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Beatis, Antonio ¬de¬; Pastor, Ludwig ¬von¬ [Hrsg.]
Die Reise des Kardinals Luigi d'Aragona durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Oberitalien, 1517 - 1518 — Freiburg i.Br., 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.15347#0016
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Einleitung.

Eardinal Luigi d'Aragona gehörte zu den hervorragendsten Mitgliedern
des glänzenden Hofes Leos X. i Er war ein Sproß des aragonischen Königs-
hauses, und dieses fand auch äußerlich seinen Ausdruck darin, daß er seinem
Großvater, dem neapolitanischen Könige Ferrante I., sehr ähnlich sah 2. Der
Eintritt in den geistlichen Stand lag ursprünglich nicht in feiner Absicht.
Mit dem römischen Hofe kam er sehr früh in Verbindung. Nachdem Ferrante I.
im Jahre 1492 aus Furcht vor Frankreich seine Streitigkeiten mit Papst
Innozenz VIII. beigelegt hatte, sollte die Freundschaft mit Rom durch Ver-
mählung des Luigi d'Aragona mit Battistina Usodimare Cibo besiegelt werden.
Am 3. Juni des genannten Jahres wurde im Beisein des Papstes zu Rom
das Hochzeitsfest gefeiert

1 Was die einschlägigen Werke über Luigi d'Aragona bieten, ist sehr ungenügend.
Migne (Diotionnairo des oardinaux, Daris 1857) widmet ihm nur sechs Zeilen, Ci cr-
eo nius (III 187) kaum eine halbe Folioseite. Das meiste, jedoch mit mehrfachen
Jrrtümern, gibt noch Sardella (III 274—275), woher Moroni säst alle seine
Notizen nahm.

2 Lanuto VI 580. Hier wird Luigi richtig bezeichnet als üol loZiptimo di
uno Hol natural 611 ro Domando voelrio. Die gewöhnliche Angabe, Luigi sei ein
Bastard des genannten Königs gewesen (so auch Lanuto VII 640), ist irrig (vgl.
neben IIZüolli I 1051 namentlich die höchst seltene Schrift von N. Caputo: Dos-
oondorma d. Usai 6asa d' ^.raZona noi roZno di Napoli della stipo dol ro .4!
lonso I, Napoli 1667, 73). Luigis Vater, Enrico d'Aragona, Marchese von Gerace,
war ein natürlicher Sohn Ferrantes; er heiratete 1473 Polisena Centeglia, Tochter des
Antonio, Marchese von Cotrone; der erste Sohn dieser Ehe war Luigi, der mit dem
Marchesat Gerace investiert und Zran protonotario dol roZno ward; s. auch 6ros din-
doni, Istoria di 8. Naria in Oosmodin, Doma 1715, 227 s, und die * Leichenrede,
welche auf Luigi d'Aragona vor den Kardinalen gehalten ward (6od. Vatio. 8106, 1. 40
bis 46). Neben dem Vater Nonrious d'ordinandi nopos wird hier (1. 42) auch die Mutter
Dolixona Lanotilia Dulaguo lamilüs primarii norninis oriunda erwähnt. Dement-
sprechend wird Luigi in seiner Grabschrift als roZ. Noapolit. Dordinandi nopos Vllonsi-
-guo prinri pronopos bezeichnet (Doroslla, IsorD. di Noma I 442). Aus derselben
ergibt sich als Geburtszeit Luigis der September 1474. Thuasne (in der Note zu
Lu roll ardi Diarium II 130) verwechselt Luigi d'Aragona mit Alfonso d'Aragona.

b Lurolrardi Diarium I 487—488 und Dassoro, Ltorio (Napoli 1785) 55.
Vgl. Pastor, Gesch. der Päpste III 215 s, wo der Druckfehler Onkel in Enkel
Zu verbessern ist.

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