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Zweites Kapitel.

Fälschungen.

1. F'älschung prähistorischer und friihester Altertiimer.

Wer sollte glauben, daß in unserem hochkultivierten
Jahrhundert die rohen Erzeugnisse tief stehender Völker
nachgeahmt und mit Nutzen verkauft werden? Doch
auch das hat die nie ruhende Geldgier bewirkt.

Als Friedrich Troyon, der bewährte Erforscher der
alten Pfahlbaudörfer,fürdas Museum von Lausanne
aus dem See 750 von Menschen angefertigte Gegenstände
hervorgeholt hatte, bei denen sich noch kein Eisen fand,
nur Pfeilspitzen und Messer aus Stein, Scheren aus
Knochen, Gegenstände, die aus Hirschgeweihen hergestellt
waren usw., da fanden sich rasch Fälscher ein. Sie
merkten, daß eine neue Erwerbsquelle sich ihnen eröffne,
und bald erschienen auf dem Markte die merkwürdigsten,
freilich neu hergestellten „Pfahlbaufunde" aus fast allen
Seen der Schweiz*.

i Oiäron, ^nnales areböoloZiiues XXI, ?aris 1861, 568.
18 000 Steinwerkzmge, die beiBeauvais „aus 600—700 Gräbern
hervorgeholt und genau Tag um Tag in einem Fundbericht
eingetragen wurden", haben sich später sämtlich als Fälschungen
 
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