Zur Topographie des Münsterberges von Breisach
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Abb. 2. Breisach-Münsterberg. Ostwanö d. Schnittes durch die spätrömische Befestigung
in der Kettengasse. Erläuterungen s. Text.
Abb. 3. Breisach-Münsterberg.
Ausschnitt aus dem südlichen Teil von Abb. 2. Erläuterungen s. Text.
Zu diesen Schichten gehört in erster Linie eine Mulde § (Abb. 2 und 3) voll unbrauch-
barer Bruchsteinbrocken, Kieseln und viel Mörtel, also Mauerschutt, die etwa 2,40 in lang
und maximal 0,60 m stark ist und von 0,70—1,30 m Tiefe röicht. Die Mulde liegt mit ihrer
tiefsten Stelle genau über dem Graben k. Aach Süden zu berührt sie beinahe das erhaltene
Fundament. Doch schiebt sich zwischen sie und das Fundament ein etwa 10 cm starkes, mit
brauner Erde durchsetztes Kiesband (Abb. 3), das auch weiterhin nach Süden die Ober-
kante des erhaltenen Fundamentes bedeckt, also jünger ist als dieses. Aach oben hin deckt
die Mulde ein Mörtelband 3.2 ab, das an seinem Südende das Kiesband z. T. überla-
gert, also jünger ist als dieses, und damit jünger als das Fundament. Darüber kommen
die ungebrochen durchgehenden Schichten der mittelalterlichen und modernen Straße ap
Der Fund eines mittelalterlichen Scherbens unterhalb der Schuttmulde Z läßt keinen
Zweifel darüber, daß die Mulde Z von einer Angrabung des Fundaments anläßlich seiner
Beraubung in mittelalterlicher Zeit herrührt. Der in ihr befindliche Mauerschutt ist Ab-
fall, .der für eine zweite Verwendung in mittelalterlicher Zeit nicht mehr in Frage kam.
Brauchbare Bruchsteine fehlen dementsprechend in der Mulde. Erst nach der Beraubung
wurden das Kies- und Mörtelband und 32 und dann die Gtraßenschüttungen darüber
gelegt. In derselben Zeit müssen die weniger ties fundamentierten Jnnenbauten südlich
(innerhalb) des Fundaments b mitsamt den Grundmauern herausgerissen worden sein,
so daß sich von ihnen und vom Wohnniveau des Kastells keine Spur mehr erhalten hat.
Mit der Ausraubung des Kastells bis aus die Fundamente muß zugleich eine Aiveauer-
niedrigung Hand in Hand gegangen sein; späterhin, im Laufe der Jahrhunderte seit der
Gründung des mittelalterlichen Breisach (s. u. S. 108 f.), wurde das Aiveau wieder erhöht
infolge der zahlreichen Straßenausbesserungen, bei denen immer neue Schichten auf der
Straße abgelagert wurden. — Die geschichtliche Ausdeutung des Befunds s. u. S. 108 ff.
2. Radbrunnenstrahe (Abb. 4).
a) Das Kastell.
Bon dem Suchgraben in der Aadbrunnenstraße wird ein Teilprofil der westlichen
Suchgraben'wand vorgelegt (Abb. 4), das einen Längsschnitt durch die westliche Torwange
des Kastells mit ihrer nördlichen und südlichen Umgebung bringt. Zur Situation vgl. Abb. 1
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Abb. 2. Breisach-Münsterberg. Ostwanö d. Schnittes durch die spätrömische Befestigung
in der Kettengasse. Erläuterungen s. Text.
Abb. 3. Breisach-Münsterberg.
Ausschnitt aus dem südlichen Teil von Abb. 2. Erläuterungen s. Text.
Zu diesen Schichten gehört in erster Linie eine Mulde § (Abb. 2 und 3) voll unbrauch-
barer Bruchsteinbrocken, Kieseln und viel Mörtel, also Mauerschutt, die etwa 2,40 in lang
und maximal 0,60 m stark ist und von 0,70—1,30 m Tiefe röicht. Die Mulde liegt mit ihrer
tiefsten Stelle genau über dem Graben k. Aach Süden zu berührt sie beinahe das erhaltene
Fundament. Doch schiebt sich zwischen sie und das Fundament ein etwa 10 cm starkes, mit
brauner Erde durchsetztes Kiesband (Abb. 3), das auch weiterhin nach Süden die Ober-
kante des erhaltenen Fundamentes bedeckt, also jünger ist als dieses. Aach oben hin deckt
die Mulde ein Mörtelband 3.2 ab, das an seinem Südende das Kiesband z. T. überla-
gert, also jünger ist als dieses, und damit jünger als das Fundament. Darüber kommen
die ungebrochen durchgehenden Schichten der mittelalterlichen und modernen Straße ap
Der Fund eines mittelalterlichen Scherbens unterhalb der Schuttmulde Z läßt keinen
Zweifel darüber, daß die Mulde Z von einer Angrabung des Fundaments anläßlich seiner
Beraubung in mittelalterlicher Zeit herrührt. Der in ihr befindliche Mauerschutt ist Ab-
fall, .der für eine zweite Verwendung in mittelalterlicher Zeit nicht mehr in Frage kam.
Brauchbare Bruchsteine fehlen dementsprechend in der Mulde. Erst nach der Beraubung
wurden das Kies- und Mörtelband und 32 und dann die Gtraßenschüttungen darüber
gelegt. In derselben Zeit müssen die weniger ties fundamentierten Jnnenbauten südlich
(innerhalb) des Fundaments b mitsamt den Grundmauern herausgerissen worden sein,
so daß sich von ihnen und vom Wohnniveau des Kastells keine Spur mehr erhalten hat.
Mit der Ausraubung des Kastells bis aus die Fundamente muß zugleich eine Aiveauer-
niedrigung Hand in Hand gegangen sein; späterhin, im Laufe der Jahrhunderte seit der
Gründung des mittelalterlichen Breisach (s. u. S. 108 f.), wurde das Aiveau wieder erhöht
infolge der zahlreichen Straßenausbesserungen, bei denen immer neue Schichten auf der
Straße abgelagert wurden. — Die geschichtliche Ausdeutung des Befunds s. u. S. 108 ff.
2. Radbrunnenstrahe (Abb. 4).
a) Das Kastell.
Bon dem Suchgraben in der Aadbrunnenstraße wird ein Teilprofil der westlichen
Suchgraben'wand vorgelegt (Abb. 4), das einen Längsschnitt durch die westliche Torwange
des Kastells mit ihrer nördlichen und südlichen Umgebung bringt. Zur Situation vgl. Abb. 1