Die urnenfelderzeitl. Besiedlung der ehern. Rheininsel vonSäckingen und ihrer Umgebung
97
Rheinsandschicht überdeckt waren. Pfostenlöcher, Steinsetzungen usw. wie bei der Golfplatz-
anlage wurden nicht festgestellt.
Durch gegensätzliche Beobachtungen unklar sind die Befunde, die bei der für eine Heizanlage
stattgefundenen Unterkellerung der Südostecke des Rathauses und der im Hof ausgeschachteten
Grube für den Öltank gemacht wurden (vgl. Katalog Nr. I, 6. 7). Während nach Beobachtungen
von Em. Gersbach in den beiden Kellerräumen des Rathauses von zwei durch eine sterile Rhein-
sandeinschwemmung getrennten „Urnenfelderschichten“ aus der „unteren“ die meisten Knochen-
und Keramikreste stammen sollen (vgl. Ortsakten, Freiburg i. Br., vom 6. 12. 1955), stellte sich bei
der Untersuchung der Öltankgrube durch das Staatl. Amt f. Ur- u. Frühgesch. Freiburg i. Br.
(El. Schmid u. St. Unser) heraus, daß der größte Fundanteil in der „oberen Urnenfelderschicht“
zum Vorschein kam. Aus den Profilzeichnungen von Eg. Gersbach und St. Unser ist zu entneh-
men, daß es sich bei den „unteren“ Funden nicht um eine Kulturschicht im eigentlichen Sinn
gehandelt hat, da humöse Reste fehlen. Vielmehr sind nur Scherben und Knochen vorhanden,
die auf der glazialen Schotterdecke, nicht aber auf einem künstlich gesetzten Plattenpflaster lagen.
Lediglich das sog. obere Stratum zeigt auch durch seine Verfärbung und das Erfassen einer
Feuerstelle ein gesichertes Siedlungsniveau.
Die Untersuchungen anderer, fundmäßig allerdings sehr ergiebiger Aufschlußstellen in der
Schönaugasse (vgl. Katalog Nr. I, 8) geben nur zu erkennen, daß z. B. durch die Ausschachtung
eines Kellers (Haus Niedermeier) in ungefähr 1 m Tiefe eine dunkle urnenfelderzeitliche Kultur-
schicht angeschnitten wurde. Sie enthielt Scherben, Hüttenlehm und Knochen. Dabei stellte sich
heraus, daß in 2,40 m Tiefe über der Schotterdecke im Rheinkies (eingeschwemmte Schicht)
Scherben, Knochen und Hüttenlehm zum Vorschein kamen, die z. T. stark gerollt waren. Feuer-
stellen wurden in beiden fundführenden Schichten nicht erschlossen. Ebenso fehlt für das „un-
tere“ Stratum wiederum jeglicher Hinweis auf eine ehemals vorhanden gewesene Kulturschicht,
von der auch zwischen den Steinritzen der Schotterdecke keine Spuren nachgewiesen werden
konnten.
Von den restlichen Funden der Rheininsel ist noch ein Aufschluß vom Münsterplatz bemerkens-
wert (vgl. Katalog Nr. I, 9). Er ergab den Rest einer urnenfelderzeitlichen Grube — ein Befund,
der bisher vereinzelt dasteht. Die annähernd rechteckige Grube war in eine helle Rheinsand-
schicht eingetieft und von einer dünnen, verunreinigten Sandschicht mit urnenfelderzeitlichen
Scherben überzogen. Die Grubenfüllung bestand aus Scherben, Knochen, Holzkohle, Hüttenlehm
und Webgewichten — also reinen Siedlungsfunden.
Reste einer Feuerstelle traten anläßlich der Ausschachtung eines Grabens „im Gebiet des sog.
Bruderhofs“ zutage (vgl. Katalog Nr. I, 13). Sie war in derselben Weise wie diejenigen im Schloß-
park angelegt.
Außerhalb der Rheininsel kamen auf dem ehemals dem Rheinnebenarm gegenüberliegenden
Gebiet urnenfelderzeitliche Siedlungsfunde zum Vorschein. So ist an der Fundstelle Waldshuter
Straße (vgl. Katalog Nr. II, 4) durch eine Kabelverlegung eine dunkle Kulturschicht mit Scherben,
Knochen, Hüttenlehm und einem Steinpflaster angeschnitten worden. Nach Ansicht des Kreis-
pflegers soll es sich um eine Grube von ca. 3 m Durchmesser gehandelt haben. Beim Fortgang
der Arbeiten wurde in der Waldshuter Straße—Stammelhof erneut eine Steinsetzung zusammen
mit dem üblichen urnenfelderzeitlichen Siedlungsinventar freigelegt (vgl. Katalog Nr. II, 5).
Eine dünne Kulturschicht mit urnenfelderzeitlichen Scherben und Knochen wurde durch die Ver-
legung der Soleleitung beim Personenbahnhof angeschnitten (vgl. Katalog Nr. II, 2), während in
der Bahnhofstraße—Güterhalle wahrscheinlich Reste eines sekundär verlagerten Grabes geborgen
wurden (vgl. Katalog Nr. II, 1).
Auch eine urnenfelderzeitliche Feuerstelle konnte in geringer Tiefe (0,65 m) bei der Anlage eines
Neubaus in der Mumpferfährstraße (Kalkdarren) erkannt werden (vgl. Katalog Nr. II, 3).
Insgesamt gesehen sind die Funde und Befunde außerhalb der Rheininsel z. Zt. wesentlich dürf-
tiger als die auf der Insel. Das mag verschiedene Gründe haben: vielleicht war das Gebiet jenseits
des Rheinnebenarmes von vornherein schwächer besiedelt, vielleicht fehlt es aber nur an ent-
sprechenden Aufschlüssen, um eine stärkere Funddichte nachzuweisen. Gesichert ist auf alle Fälle
die kulturelle und zeitliche Einordnung dieses Materials, ebenso wie die Tatsache, daß die wenigen
7
97
Rheinsandschicht überdeckt waren. Pfostenlöcher, Steinsetzungen usw. wie bei der Golfplatz-
anlage wurden nicht festgestellt.
Durch gegensätzliche Beobachtungen unklar sind die Befunde, die bei der für eine Heizanlage
stattgefundenen Unterkellerung der Südostecke des Rathauses und der im Hof ausgeschachteten
Grube für den Öltank gemacht wurden (vgl. Katalog Nr. I, 6. 7). Während nach Beobachtungen
von Em. Gersbach in den beiden Kellerräumen des Rathauses von zwei durch eine sterile Rhein-
sandeinschwemmung getrennten „Urnenfelderschichten“ aus der „unteren“ die meisten Knochen-
und Keramikreste stammen sollen (vgl. Ortsakten, Freiburg i. Br., vom 6. 12. 1955), stellte sich bei
der Untersuchung der Öltankgrube durch das Staatl. Amt f. Ur- u. Frühgesch. Freiburg i. Br.
(El. Schmid u. St. Unser) heraus, daß der größte Fundanteil in der „oberen Urnenfelderschicht“
zum Vorschein kam. Aus den Profilzeichnungen von Eg. Gersbach und St. Unser ist zu entneh-
men, daß es sich bei den „unteren“ Funden nicht um eine Kulturschicht im eigentlichen Sinn
gehandelt hat, da humöse Reste fehlen. Vielmehr sind nur Scherben und Knochen vorhanden,
die auf der glazialen Schotterdecke, nicht aber auf einem künstlich gesetzten Plattenpflaster lagen.
Lediglich das sog. obere Stratum zeigt auch durch seine Verfärbung und das Erfassen einer
Feuerstelle ein gesichertes Siedlungsniveau.
Die Untersuchungen anderer, fundmäßig allerdings sehr ergiebiger Aufschlußstellen in der
Schönaugasse (vgl. Katalog Nr. I, 8) geben nur zu erkennen, daß z. B. durch die Ausschachtung
eines Kellers (Haus Niedermeier) in ungefähr 1 m Tiefe eine dunkle urnenfelderzeitliche Kultur-
schicht angeschnitten wurde. Sie enthielt Scherben, Hüttenlehm und Knochen. Dabei stellte sich
heraus, daß in 2,40 m Tiefe über der Schotterdecke im Rheinkies (eingeschwemmte Schicht)
Scherben, Knochen und Hüttenlehm zum Vorschein kamen, die z. T. stark gerollt waren. Feuer-
stellen wurden in beiden fundführenden Schichten nicht erschlossen. Ebenso fehlt für das „un-
tere“ Stratum wiederum jeglicher Hinweis auf eine ehemals vorhanden gewesene Kulturschicht,
von der auch zwischen den Steinritzen der Schotterdecke keine Spuren nachgewiesen werden
konnten.
Von den restlichen Funden der Rheininsel ist noch ein Aufschluß vom Münsterplatz bemerkens-
wert (vgl. Katalog Nr. I, 9). Er ergab den Rest einer urnenfelderzeitlichen Grube — ein Befund,
der bisher vereinzelt dasteht. Die annähernd rechteckige Grube war in eine helle Rheinsand-
schicht eingetieft und von einer dünnen, verunreinigten Sandschicht mit urnenfelderzeitlichen
Scherben überzogen. Die Grubenfüllung bestand aus Scherben, Knochen, Holzkohle, Hüttenlehm
und Webgewichten — also reinen Siedlungsfunden.
Reste einer Feuerstelle traten anläßlich der Ausschachtung eines Grabens „im Gebiet des sog.
Bruderhofs“ zutage (vgl. Katalog Nr. I, 13). Sie war in derselben Weise wie diejenigen im Schloß-
park angelegt.
Außerhalb der Rheininsel kamen auf dem ehemals dem Rheinnebenarm gegenüberliegenden
Gebiet urnenfelderzeitliche Siedlungsfunde zum Vorschein. So ist an der Fundstelle Waldshuter
Straße (vgl. Katalog Nr. II, 4) durch eine Kabelverlegung eine dunkle Kulturschicht mit Scherben,
Knochen, Hüttenlehm und einem Steinpflaster angeschnitten worden. Nach Ansicht des Kreis-
pflegers soll es sich um eine Grube von ca. 3 m Durchmesser gehandelt haben. Beim Fortgang
der Arbeiten wurde in der Waldshuter Straße—Stammelhof erneut eine Steinsetzung zusammen
mit dem üblichen urnenfelderzeitlichen Siedlungsinventar freigelegt (vgl. Katalog Nr. II, 5).
Eine dünne Kulturschicht mit urnenfelderzeitlichen Scherben und Knochen wurde durch die Ver-
legung der Soleleitung beim Personenbahnhof angeschnitten (vgl. Katalog Nr. II, 2), während in
der Bahnhofstraße—Güterhalle wahrscheinlich Reste eines sekundär verlagerten Grabes geborgen
wurden (vgl. Katalog Nr. II, 1).
Auch eine urnenfelderzeitliche Feuerstelle konnte in geringer Tiefe (0,65 m) bei der Anlage eines
Neubaus in der Mumpferfährstraße (Kalkdarren) erkannt werden (vgl. Katalog Nr. II, 3).
Insgesamt gesehen sind die Funde und Befunde außerhalb der Rheininsel z. Zt. wesentlich dürf-
tiger als die auf der Insel. Das mag verschiedene Gründe haben: vielleicht war das Gebiet jenseits
des Rheinnebenarmes von vornherein schwächer besiedelt, vielleicht fehlt es aber nur an ent-
sprechenden Aufschlüssen, um eine stärkere Funddichte nachzuweisen. Gesichert ist auf alle Fälle
die kulturelle und zeitliche Einordnung dieses Materials, ebenso wie die Tatsache, daß die wenigen
7