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Fünfzehntes Capitel.
Wie der Herr v. Mildherm von seinen Unterthanerr
empfangen worden, als er von seinen Reisen
zurück kam..
lkMl
-^>er Herr von Mildheim blieb volle fünf Jahre ab- )e, D
wesend. Als er nun den Tag meldete, da er wie- Pare
der kommen wollte, welches 14 Tage vor Pfingsten Haber
war, machte fich das ganze Dorf fertig, ihn zu em- MH
pfangen. Zwölf junge Bursche ritten ihm auf sckön Gelte
geputzten Pferden eine Meile weit entgegen. Als er
an den ersten Grenzstein von Mildheim kam, fand er gute
die zwölf ältesten Hausväter und in ihrer Mitte den sei
alten ehrwürdigen Pastor wohlgemurh. Als die- Grau
ser den Wagen erblickte, richtete er seine Augen und ^Herr
Hände in die Höhe, betete und sprach: „Gelobet
„seyst du, Vater im Himmel, daß du uns unfern
„Vater auf Erden wiedergiebst! Gelobet seyst du,
„daß du uns das Leben gefristet, bis wir ihn wie-
„versehen, den Versorger unsrer Wittwen und Wai- ^fde
„sen, den Urheber eines neuen bessern Lebens im Mn
„Dorfe. Nimm uns nun immerhin die Jahre, die
„wir noch zu leben hätten, und lege sie ihm zu,
„daß er unsre Kinder und Enkel recht lange glück- .
,, lieh mache! „ So betete er und die zwölf Männer
sprachen: „Amen! Ja, erhöre uns, lieber Gott! wir
„wollen nun gern sterben! Amen!,, Wie nun der
Wagen an den Ort kam, wo sie standen, ließ der
Herr v. MLldheim halten, sprang heraus, küßte
den Herrn Pastor, und reichte den Männern allen
die Hand, wie es Joseph mit seinem Vater Jacob
und seinen Brüdern machte. Die Freude, die sie >
alle hatten, läßt sich nicht beschreiben. Es war aber
ein ziemlicher Hügel, wo dieses geschähe, von dem
man
Fünfzehntes Capitel.
Wie der Herr v. Mildherm von seinen Unterthanerr
empfangen worden, als er von seinen Reisen
zurück kam..
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-^>er Herr von Mildheim blieb volle fünf Jahre ab- )e, D
wesend. Als er nun den Tag meldete, da er wie- Pare
der kommen wollte, welches 14 Tage vor Pfingsten Haber
war, machte fich das ganze Dorf fertig, ihn zu em- MH
pfangen. Zwölf junge Bursche ritten ihm auf sckön Gelte
geputzten Pferden eine Meile weit entgegen. Als er
an den ersten Grenzstein von Mildheim kam, fand er gute
die zwölf ältesten Hausväter und in ihrer Mitte den sei
alten ehrwürdigen Pastor wohlgemurh. Als die- Grau
ser den Wagen erblickte, richtete er seine Augen und ^Herr
Hände in die Höhe, betete und sprach: „Gelobet
„seyst du, Vater im Himmel, daß du uns unfern
„Vater auf Erden wiedergiebst! Gelobet seyst du,
„daß du uns das Leben gefristet, bis wir ihn wie-
„versehen, den Versorger unsrer Wittwen und Wai- ^fde
„sen, den Urheber eines neuen bessern Lebens im Mn
„Dorfe. Nimm uns nun immerhin die Jahre, die
„wir noch zu leben hätten, und lege sie ihm zu,
„daß er unsre Kinder und Enkel recht lange glück- .
,, lieh mache! „ So betete er und die zwölf Männer
sprachen: „Amen! Ja, erhöre uns, lieber Gott! wir
„wollen nun gern sterben! Amen!,, Wie nun der
Wagen an den Ort kam, wo sie standen, ließ der
Herr v. MLldheim halten, sprang heraus, küßte
den Herrn Pastor, und reichte den Männern allen
die Hand, wie es Joseph mit seinem Vater Jacob
und seinen Brüdern machte. Die Freude, die sie >
alle hatten, läßt sich nicht beschreiben. Es war aber
ein ziemlicher Hügel, wo dieses geschähe, von dem
man