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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 21.1958

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Fundschau 1954 - 1956
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https://doi.org/10.11588/diglit.43788#0295
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Fundschau 1954—1956: Gräber unbestimmbarer Zeitstellung

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Söllingen (Karlsruhe), Wald „Stranzenberg“, 2,2 km O. —
Wagner nennt (2 [1911] 93) eine im Wald „Birkenbügel“ 1,7 km NO des Ortes gelegene
größere Erhebung „Die Kanzel“ mit Vorbehalt als Grabhügel. Am Grabhügelcharakter
dieser Erhebung kann nicht gezweifelt werden. Bei seinen Ausmaßen (ca. 40 m Dm. bei
ca. 3 m H.) konnte die flüchtige Untersuchung von 1897 nicht zu einem abschließenden
Resultat kommen. 650 m ostsüdöstlich der „Kanzel“ liegen nahe Pkt. 257,7 zwei wei-
tere Grabhügel, je einer nördlich und südlich des Weges, der die Punkte 271,9 und 257,7
verbindet (5629).
Mtbl. 58/7017 Königsbach. — (Dauber)
Gräber unbestimmbarer Zeitstellung
Aulfingen (Donaueschingen) „Bolzäcker“, 0,25 km NO. — Gräber.
1956: E. Wagner, Fundstätten und Funde 1 (1908) 3 berichtet von einem Reihengräber-
feld, das 1886 gemeldet wurde. Die Fundstellenangabe „im Dorf selbst“ versieht er mit
einem Fragezeichen.
Weder durch Befragen älterer Einwohner noch durch Nachprüfung im Gemeindearchiv
war die genaue Fundstelle zu ermitteln.
Bei der Erweiterung der Wasserleitung zu einem Neubau auf Flurstück 1405/1 stießen
Arbeiter auf Skelettreste. Das Bürgermeisteramt meldete den Fund.
Grab 1 : In 0,90 m Tiefe Skelettreste eines Kindes, beim Ausheben des Wasser-
leitungsgrabens zerstört. Keine Beigaben.
Grab 2 : Zwischen — 0,76 und — 0,78 m ziehen sich zunächst mächtige, senkrecht
im Boden stehende Kalksteinplatten, die einen fast quadratischen Raum umschlossen.
Für eine Grabeinfassung war die Anlage zu kurz. Über die östliche Platte lagen nach
unten gerichtete Unterschenkelknochen. Innerhalb der Einfassung befand sich in ge-
streckter Rückenlage, Kopf im Westen, das Skelett eines jüngeren erwachsenen Indivi-
duums. Auf dessen rechten Oberarm war das Skelett eines Kindes gebettet. Offenbar
waren hier Mutter und Kind bestattet worden. Über und unter dem Skelett wurden
Holzreste gefunden, unter der Holzunterlage befand sich eine Art Pflasterung aus
flachen, z. T. längs gespaltenen Rollsteinen. Skelettiefe zwischen — 0,84 und — 0,92 m.
Keine Beigaben.
Grab 3 : Nordwestlich von Grab 2 zeigte sich eine flache Sandsteinplatte, unter der
Knochenteile hervorragten.
Zwischen — 0,73 und — 0,83 m kam in gestreckter Rückenlage auf einer ähnlichen
Steinunterlage wie bei Grab 2 ein Skelett zum Vorschein. Der Schädel, der unter der
Sandsteinplatte lag, war zerdrückt. Keine Beigaben.
Bei allen drei Gräbern konnte keine Grabgrube in dem dunkeln, lehmigen, mit Kalk-
steinen durchsetzten Boden erkannt werden.
Ob die Bestattungen in alamannischer Zeit erfolgt sind, muß offen bleiben, weil keiner-
lei datierende Beigaben gefunden wurden.

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