, aus dem Boden lag ein Estrich aus Basaltbrocken und
Rheingeröllen, mit dunklem Lehm festgestampft, darauf 20 ein Kulturschicht mit vielen
Scherben, Holzkohlenstücken und gebrannten Lehmbrocken. Grube 2 war 0,9 m tief, die
9 Räder vom Stader Typus (ein Bruchstück im Hortfund Wienheim-Nächstenbach,
III, 1933, Iss.) stellt O. Seewald, Der Dogelwagen von Glasinac, 1939, S. 8, 12 in bla G
statt in ö.
 
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