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Vorwort.

Fälschungen nehmen im Antiquitätenhandel eine so
breite Stelle ein, daß es nötig ist, sich mit ihnen be-
kannt zu machen. Sie wachsen in dem Grade, als die
Zahl der Sammler und ihre leidenschaftliche Sucht
größer, echte Altertümer seltener und die für Kunstzweckc
aufgebotenen Summen bedeutender werden. Jnimer
häufiger bietcn Händler alt gemachte Nachahmungen an.
Nach einigen Jahrzehnten können sie nur mehr ver-
hältnismäßig wenige echte Originalarbeitcn auf den Markt
bringen, weil fast alles Gute in feste Hände gelangt ist.

Es wird durch eingehende Darlegung der Verhältnisse
sich herausstellen, daß eklatante Fälle von entlarvten
Fälscherkünsten nur als Symptome eines weit verbreiteten
Übels zu betrachten sind, als Zeichen des in ausgedehnte
Schichten tief eingedrungenen Mangels an Ehrlichkeit
in Handel und Wandel. Der Sammeleifer ist zum
Sport, dem Börsenspiel in vielem ähnlich geworden.
Seine Handlanger wollen reich werden und nur das
vermeiden, was sie init dem Strafrichter in unangenehme
Beziehungen bringt.

Sammler sollen gewarnt, Kunstfrcunde über die Be-
dentung der Fälschungen aufgeklärt werden. Ungeschminkte
 
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