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H. StOll
(Gemarkung Klingenberg), Ldkrs. Heilbronn a. N. (W. Veeck 210), abgegan-
genes Guckenhausen (Gemarkung Horrheim), Ldkrs. Vaihingen a. d. Enz (W.
Veeck 242); in Baden: Berghausen, Ldkrs. Karlsruhe (mehr als sieben Stein-
plattengräber mit wenigen Beigaben, E. Wagner 2, 83) und Bruchhausen,
Ldkrs. Heidelberg (E. Wagner 2, 262).
Im bajuvarischen Siedlungsgebiet von Ober- und Niederbayern wurden
Reihengräber bei folgenden -hausen-Orten festgestellt23): Rederzhausen und
Wiffertshausen, Ldkrs. Friedberg, Epfenhausen, Ldkrs. Landsberg a. L., Po-
benhausen, Ldkrs. Schrobenhausen, Gessenhausen, Ldkrs. Laufen und Son-
nenhausen, Ldkrs. Ebersberg. Dazu kommen in der Oberpfalz Reihengräber
mit sehr späten merowingischen und karolingischen Beigaben von Etterzhau-
sen, Ldkrs. Stadtamhof, Krachenhausen und Matzhausen, Ldkrs. Burglengen-
feld, ebenso von Hildburghausen in Oberfranken.
Im dichten fränkischen Siedlungsgebiet am Mittelrhein liegen nur wenige
-hausen-Orte, meist am Rand gegen die Wälder der Hardt und des Hunsrücks.
Grabfunde sind mir nur von Wallhausen, Ldkrs. Kreuznach, Babenhausen und
Hergertshausen in Hessen-Starkenburg bekannt geworden. Einige -hausen-Orte
mit fränkischen Reihengräbern auf der Flöhe der rheinischen Mittelgebirge
sind nach Lage und Grabbeigaben mit den Ausbauorten auf dem Schwarzwald
wie etwa Ebenhausen, Ldkrs. Villingen, vergleichbar: Udenhausen, Ldkrs.
Simmern auf dem Hunsrück, Hausen, Ldkrs. Mayen i. d. Eifel und Anhausen,
Ldkrs. Neuwied auf der Höhe des Westerwalds. Aus der fränkisch besiedelten
Rheinebene sind keine Grabfunde bei -hausen-Orten bekannt (nach Manuskript
„Frankenkatalog der Rheinprovinz“ des Verfassers).
Überblicken wir nochmals die -hausen-Orte mit datierbaren Reihengräbern
des alamannischen Gebietes, um Gesetzmäßigkeiten in ihrer Anlage zu er-
kennen und daraus Schlüsse auf Art und Zeit ihrer Entstehung zu ziehen. In
unmittelbarer Nachbarschaft von Freiburg, Stadteil St. Georgen/Uffhausen
zieht sich das Hexental in die Vorberge des Schwarzwaldes hinein; darin liegt
eine ganze Kette typischer Ausbauorte der späten Merowingerzeit (vergl. Anm.
21) mit je einem kleinen Reihengräberfeld derselben Art wie bei Uffhausen.
Am Ausgang des Hexentals liegt Merzhausen, das wahrscheinlich die Reihe der
Ausbauorte bei Erschließung des Tales eröffnete. Eine ähnliche Rodungsland-
schaft ist der Dinkelberg zwischen dem südlichen Schwarzwaldabhang und dem
Rhein. Dort finden wir neben anderen Ausbauorten Adelhausen mit demselben
kleinen Gräberfeld aus Steinplattengräbern wie bei Uffhausen. Auf der Ost-
abdachung des Schwarzwaldes ist der Siedlungsausbau des 7./8. Jahrhunderts
gut zu verfolgen, so z. B. am Rand der Baar, wo er sich hier nicht nur in Neu-
siedlungen innerhalb der alten Siedlungslandschaft betätigte, sondern auch
schrittweise gegen den geschlossenen Wald vorging. Die Gemarkungen der Aus-
bauorte sind deutlich aus den älteren alamannischen Gemarkungen heraus-
geschnitten, so z. B. die von Dittishausen aus der alten Urmark Löffingen, die
ursprünglich ohne Begrenzung in den geschlossenen Wald hineinreichte. Rings
um den älteren Ort Obereschach (Ldkrs. Villingen) lagen auf dem Rand des
unteren Muschelkalks gegen den schlechten Buntsandsteinboden vier -hausen-
Orte, eindeutig als spätere Ausbaue angelegt; das stark zurückgegangene Som-
mertshausen, die abgegangenen Vockenhausen und Ebenhausen und die heute
23) Die Angaben verdanke ich der Freundlichkeit von Herrn Dr. H. Bott-München.
H. StOll
(Gemarkung Klingenberg), Ldkrs. Heilbronn a. N. (W. Veeck 210), abgegan-
genes Guckenhausen (Gemarkung Horrheim), Ldkrs. Vaihingen a. d. Enz (W.
Veeck 242); in Baden: Berghausen, Ldkrs. Karlsruhe (mehr als sieben Stein-
plattengräber mit wenigen Beigaben, E. Wagner 2, 83) und Bruchhausen,
Ldkrs. Heidelberg (E. Wagner 2, 262).
Im bajuvarischen Siedlungsgebiet von Ober- und Niederbayern wurden
Reihengräber bei folgenden -hausen-Orten festgestellt23): Rederzhausen und
Wiffertshausen, Ldkrs. Friedberg, Epfenhausen, Ldkrs. Landsberg a. L., Po-
benhausen, Ldkrs. Schrobenhausen, Gessenhausen, Ldkrs. Laufen und Son-
nenhausen, Ldkrs. Ebersberg. Dazu kommen in der Oberpfalz Reihengräber
mit sehr späten merowingischen und karolingischen Beigaben von Etterzhau-
sen, Ldkrs. Stadtamhof, Krachenhausen und Matzhausen, Ldkrs. Burglengen-
feld, ebenso von Hildburghausen in Oberfranken.
Im dichten fränkischen Siedlungsgebiet am Mittelrhein liegen nur wenige
-hausen-Orte, meist am Rand gegen die Wälder der Hardt und des Hunsrücks.
Grabfunde sind mir nur von Wallhausen, Ldkrs. Kreuznach, Babenhausen und
Hergertshausen in Hessen-Starkenburg bekannt geworden. Einige -hausen-Orte
mit fränkischen Reihengräbern auf der Flöhe der rheinischen Mittelgebirge
sind nach Lage und Grabbeigaben mit den Ausbauorten auf dem Schwarzwald
wie etwa Ebenhausen, Ldkrs. Villingen, vergleichbar: Udenhausen, Ldkrs.
Simmern auf dem Hunsrück, Hausen, Ldkrs. Mayen i. d. Eifel und Anhausen,
Ldkrs. Neuwied auf der Höhe des Westerwalds. Aus der fränkisch besiedelten
Rheinebene sind keine Grabfunde bei -hausen-Orten bekannt (nach Manuskript
„Frankenkatalog der Rheinprovinz“ des Verfassers).
Überblicken wir nochmals die -hausen-Orte mit datierbaren Reihengräbern
des alamannischen Gebietes, um Gesetzmäßigkeiten in ihrer Anlage zu er-
kennen und daraus Schlüsse auf Art und Zeit ihrer Entstehung zu ziehen. In
unmittelbarer Nachbarschaft von Freiburg, Stadteil St. Georgen/Uffhausen
zieht sich das Hexental in die Vorberge des Schwarzwaldes hinein; darin liegt
eine ganze Kette typischer Ausbauorte der späten Merowingerzeit (vergl. Anm.
21) mit je einem kleinen Reihengräberfeld derselben Art wie bei Uffhausen.
Am Ausgang des Hexentals liegt Merzhausen, das wahrscheinlich die Reihe der
Ausbauorte bei Erschließung des Tales eröffnete. Eine ähnliche Rodungsland-
schaft ist der Dinkelberg zwischen dem südlichen Schwarzwaldabhang und dem
Rhein. Dort finden wir neben anderen Ausbauorten Adelhausen mit demselben
kleinen Gräberfeld aus Steinplattengräbern wie bei Uffhausen. Auf der Ost-
abdachung des Schwarzwaldes ist der Siedlungsausbau des 7./8. Jahrhunderts
gut zu verfolgen, so z. B. am Rand der Baar, wo er sich hier nicht nur in Neu-
siedlungen innerhalb der alten Siedlungslandschaft betätigte, sondern auch
schrittweise gegen den geschlossenen Wald vorging. Die Gemarkungen der Aus-
bauorte sind deutlich aus den älteren alamannischen Gemarkungen heraus-
geschnitten, so z. B. die von Dittishausen aus der alten Urmark Löffingen, die
ursprünglich ohne Begrenzung in den geschlossenen Wald hineinreichte. Rings
um den älteren Ort Obereschach (Ldkrs. Villingen) lagen auf dem Rand des
unteren Muschelkalks gegen den schlechten Buntsandsteinboden vier -hausen-
Orte, eindeutig als spätere Ausbaue angelegt; das stark zurückgegangene Som-
mertshausen, die abgegangenen Vockenhausen und Ebenhausen und die heute
23) Die Angaben verdanke ich der Freundlichkeit von Herrn Dr. H. Bott-München.