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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 16.1940

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Stemmermann, P. H.; Koch, C.: Der Heilige Berg bei Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.42537#0082

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P. H. Stemmermann und C. Koch

wäre nickt nur 6er 6erg, 8ondern 6er ganxe Odenwald gemeint — dock Kat
6iese Oeutung nie viel 6oden gewonnen. Karl Okrist bringt K.birin vor-
8cklag8wei8e mit 6em goti8dken abr8, 6em Kamen eine8 al8 6e8it^er 6e8 6er-
ge8 angenommenen atemannKc'ken Kür8ten, wie Oberin kberwein — krwin
2U83.mmen. kine weitere Oeutung8möglickkeit ergibt 8ick, xvenn man 6en
unter 6en kinwoknern 6er römerreitlidken 8iedlung am Kulte 6e8 6erge8 Zwei-
mal vorkommenden, xweitello8 germani8cben Flamen 6eru8 un6 6eruu8
6ero keran^iekt^«. Oen 6eruu88tein, 6er nock andere Oermanen, wie ?acu8
un6 Mattiu8, Ma8vetinca un6 Ongario nennt, 8et^t Vkagner in8 4. ^akrkunberr,
6er 6eru8-8tein gekört in 6ie letzten ^akre 6er römOcken klerr8ckatt, al8o in
6ie ^eit um 250. Mir 8ckeint )edentall8 6er Vkeg von 6ero-6eru8 nr ?iru8
nickt weiter 3.18 6er von ?iru8 xu Kbirin un6 wir gewinnen damit 6ie Mög-
lickkeit, 6en Kamen KÜ8 in 8webi8dke ^eit ^urück^utükren kxakt bewei8en
wir6 8ick ein 8olcker 8cklu6 niemal8 la88en, dock 8ckeint er in unzerem 63k
nickt wenig tür 8ick xu Kaden, 6a xu 6ie8en Oberlegungen nock 6ie Kotwen-
digkeit kommt, 6en Ort, 6en Kmmianu8 Marcebinu8 ,,mon8 ?iri" nennt
in 6er Kake 6e8 kleiligen 6erge8 an^u8eOen. klier wird nämlick be-
ricktet, 636 KaKer Valentinian im ^akre 369 von Altrip LU8 in reckKrkemi-
8cke8 Oebiet vordrang un6 6urck 8einen keldkerrn Klermogene8, 6en 6eiter
6e8 Onternekmen8, eine 6ete8tigung5» autwerten lieb. Von Altrip, 6em link8-
rkeini8cken l<L8teIl au8, kükrte al8o 6er Weg 6ie römi8cke Huppe landsin-
wärt8 un6 nack etwa einem 6age8mar8ck mÜ88en 8ie in 6er Heidelberger Oe-
gend angelangt 8ein. klier am klatr: 6e8 alten I<L8tell8, 6a8 8ckon einmal Ku8-
gang8punkt tür 6ie weitere kroberung 6e8 reckt8rkeini8cken Kande8 gewe8en
war, wo ^ugleick 6ie wicktige Kord8üd8tra6e 6en Keckar überquerte, mu6 6ie
8telle 8ein, an 6er KIermogene8 eine 8ckan2e aut^uwerten verdickte. Man Kat
6em Wortlaut ,,in monte ?irl" gemäb 6ie8L Knlage aut 6em ldeiligen 6srg
8elb8t, 06er aut einer 8einer Vorboben, etwa 6er vorderen Kuppe, ange-
nommen. Oock ent8pridkt e8 Keine8weg8 römi8dker Oewoknkeit, Ke8tungen
aut 6erge8köken an^ulegen. Oie betrettende 8telle bei Kmmianu8 Marcellinu8
8Lgt 2war ,;in monte ?iri" 6ock kann 6ie8 „in" eben8vgut „aut" wie „am"
bedeuten/ obwobl man in dleaem Kalle wokl ,,8ud" erwarten dürkte. Onter
KIinwei8 aut die näkere 6e?eicknung de8 ,,mon8 ?iri" bei Kmmianu8 „qui
dardaricu8 locu8 e8t" und den bei die8em 8ckritt8tellen 8tetigen Oedrauck de8
Worte8 locu8 im 6inne von Ort8ckakt, glaubt ^angemei8ter8ogar den 8cklub
xieken ^u dürten, dab ,,mon8 kiri" der vom Kamen de8 6erge8 abgeleitete
Kamen der 8iedlung an de88en Kull gewe8en 8ei, wie )a keute nook der Käme
de8 kleidelberger VororteZ 6ergkeim aut die kage am Kulte de8 Oebirgss
be^ug nimmt. Kut eine 8olcke kage weiaen auck die weiteren Kreigni88e kin.
Kackdem nämlick die Alamannen bei ldermogene8 unter kknwei8 aut die Ver-
trag8brückigkeit de8 Onternekmen8 vorstellig geworden waren, okne jedock

56 X. Idottmann, Oie germaniscke besiedlung Xordbadens 1938, 3. 53tk., bringt die
Lerussteine mit Kbirin in Verbindung. Oie bei Kim üblicbe Verwirrung der Zvveben und
Kiamannen Iä6t ibn jedoob den Lerus, der aut der Insckritt als bleckarswebe bereiebnet
ist, tür die Kiamannen in Knspruck nenmen, tVagner a.a.O. 3. 297 u. 298.
5? krwaknung verdient bier noob der klame Lerbelden (überketert von Oruterius
1503) tür den restkcben Kuslauter des Königsstubis, wo nock keute der „bierkeider
60t" liegt.
5« ierum gestarum libri, 28, 2 § 5.
in monl.e kiri oui barbarious iocus est, monimentum exstruere disoosuit raotim.
LIK XIII 3. 225.
 
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