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Becker, Wilhelm Gottlieb [Hrsg.]
Neue Garten- und Landschafts-Gebäude — Leipzig, 1798-1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.2224#0027
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b. Auch aus dem hier angenommenen Räume des Hauptgebäudes und der beiden anstehenden
niedern Seitenflügel, sieht man, dafs hier blos auf die Bedürfnisse und Bequemlichkeiten des Mittelstandes
Rücksicht genommen worden ist. Es befindet sich in demselben ein Vorhaus mit einer Treppe, die auf
den Boden in einige Dachzimmer führt, die für besuchende Freunde oder auch für Dienstboten bestimmt
sind. Aus dem Vorhause trit man zur Linken in die Bedientenstube, von welcher zwei auf der nehm-
lichen Seite befindliche Thüren rechts in das Wohnzimmer und links in das Schlafzimmer führen. Eine
dritte Thüre, die der aus dem Vorhause entgegen steht, führt in das Badezimmer, welches auch durch einen
kleinen Gang mit dem Schlafzimmer in Verbindung gesetzt ist. Dieser Gang dient auch zugleich zu Heizun^
des letztern und zu Wärmung des Badewassers. Aus dem Wohnzimmer geht ein Eingang in den Saal, und
von da kann man nun durch eine kleine Laufthüre unter der Treppe weg ins Vorhaus, aber auch durch eine
gewöhnliche Thüre in das Speisezimmer gelangen, das sich neben dem Vorhause befindet. Aus dem Speise-
zimmer führt nun eine Thüre in das letztere, aber auch eine andere in das Nebengebäude, welches aus einer
Treppe, unter welcher man in den Keller kömmt, einer Küche nebst Speisegewölbe, einem Waschhause und
einer Wendeltreppe bestellt. Der andere Flügel umfafst einen Pferdestall, eine Bodentreppe, ein Stallzim-
mer, ein Gesclüiikämmerchen und eine Wagen - Remise. Von der Höhe des Säulengangs leitet eine Treppe
herab, auf dessen Mitte sich ein Ruheplatz mit zwei Bänken befindet. Vornen wird die Treppe durch zwei
Würfel begrenzt, auf welchen Kübel mit Orangenbäumen stehen. An den Säulen neben der Treppe sind
zwei Räume, in welche Erde gethan und rankende Laubgewächse, wie Wein oder Wintergrün gesetzt wer-
den können, die sich an den Säulen hinaufschlingen.

Auf den beiden Giebelseiten des Wohnhauses befindet sich ein freier Gang. Vor der Eing.mgs-
seite stehen an beiden Flügeln Linden, auf der Gartenseite aber fremde Gehölze in Klumps gepflanzt. —
So einfach auch das ganze Gebäude ist, so macht es doch zwischen den angepflanzten Gruppen von Bäu-
men, welche die Nebengebäude von dieser Seite decken, einen angenehmen Prospect.

Fünfzehnte Platte.

Zwei Brüchen in

o t h i s c li e m S t y l.

Die obere ist ganz von Holz und kann über einen kleinen Bach gebaut werden.

Die untere gehört schon über ein grüfseres Gewässer, oder über einen grofsen Graben. Auf
hohen Ufern wurde sie sich vorzüglich ausnehmen. Sie hat blos ein hölzernes Geländer mit durchsich-
tigen Pyramiden; allein der Bogen und das übrige ist von Stein angenommen.

ECHS ZEHNTE

P L

A T T E.

Ziu e i G r ab m äl e r.

Das erste ist ein freistehendes Grabmal und ist so decorirt als wenn es für einen Staatsmann
bestimmt wäre, der auch Krieger war.

Das zweite kann entweder in einer Gruft oder an einer Mauer anstehen. An der Vase zur
Linken denke man sich die Rosen - Guirlande auf der andern Seite wieder hinunter fallend, so wie
das Tuch an der andern Vase durch den Henkel gezogen ist.

Beide Erfindungen sind artige Ideen, und werden bei dem so häufigen Gebrauche dergleichen
Denkmäler gewifs nicht unwillkommen sevn !
 
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