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bald ohne zu schwären. In Ohnmächten, die von
Vlutstüssen, oder hitzigen Fiebern entstehen, auch
bey Scklagflüssen dient Essig, vor die Nase gehalten und
an die Schlafe oder Dünnige gestrichen, dazu, daß der
Kranke wieder zu sich selbst kommt. Bey ansteckenden
Krankheiten spritzt man Eßig auf glühende Kohlen,
oder auf einen heißen Stein, daß es dampfet: so ver-
wahrt der Dampf die Leute, welche um einen Kranken
sind, vor dem Anstecken. Besonders gute Dienste
thut er auf solche Art, wenn die Kinder - Blattern
oder die Ruhr graßiren: da muß man des Tags drey
bis viermal die Stuben und Kammern mit Essig durch-
räuchern und die Fußboden damit besprengen. Wi-
der das Ohrenbrausen ist es gut, den Dunst von heiß
gemachtem Eßig in das Ohr gehen zu lassen; indem
man das Ohr üb^r den Topf hält und ein Tuch über
den Kopf und den Topf her hangt, daß der Dunst
beysammen bleibt. Böse Dünste in einem Hause und
gefährliche Gerüche, als von frischem Kalk und derglei-
chen, sind auch am besten durch solchen Essig-Dampf
zu vertreiben.
Alles dieses und noch vielmehr Dienste leistet der
Essrg: nähmlrch guter Weinessig, oder Obst-oder
Bier - Essig, welcher eben so scharf, hell und klar ist,
wie der beste Weinessig.
Es wäre also eine schlechte Hausmutter, die nicht
immer auf einen Vorrath von gutem Essig halten woll-
te, und die ihn nicht zu machen verstünde. Wenn
also eine ist, die es noch nicht kann, so lerne sie eö nach
folgender Vorschrift.
Bey allem Essig, es sey Wein - Bier - Obst - Möh-
ren - Syrup - Honig - oder Zucker - Essig, kommt es vor-
nehmlich auf zwey Stücke an: auf die Ejsigmurrer
und auf die Wärme. Die Essigmucrer ist das Mit-
tel, welches die saure Währung, durchweiche der Essig
entsteht,
 
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