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mans treibt, so hat manS. Aber äusser dem werden
ja die so gestraften Leute durch die Strafe selbst besser
gemacht; wo nicht in diesem, doch im künftigen Leben:
und alles Unglück und Elend in der Welt ist eigentlich
nur eine väterliche Ruthe, wodurch Gott solche Men-
schen bessert, bey welchen die Ruthe mehr ausrichtet,
als Vermahnungen."
29.
Herrn Flirrks Haus-und Gesindes Ordnung.
Ordnung halt' in allen Dingen!
Alles thu am rechten Ort
Und Zu rechter Zeit hinfort;
So wird dirs auch wohlgelingen.
^)err Johann Caspar Flink war ein reicher Freys
fasse, von dem alle, die ihn kannten, zu sagen pfleg-
ten : er habe den Nahmen mit der That. Er hatte
nähmlich, bey einer starken Wirthschaft und sechs Kin-
dern, immer weniger Gefinde und wurde doch mit aller
Feld - und Hausarbeit eher, als andere, fertig. Dar-
über wunderten sich die Leute sehr: aber noch mehr
darüber, daß seine Knechte und Mägde, bey der vielen
Arbeit, doch die lustigsten im Dorfe waren und pfiffen
und sangen, wo sie giengen und standen. Auch war
das Gesinde bey ihm, wie angeschmiedet. Wer ein-
mahl da diente, verlangte niemahls wieder abzuziehen,
äusser wenn es eine Heyrath betraf, oder Alters halben.
Die ganze Kunst lag aber in Herrn Flinks Haus-
und Gesinde-Grdnung, welche folgender maßen be-
schaffen war.
Herr Flink hatte sich von Jugend auf daran ge-
wöhnt, bey allem, was er that, zu überlegen, wie es
einzurichten sey? Als er nun nach seines Vaters To-
de