Heft 1
Da s Buch ſür Alle
17
Raume, da nun jedermann das polternde Herabfallen der Klappe und da-
mit die Schlußkataſtrophe erwartete. Alles war tief erregt, ſelbſt der Sheriff
und seine Gehilfen. Nur die Hauptperson dieſer Tragödie ſelbſt nicht.
„Plötzlich drangen unter der ſchwarzen Kappe die Worte hervor: , Mr.
Tobin, bitte, noch einen Augenblick, ich habe noch etwas zu ſagen vergessen !‘
„Und als der Sheriff mit unsicherer Hand ihm die schwarze Kappe
wieder abgenommen, sagte Mac Coy mit einem geradezu herzlichen Klange
in der Stimme: ,Ich habe es ja ganz vergeſſen, Ihnen meinen Dank aus-
zusſprechen für die große
und Ausschalten nicht mehr tadelloſer Stellen und Stücke + das Vor-
beugen in der Küche iſt billiger als das Kurieren des Arztes ! ;
Dabei wollen wir doch sſparſam vorgehen, nicht allen Abfall ſofort dem
Mülleimer einverleiben: manches Salat- und Gemüſeblatt, zum Gericht
nicht gut verwendbar, iſt noch brauchbar als Zutat zur Suppe, vieles als
Jutter in der Kleinviehzucht zu verwerten, darum von dem getrennt zu
halten, was auf den Düngerhaufen gehört.
Ein großer Fehler mancher Hausfrau ~ auf die Dauer bezahlt mit dem
Übel der Krampfadern ~
Freundlichkeit, mit welcher
Sie mich hier im Gefängnis
während meiner langen
Haft behandelt haben. Also -
herzlichen Dank dafür. Jetzt
aber Schluß l‘. Und der
kam auch sofort. Zugleich
aber bewies jenes leiſe und
doch deutlich vernehmbare
Knacken b verurſacht durch
das Ausrenken der Hals-
wirbel ,, daß der drei-
zehnfache Mörder vom She-
riff sachgemäß ins Jen-
ſeits befördertworden war.“
Die Zubereitung
pflanzlicher Nah-
rungsmittel
Von Prof.Dr. Hein-
rich Kraft
(§? gibt eine Reihe von
pflanzlichen Nahrungs-
mitteln, die wir in rohem
Zuſtand, mit oder ohne Zu-
taten, genießen können. Zu-
meiſt sind ſie durch viele
Hände gegangen, haben
Umladungen und Umlage-
rungen erfahren, bis Jie in
unsere Küche, auf unseren
Tiſch kamen. Friſch aus dem
eigenen Garten, vom eige-
nen Strauch oder Baum –
was iſt das für eine ge-
ſundheitliche Garantie ge-
genüber einer Ware, die
wir auf gut Glück kaufen
müſſen ! Vom fremden Sa-
latkopf verrät uns niemand,
obernichtaufseinem Stand-
ort noch vor kurzem erſt ge-
jaucht worden iſt, woher die
Jauche ſtammte, ob mit
ihr nicht Parasiteneier oder
bakterielle Krankheitserre-
ger an die Pflanzen ge-
rieten. Wir wissen, daß Typhusepidemien aus Gärtnereien ſtammten,
in denen ein ahnungsloſer Bazillenträger die Grube infizierte, aus der
gejaucht wurde. Das alles soll uns aber vom Genuse von Salat, Radies-
chen, friſchen Karotten nicht abhalten. Wir werden vielmehr verſuchen,
unſeren Bedarf aus ſauberer, verläßlicher Quelle zu decken ~ aber wer
kann in der Großſtadt mit irgendwelcher Sicherheit wissen, woher die
Ware bezogen wird? Darum müssen wir vor der Zubereitung eine
th! gr Säuberung vornehmen, soweit es die Art des Nahrungs-
mittels zuläßt. f
Dabei müssen wir uns hüten, das zarte Salatblatt etwa auszulaugen,
wir verſuchen vielmehr die Reinigung, besonders der loſen äußeren
Blätter, durch flottes Umſchwenken in reinem, wiederholt gewechſeltem,
möglichſt friſchem, am beſten in fließendem Wasser zu erreichen; wir ent-
fernen grobe Schmutz-, Erdteilchen mit einem Tuch und das überflüſsige
Wasser durch Abtropfen auf einem Sieb und nachheriges ſchnelles Aus-
ſchleudern in reinem Tuch. Wir bearbeiten den hartſchaligen Rettich wohl
auch mit der Bürſte im Wechſelwaſſer, ſind nicht knauſerig im Ausſchneiden
s
Ein Cowboy läßt den Laſſo über seinem Kopf kreisen
F iſt es, daß Jie glaubt, den
ganzen Tag auf den Beinen
Z . : sein zu müssen. Sind doch
§: j Zurüſtungen, wie das Zu-
/ ; putzen von Gemüſen, weit
gründlicher im Sitzen vor-
zunehmen, den eigentlichen
. Vorratskorb vor uns auf
Tiſch oder Schemel, zur
Rechten eine große Schüssel
mit reinem, friſchem Waſ-
ser, zur Linken ein ſauberes
Gefäß sür die weniger gu-
ten, abernoch verwertbaren
Stücke, auf dem Boden der
Abfalleimer, in der rechten
Hand ein ſpitzes Küchen-
messer, reine Hände, frei
von jedem Nebengeruch ~
nichts abſcheulicher, als
wenn zum Beispiel ein
ganzes Gericht Zeugnis da-
von ablegt, daß vor ſeiner
Herrichtung irgendwelche
Fiſche geputzttund die Hände
nicht peinlich geſäubert wur-
den. Bei Entfernung fauler
. Teileachte mandarauf, den
Schnitt im Geſunden zu
führen, um das, was als
genießbarverwertetwerden
ſoll, nicht beim Schneiden
mit fauliger Masſſe, wenn
auch nur oberflächlich, an-
zuſtecken. Geruch, Geſchmack
und Bekömmlichkeit der
Speiſe könnten darunter
leiden. Holzige Teile, grö-
ßere Stiele und Stengel,
Nebenwurzeln werden ent-
fernt, unſer Verdauungs-
kanal hat kein Ferment, das
feſte Zellulose zu löſen ver-
möchte. Welke Blätter ma-
chen den Salat und die
Gemüse unsſchmackhaft, oft-
mals bitter; ſie werden dem
Abfall, in leidlichem Zu-
ſtand den Suppenzutaten
einverleibt.
Eine große Anzahl Vege-
tabilien hat die Eigenschaft, aus verletzten Stellen einen Saft abzuson-
dern, der in Verbindung mit dem Sauerstoff der Luft eine Pigment-
bildung, eine Dunkelfärbung eingeht, beſonders, wo leicht oxydable Gerb-
säuren vorhanden ſind. Um dieſe Mißfärbung und den begleitenden Miß-
geschmack zu vermeiden, werden ſolche Pflanzenteile nach dem Zupuhyhen
Stück für Stück sofort in friſches Wasser geworfen, ſo roh geſchälte Kar-
toffeln, grüne Bohnen nach dem Gipfeln der Enden und peinlichem Ent-
fäden, Spargeln, nachdem Jie geſchabt sind, ebenſo Kardon nach dem Ent-
fernen der Stacheln und der äußeren Haut in Stücken von acht bis zehn
Zentimeter Länge, Artiſchocken nach Stutzen der Blattſpitzen und Entfer-
nen der äußeren harten Blätter, die einzelnenRöschen des Blumenktohls
nach Abziehen der äußeren Haut von den mittleren, dickeren Strunkreſten.
Schwarzwurzeln wirft man sofort nach dem Schaben in kaltes Eſſig-
wasſer, um sie weiß zu erhalten; man halbiert Jie, ſpaltet die dickeren
unter Wasser und läßt sie dann auf einem emaillierten, nicht auf einem
eiſernen Sieb gut abtropfen. Vom Brüſseler Kohl (Rosenkohl) werden die
Stiele geſtutt, die gelben und zu offenen Blätter entfernt, dann wöäſcht
Da s Buch ſür Alle
17
Raume, da nun jedermann das polternde Herabfallen der Klappe und da-
mit die Schlußkataſtrophe erwartete. Alles war tief erregt, ſelbſt der Sheriff
und seine Gehilfen. Nur die Hauptperson dieſer Tragödie ſelbſt nicht.
„Plötzlich drangen unter der ſchwarzen Kappe die Worte hervor: , Mr.
Tobin, bitte, noch einen Augenblick, ich habe noch etwas zu ſagen vergessen !‘
„Und als der Sheriff mit unsicherer Hand ihm die schwarze Kappe
wieder abgenommen, sagte Mac Coy mit einem geradezu herzlichen Klange
in der Stimme: ,Ich habe es ja ganz vergeſſen, Ihnen meinen Dank aus-
zusſprechen für die große
und Ausschalten nicht mehr tadelloſer Stellen und Stücke + das Vor-
beugen in der Küche iſt billiger als das Kurieren des Arztes ! ;
Dabei wollen wir doch sſparſam vorgehen, nicht allen Abfall ſofort dem
Mülleimer einverleiben: manches Salat- und Gemüſeblatt, zum Gericht
nicht gut verwendbar, iſt noch brauchbar als Zutat zur Suppe, vieles als
Jutter in der Kleinviehzucht zu verwerten, darum von dem getrennt zu
halten, was auf den Düngerhaufen gehört.
Ein großer Fehler mancher Hausfrau ~ auf die Dauer bezahlt mit dem
Übel der Krampfadern ~
Freundlichkeit, mit welcher
Sie mich hier im Gefängnis
während meiner langen
Haft behandelt haben. Also -
herzlichen Dank dafür. Jetzt
aber Schluß l‘. Und der
kam auch sofort. Zugleich
aber bewies jenes leiſe und
doch deutlich vernehmbare
Knacken b verurſacht durch
das Ausrenken der Hals-
wirbel ,, daß der drei-
zehnfache Mörder vom She-
riff sachgemäß ins Jen-
ſeits befördertworden war.“
Die Zubereitung
pflanzlicher Nah-
rungsmittel
Von Prof.Dr. Hein-
rich Kraft
(§? gibt eine Reihe von
pflanzlichen Nahrungs-
mitteln, die wir in rohem
Zuſtand, mit oder ohne Zu-
taten, genießen können. Zu-
meiſt sind ſie durch viele
Hände gegangen, haben
Umladungen und Umlage-
rungen erfahren, bis Jie in
unsere Küche, auf unseren
Tiſch kamen. Friſch aus dem
eigenen Garten, vom eige-
nen Strauch oder Baum –
was iſt das für eine ge-
ſundheitliche Garantie ge-
genüber einer Ware, die
wir auf gut Glück kaufen
müſſen ! Vom fremden Sa-
latkopf verrät uns niemand,
obernichtaufseinem Stand-
ort noch vor kurzem erſt ge-
jaucht worden iſt, woher die
Jauche ſtammte, ob mit
ihr nicht Parasiteneier oder
bakterielle Krankheitserre-
ger an die Pflanzen ge-
rieten. Wir wissen, daß Typhusepidemien aus Gärtnereien ſtammten,
in denen ein ahnungsloſer Bazillenträger die Grube infizierte, aus der
gejaucht wurde. Das alles soll uns aber vom Genuse von Salat, Radies-
chen, friſchen Karotten nicht abhalten. Wir werden vielmehr verſuchen,
unſeren Bedarf aus ſauberer, verläßlicher Quelle zu decken ~ aber wer
kann in der Großſtadt mit irgendwelcher Sicherheit wissen, woher die
Ware bezogen wird? Darum müssen wir vor der Zubereitung eine
th! gr Säuberung vornehmen, soweit es die Art des Nahrungs-
mittels zuläßt. f
Dabei müssen wir uns hüten, das zarte Salatblatt etwa auszulaugen,
wir verſuchen vielmehr die Reinigung, besonders der loſen äußeren
Blätter, durch flottes Umſchwenken in reinem, wiederholt gewechſeltem,
möglichſt friſchem, am beſten in fließendem Wasser zu erreichen; wir ent-
fernen grobe Schmutz-, Erdteilchen mit einem Tuch und das überflüſsige
Wasser durch Abtropfen auf einem Sieb und nachheriges ſchnelles Aus-
ſchleudern in reinem Tuch. Wir bearbeiten den hartſchaligen Rettich wohl
auch mit der Bürſte im Wechſelwaſſer, ſind nicht knauſerig im Ausſchneiden
s
Ein Cowboy läßt den Laſſo über seinem Kopf kreisen
F iſt es, daß Jie glaubt, den
ganzen Tag auf den Beinen
Z . : sein zu müssen. Sind doch
§: j Zurüſtungen, wie das Zu-
/ ; putzen von Gemüſen, weit
gründlicher im Sitzen vor-
zunehmen, den eigentlichen
. Vorratskorb vor uns auf
Tiſch oder Schemel, zur
Rechten eine große Schüssel
mit reinem, friſchem Waſ-
ser, zur Linken ein ſauberes
Gefäß sür die weniger gu-
ten, abernoch verwertbaren
Stücke, auf dem Boden der
Abfalleimer, in der rechten
Hand ein ſpitzes Küchen-
messer, reine Hände, frei
von jedem Nebengeruch ~
nichts abſcheulicher, als
wenn zum Beispiel ein
ganzes Gericht Zeugnis da-
von ablegt, daß vor ſeiner
Herrichtung irgendwelche
Fiſche geputzttund die Hände
nicht peinlich geſäubert wur-
den. Bei Entfernung fauler
. Teileachte mandarauf, den
Schnitt im Geſunden zu
führen, um das, was als
genießbarverwertetwerden
ſoll, nicht beim Schneiden
mit fauliger Masſſe, wenn
auch nur oberflächlich, an-
zuſtecken. Geruch, Geſchmack
und Bekömmlichkeit der
Speiſe könnten darunter
leiden. Holzige Teile, grö-
ßere Stiele und Stengel,
Nebenwurzeln werden ent-
fernt, unſer Verdauungs-
kanal hat kein Ferment, das
feſte Zellulose zu löſen ver-
möchte. Welke Blätter ma-
chen den Salat und die
Gemüse unsſchmackhaft, oft-
mals bitter; ſie werden dem
Abfall, in leidlichem Zu-
ſtand den Suppenzutaten
einverleibt.
Eine große Anzahl Vege-
tabilien hat die Eigenschaft, aus verletzten Stellen einen Saft abzuson-
dern, der in Verbindung mit dem Sauerstoff der Luft eine Pigment-
bildung, eine Dunkelfärbung eingeht, beſonders, wo leicht oxydable Gerb-
säuren vorhanden ſind. Um dieſe Mißfärbung und den begleitenden Miß-
geschmack zu vermeiden, werden ſolche Pflanzenteile nach dem Zupuhyhen
Stück für Stück sofort in friſches Wasser geworfen, ſo roh geſchälte Kar-
toffeln, grüne Bohnen nach dem Gipfeln der Enden und peinlichem Ent-
fäden, Spargeln, nachdem Jie geſchabt sind, ebenſo Kardon nach dem Ent-
fernen der Stacheln und der äußeren Haut in Stücken von acht bis zehn
Zentimeter Länge, Artiſchocken nach Stutzen der Blattſpitzen und Entfer-
nen der äußeren harten Blätter, die einzelnenRöschen des Blumenktohls
nach Abziehen der äußeren Haut von den mittleren, dickeren Strunkreſten.
Schwarzwurzeln wirft man sofort nach dem Schaben in kaltes Eſſig-
wasſer, um sie weiß zu erhalten; man halbiert Jie, ſpaltet die dickeren
unter Wasser und läßt sie dann auf einem emaillierten, nicht auf einem
eiſernen Sieb gut abtropfen. Vom Brüſseler Kohl (Rosenkohl) werden die
Stiele geſtutt, die gelben und zu offenen Blätter entfernt, dann wöäſcht