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Baumgarten, Fritz
Der Freiburger Hochaltar: kunstgeschichtlich gewürdigt — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 49: Straßburg, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.3955#0004
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«Noch immer unverrückt und unzerslückelt an dem PlatzeT
für den Baidung ihn gemalt hat, ist der Freiburger Hoch-
altar ein Denkmal der altdeutschen Malerei so imposant, wie
es kaum eine andere Kirche Deutschlands aufxceisen kann.»

Diese stolzen Worte widmet Eisenmann, der gründlichste
und feinste unter den lebenden Baidung-Kennern, dem Altar-
xoerk im Freiburger Münster, und ich glaube, er hat damit nicht
zu viel behauptet. Für die Kenntnis Baidungs ist dieser
Altar jedenfalls das wichtigste Werk: hier erfassen wir den
Meister auf der Höhe seines Könnens, in der Vollkraft seines
Slrebens und Vollbringens. Wohl mag der eine oder andere
Holzschnitt, die eine oder andere Skizze noch bezeichnender
sein für die Geistes- und Geschmacksrichtung dieses eigenar-
tigen Künstlers; aber wer ihn als Meister der Farbe würdigen
will, also in der Kraft, in der_ er den, meisten deutschen Malern
seiner Zeit und selbst seinem Lehrer Dürer überlegen war, der
icird sich immer an den Freiburger Hochaltar zu kalten haben.

Seit einer Reihe ton Jahren ist das gesamte Lebenswerk
Baidungs mit Ausnahme seiner Holzschnitte und Kupferstiche
in einer so monumentalen Publikation, wie sie wenigen deutschen
Künstlern überhaupt je zu teil werden dürfte, zum Gemeingut
der Kunstfreunde gemacht. Alles drängt nach einer umfassenden
Biographie und kunstgeschichtUchen Würdigung des Meisters,
wie sie denn auch von R. Sliassny in Wien seit lange er-
wartet wird und mehr oder weniger in sichere Aussicht gestellt
ist. Jck will der Arbeit dieses gewiegten Kenners und Forschers
nicht vorgreifen; vielmehr hoffe ich ihn) in etwas Handreichung
zu tun, wenn ich vorläufig den Versuch mache, den Freiburger
 
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