Der Heilige Berg bei Heidelberg
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den 10 VOdmernamen vom ldeiligen 8erg buben wir nur einen sicber ger-
muniscben Kamen, den des Valmarus, Oer sieb ?u dem Kamen 0e8 Ostgoten-
Königs Valamer stellen 1äbt32. Keltlscbe Blumen bingegen liefen mebrlacb
vor, und ?war bei Ducius Oandidlus Vlercator, Murern Duslus Vicarius, Klesso-
riu8 Derpetuus, Oaius Oandidlus Oalpurnianus, Vettius Derpetuius Oarus.
80 geben un8 die Widmungen aut dem Keiligen Derg ein bunte8 8116 6er
in römlscber ^eit vielfältig xusammengewürfelten Kevölkerung un8erer Oe-
gend, in 6er, neben 6en im Dand Kur? vor dem Dlndrlngen 6er Körner Oerr
gewordenen Oermanen, noeb stark 6ie Keste 6er ebemaligen belieben 8cbicbt
?u bemerken 8in6, da?wiscben römi8ebe 8oldaten un6 Kändler aus allen Dro-
vin?en 6e8 Kelcbes.
Dasselbe 8116 gibt un8 ein 8I1ek auf 6ie Oötternumen, denen 6ie ver-
scbiedenen Denkmäler gewelkt sind. In einem Dull buben wir 6en obersten
Oott 6e8 römi8eben Keicbes I(upiter) O(ptimus) N(ax1mu8) auf einem Vier-
götterstein, den 8icber einst eine bocb autragende 8äule mit einem 8tandbild
6es Oottes krönte^. 8- v. Kienle bat das Vorkommen 6er I O VI-VOdmungen
in 6en römlscben ?rovin?en geprüft 34 und deren gan? auffällige ldäufung in
der Oermania 8uper1or festgestellt. 8ie reicbt das Kbeintal aufwärts, bis in die
Oegend von 8trabburg, erstredkt sieb also so weit, als diese von Oermanen,
und ?war 8weben besiedelt war. Oleraus und aus einer gewissen Oberein-
stimmung des von Vacitus im Kult der 8weben bezeugten ,,Deus regnator
omnium" mit der Oestalt des ,,Iupiter Optimus Klaximus" scbliebt v. Kienle,
dab sieb binter diesem I O KI in vielen Dullen eine germaniscbe Oottbeit ver-
birgt. Dr ?eigt dünn auf, dab der vermutete, germaniscbe Oott mit grober
VObrscbeinllcbkeit ^1u, den wir als Aammesgott der 8weben — und später der
Klemannen — kennen, ist. 8o buben wir in dieser Widmung einerseits den
böebsten Kepräsentanten des römiscben Oötterbimmels, /.ugleicb über uucb
den 8tummesgott der um Dube des Derges ansässig gewordenen 8weben
vor uns.
Die gesamten übrigen KVelbungen gelten Klercurius, der uns in den ver-
sebiedensten Oestalten entgegentritt. In einigen Dullen stebt der Käme obne
)ede näbere 3e?e1cbnung da, in einem Dull, ist der einst vorbundene lZeiname
niebt mebr erbalten. Zweimal baben wir ibn als Oimbrius bxw. Olmbrianus.
Kucb den Visucius müssen wir xu Vlerkur stellen, wenn er aucb in unserem
Dall niebt ausdrücklieb so gekenn?eicbnet ist, denn meistens findet man ibn
b? 3cbönleld, IVörterbucb der altgermaniscben kersonen- und Volknamen 3.251.
33 In der Heidelberger 8ammlung befindet sieb ein 6rueb8tück eines lebensgroben
bildwerks,' eine reckte Dand, eine Kugel bullend. Hs ist be^eiebnet: ,,Deiligenberg" und
rnu6 im hinter 1878/79 in die dortige 8ammlung gelangt sein, las kann sieb ebensogut um
einen Dell eines Opiterstandbildes, wie einer Kaiserstatue bandeln. Kber aucb Klitbras-
bilder mit einer Kugel in der bland kommen vor. Da in der kraglicben 2eit aut der blöbe
des kiebigen IZerges nicbt gegraben wurde und damals die dortigen Keste überbauet
nocb kaum lZeacbtung landen, liegt die Vermutung nabe, dab unser öruebstück vom Dube
des kiebigen Lerges stammt, und ?war aus der (legend, in der seinerzeit das grobe
Mtbrasbebigtum gefunden wurde. Kucb dort kam damals ein gan? abnlicbes Lrucbstück,
eine bland mit einer Kugel, ?um Vorscbein, das in die 8ammlungen des badiscben kandes-
museums ?u Karlsruhe gelangte. (Vgl. K. VKable, Das l/ntere kleckarland, 1925 3.39
Dr. 594.)
34 „Das Auftreten keltiscber und germaniseber Oottbeiten ?wiscben Oberrbein und
Kimes" im Krcbiv kür Keligionswissenscbalt, 35, 1938, D. 3/4 3.252 und Jupiter Opti-
mus Naximus und luno Kegina, ein Qötterpaar aus der Oermania 8uperior", Kbband-
lungen ?ur 8aarpfäl?i8eben kandes- und Volkslorscbung, band I 1937 8. 31ll.
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den 10 VOdmernamen vom ldeiligen 8erg buben wir nur einen sicber ger-
muniscben Kamen, den des Valmarus, Oer sieb ?u dem Kamen 0e8 Ostgoten-
Königs Valamer stellen 1äbt32. Keltlscbe Blumen bingegen liefen mebrlacb
vor, und ?war bei Ducius Oandidlus Vlercator, Murern Duslus Vicarius, Klesso-
riu8 Derpetuus, Oaius Oandidlus Oalpurnianus, Vettius Derpetuius Oarus.
80 geben un8 die Widmungen aut dem Keiligen Derg ein bunte8 8116 6er
in römlscber ^eit vielfältig xusammengewürfelten Kevölkerung un8erer Oe-
gend, in 6er, neben 6en im Dand Kur? vor dem Dlndrlngen 6er Körner Oerr
gewordenen Oermanen, noeb stark 6ie Keste 6er ebemaligen belieben 8cbicbt
?u bemerken 8in6, da?wiscben römi8ebe 8oldaten un6 Kändler aus allen Dro-
vin?en 6e8 Kelcbes.
Dasselbe 8116 gibt un8 ein 8I1ek auf 6ie Oötternumen, denen 6ie ver-
scbiedenen Denkmäler gewelkt sind. In einem Dull buben wir 6en obersten
Oott 6e8 römi8eben Keicbes I(upiter) O(ptimus) N(ax1mu8) auf einem Vier-
götterstein, den 8icber einst eine bocb autragende 8äule mit einem 8tandbild
6es Oottes krönte^. 8- v. Kienle bat das Vorkommen 6er I O VI-VOdmungen
in 6en römlscben ?rovin?en geprüft 34 und deren gan? auffällige ldäufung in
der Oermania 8uper1or festgestellt. 8ie reicbt das Kbeintal aufwärts, bis in die
Oegend von 8trabburg, erstredkt sieb also so weit, als diese von Oermanen,
und ?war 8weben besiedelt war. Oleraus und aus einer gewissen Oberein-
stimmung des von Vacitus im Kult der 8weben bezeugten ,,Deus regnator
omnium" mit der Oestalt des ,,Iupiter Optimus Klaximus" scbliebt v. Kienle,
dab sieb binter diesem I O KI in vielen Dullen eine germaniscbe Oottbeit ver-
birgt. Dr ?eigt dünn auf, dab der vermutete, germaniscbe Oott mit grober
VObrscbeinllcbkeit ^1u, den wir als Aammesgott der 8weben — und später der
Klemannen — kennen, ist. 8o buben wir in dieser Widmung einerseits den
böebsten Kepräsentanten des römiscben Oötterbimmels, /.ugleicb über uucb
den 8tummesgott der um Dube des Derges ansässig gewordenen 8weben
vor uns.
Die gesamten übrigen KVelbungen gelten Klercurius, der uns in den ver-
sebiedensten Oestalten entgegentritt. In einigen Dullen stebt der Käme obne
)ede näbere 3e?e1cbnung da, in einem Dull, ist der einst vorbundene lZeiname
niebt mebr erbalten. Zweimal baben wir ibn als Oimbrius bxw. Olmbrianus.
Kucb den Visucius müssen wir xu Vlerkur stellen, wenn er aucb in unserem
Dall niebt ausdrücklieb so gekenn?eicbnet ist, denn meistens findet man ibn
b? 3cbönleld, IVörterbucb der altgermaniscben kersonen- und Volknamen 3.251.
33 In der Heidelberger 8ammlung befindet sieb ein 6rueb8tück eines lebensgroben
bildwerks,' eine reckte Dand, eine Kugel bullend. Hs ist be^eiebnet: ,,Deiligenberg" und
rnu6 im hinter 1878/79 in die dortige 8ammlung gelangt sein, las kann sieb ebensogut um
einen Dell eines Opiterstandbildes, wie einer Kaiserstatue bandeln. Kber aucb Klitbras-
bilder mit einer Kugel in der bland kommen vor. Da in der kraglicben 2eit aut der blöbe
des kiebigen IZerges nicbt gegraben wurde und damals die dortigen Keste überbauet
nocb kaum lZeacbtung landen, liegt die Vermutung nabe, dab unser öruebstück vom Dube
des kiebigen Lerges stammt, und ?war aus der (legend, in der seinerzeit das grobe
Mtbrasbebigtum gefunden wurde. Kucb dort kam damals ein gan? abnlicbes Lrucbstück,
eine bland mit einer Kugel, ?um Vorscbein, das in die 8ammlungen des badiscben kandes-
museums ?u Karlsruhe gelangte. (Vgl. K. VKable, Das l/ntere kleckarland, 1925 3.39
Dr. 594.)
34 „Das Auftreten keltiscber und germaniseber Oottbeiten ?wiscben Oberrbein und
Kimes" im Krcbiv kür Keligionswissenscbalt, 35, 1938, D. 3/4 3.252 und Jupiter Opti-
mus Naximus und luno Kegina, ein Qötterpaar aus der Oermania 8uperior", Kbband-
lungen ?ur 8aarpfäl?i8eben kandes- und Volkslorscbung, band I 1937 8. 31ll.