Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beatis, Antonio ¬de¬; Pastor, Ludwig ¬von¬ [Hrsg.]
Die Reise des Kardinals Luigi d'Aragona durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Oberitalien, 1517 - 1518 — Freiburg i.Br., 1905

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15347#0017
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Leben des Kardinals Luigi d'Aragona.

2

Dieser Ehebund ward jedoch durch den frühen Tod der Battistiun bald
wieder aufgelöst. Hierauf trat der junge Witwer, der im März 1494 als
Mitglied der neapolitanischen Gesandtschaft nach Rom gekommen war. am
6. Mai des genannten Jahres in den geistlichen Stand; er verzichtete vorher
zu Gunsten feines Bruders Carlo auf das Marchefat Gerace. Bald vernahm
man, daß Papst Alexander VI. Luigi d' Aragona die Würde eines Kardinals
verliehen, jedoch die Publikation dieser Ernennung verschoben habe p Zwei
Jahre, nach andern sogar drei, verflossen, bis dieser Akt vorgenommen wurdet
Als Titelkirche erhielt der neue Kardinal Sta Maria in Cosmedin angewiesen.
Es folgte bald die Verleihung des Erzbistums Otranto

An den Kämpfen, welche das Haus Aragon mit den Franzosen um den
Besitz Neapels zu führen hatte, nahm der Kardinal persönlich Anteil. Die
Nachrichten, welche hierüber die auf ihn vor den Kardinälen gehaltene Leichen-
rede enthältZ sind jedoch so allgemein gehalten, daß ein klares Bild daraus
nicht entnommen werden kann. Im September des Jahres 1499 fiel dem
Kardinal die Aufgabe zu, Juana, die Witwe des Königs Ferrante von
Neapels nach Spanien zu begleiten und bei den katholischen Majestäten die
Interessen des neapolitanischen Königshauses zu vertreten. Die Reise Juanas,
welche ihre Heimat am 1. September 1499 verließ, erfolgte zur See über Majorka.
In Spanien verweilte der Kardinal längere Zeit; noch im November 1500
war er in Granada. Er besuchte auf dieser Reise auch die äußerste Westküste
der Pyreuüischen Halbiusel. Auf den politischen Zweck seiner Fahrt fällt Licht
durch die Nachricht des venetianischen Gesandten, die Königin wie der Kar-

^ Durelrarài Diarium II 97 f 102 104 130 148—150. Als Tag der Er-
nennung nennt Moroni (II 269) den 21. September 1493, jedoch ohne eine Quelle
anzugeben. Patroni (Loris àsi Oaràinali à. bamliea ài 8. Naria in 6o8msàin,
Xaxoli 1899, 21) verlegt die Kreation ebenfalls in das Jahr 1493. Diese Angaben
sind sicher falsch. In Durelrarcti Diarium 148 heißt es nur: nuxsr in 8. kt. sc-
sls8ias Daràinalsm tuit S88umxtu8 st srsatcm. Eubel (II 24) verlegt die Er-
nennung in den Mai 1494. Diese Angabe ist richtig. Den Tag 20. Mai nennt
Passero 59.

2 Panvinius verlegt die Publikation in das Jahr 1496, Contelori, Cres-
cimi) eni (a. a. O.) und Sardella in das Jahr 1497 (s. Pastor, Gesch. der Päpste
III 374). Obwohl der Herausgeber des 0iaoouiu8 III 187 sich für 1497 auf „vati-
kanische Diarien" beruft, dürste die Publikation doch in das Jahr 1496 fallen, denn
in Lurodarcli Diarium II 348 erscheint Luigi am 1. Januar 1497 als Mitglied
des heiligen Kollegiums. Damit stimmt, daß er bei Lanuto (1 272—278) im August
1496 Kardinal genannt wird.

» Lanuto I 484. ^ * 6oà. Vatis. 8106, k. 42 V a t i k a n. B i b l i o t h e k.

ö Gestorben 9. Januar 1517; s. Dostsr, Xouvslls dioZraxlris Asnsrals XVII,
Dari8 1856, 401. über ihren Aufenthalt in Spanien vgl. Xunràants, Du divorzio
ai tsmxà ài Dsons X, Koma 1887, 31 f.
 
Annotationen