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Bei der Versteigerung der Sammluug Weucke aus
Hamburg bei Heberle zu Köln bezahlte für ein kupfernes
Kentaurenaquamanile, eine wenig veränderte Nachbildung
eines echten Stückes aus dem 13. Jahrhundert, das
Museum zu Pest 3400 Mark, d. h. mehr als das
Hundertfache des wirklichen Wertes^.

Buchdeckel aus Siena mit Heiligenfigurcn uud
Wappen im Stile deS 15. Jahrhunderts hat ein rcisender
Händler, Petrij aus München, um das Jahr 1900 in
mehr als einem Dutzend Museen und Sammlungen an-
gebracht, einer kam selbst in die Schatzkammer des Domes
zu Trier. Auf jener Kölner Auktion (Wencke) wurde einer
mit 6000 Mark bezahlt. Als bekannt wurde, wie vielen
Petrij schon solche Deckel verschafft hatte, erzielte trotzdem
ciner auf einer Berliner Versteigerung noch 200 Mark.
Seitdem ist der Preis uoch tiefer gesunken^.

Der berühmte italienische Mcister Cellini ist in ver-
schiedenen Museen und Privatsammlungcn mit im ganzen
150 Gegenständen vertrcten. Wahrscheinlich ist nur der
zehnte Teil echt, jedenfalls mehr als die Hälfte ziemlich
jung. Beispielsweise sctzte ein Kölner Antiquar um 1850
an die Berliner Kunstkammer eine „silberne Schüffel mit
der Darstellung einer Amazonenschlacht von Benvenuto
Cellini" für 1000 Friedrichsdor ab. Eine gelehrte Ab-
handlung suchte darzutun, sie sei für Ercole d' Este 1559

^ Abgebildet im Kunstgewerbeblatt, N. F. XIV, Leipzig
1903, 233. - 227 f.
 
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