H e f t x
Da s B uch f ür Al le : 21
ſchon in den erſten Lebensmonaten beginnt, iſt häufig das erſte Zeichen
der Rachitis. ;
Die Ursache dieser äußeren Veränderungen, dieser Verbiegungen und
Auftreibungen der Knochen liegt in inneren Veränderungen des Knochen-
gewebes, und zwar handelt es sich in der Hauptsache um zwei nebenein-
ander hergehende krankhafte Vorgänge: um eine Knochenwachstums- be-
ziehungsweise -entwicklungsſtörung einerseits und einen Erweichungs-
prozeß schon feſter Knochenteile durch Verluſt von Kalfsalzen anderseits.
Hierbei verliert der Knochen seine normale Feſtigkeit. Trifft ihn nun noch
eine äußere belaſtende Einwirkung ~ durch Stehenund Gehen des Kindes~,
ſo verbiegt er sich. Dieſe Einwirkung kann gering sein, denn ſelbſt der
Zug der Atemmuskeln an den Rippen iſt imſtande, dem ganzen Bruſtkorb
eine veränderte Form, eben die rachitiſche Form, zu geben: eingeſunkener
Bruſtkorb in den oberen Partien, in den unteren Erweiterung mit „Um-
krempelung“ der Rippen.
Bei der Rachitis bleibt es aber nicht bei dieſen äußerlichen und, wie man
denken könnte, abgeſehen vom Schönheitsfehler gleichgültigen Veränderun-
gen. Schwerwiegende Fol-
gen in der Entvicklung
und Funktion der inneren
Organe ſtellen Tich ein:
häufige Erkrankungen der
Atmungsorgane, die bei
rachitiſchen Kindernoftdie
Todesursache ſind, Ver-
dauungsstörungen,die ins-
besondere durch ungenü-
gendes Kauen bei ſchlech-
tem Gebiß bedingt wer-
den.Für das ſpätere Leben
bedeutungsvoll sind bei
dem weiblichen Geschlecht
Formveränderungen des
Beckens, die oftmals zu
Geburtshinderniſſen und
-ſtörungen führen, ferner
zu Schädigungen im Er-
werbsleben durch rachi-
tiſche Plattfüße, X- und
O-Beine. ~ Ebenso ſtel-
len ſich nervöse Erschei-
nungen bei rachitiſchen
Kindern häufiger ein als
bei gesunden; insbesondere
der gefürchtete Stimm-
ritzenkrampf befällt in der
Mehrzahl der Fälle rachi-
tiſche Kinder, und es iſt
sehr wahrscheinlich, daß
sein Entstehen sowie das
einer ſchweren Blutarmut bei jungen Kindern in ursächlichem Zuſammen-
hang mit ihrer Erkrankung an Rachitis ſteht.
Nicht alle Kinder erkranken an Rachitis, wohl aber erkranken alle zu früh
geborenen Kinder (Sieben- und AHhtmonatskinder), und zwar tritt hier
die Erkrankung ſchon früh, im erſten Lebensmonat, auf.
Die Ursachen der engliſchen Krankheit ſind folgende: Mangel der
Vitamine in der Nahrung, Mangel an Sonne, Licht, Luft und Bewe-
gung, Belastung durch Eltern oder Großeltern.
Versuche an Tieren ergaben, daß man die Rachitis durch eine besondere
îArtder Ernährung der Tiere künſtlich erzeugen kann, und zwar iſt das mög-
lich durch Verabfolgung einer Koſt, die frei von einem gewissen Vitamin A
iſt. Es wäre kurz zu sagen, daß Vitamine lebenswichtige Ergänzungsstoffe
ſind, die der Körper neben den hauptsächlichen Nahrungsſtoffen – Eiweiß,
Fett, Kohlenhydraten, Salzen + dringend zum Aufbau bedarf. Vitamine
ſind beſonders in Früchten, Gemüſen, Butter, Ölen enthalten, das oben ge-
hes Vitamin A besonders in Rahm, Butter, Lebertran und Blatt-
gemüſen.
Beobachtungen von Gärtner in Neuyork ergaben, daß die dortigen
Negerkinder häufiger erkranken als die engliſchen, vorausgesetzt, daß beide
von ihren Müttern gestillt wurden. Er führt diese Erſcheinungen darauf
zurück, daß die Engländerinnen in der Ernährung friſche Butter, Gemüſe
und Obſt bevorzugen im Gegensatz zu den Negerinnen, die wenig Butter
und Fette genießen. Später verabreichte Gärtner den Negerkindern
vorbeugend Lebertran, ehe die erſten Zeichen von Rachitis ich einſtellten,
und zwar vom vierten bis zehnten Monat, und erreichte auf dieſe Weiſe
eine ſtarke Abnahme der Rachitis.
Gleich große Bedeutung, wenn nicht noch größere als den Vitaminen,
Quanzlampenbeſtrahlung. Die Kinder tragen Schugbrillen. Die Kreiſe aut dem
Boden dienen zur Doſierung. Bei der erſten Bestrahlung sind die Kinder weiter von
den Lampen entfernt als bei späteren Bestrahlungen
kommt dem Sonnenlicht zu. Hierzu ſtammt eine intereſſante Beobachtung
von Hutchinson. Er fand bei indiſchen Kindern weiblichen Geschlechts, ſoweit
ſie den höheren Kasten angehörten, auffallend viel Rachitis trotz zweck-
mäßiger Ernährung, und sehr wenig Rachitis bei den Kindern der Armen,
und führt diese Erſcheinung auf das Purdahſyſtem zurück, wonach die vor-
nehmen Frauen mit den Säuglingen in verdunkelten Wohnräumen
monatelang eingeſchloſſen werden und oft nach einem Jahr den erſten Weg
ins Licht antreten. Dieſe Beobachtung wird durch zahlloſe andere bestätigt,
die sämtlich den Einfluß der Sonne auf die Verhütung der Rachitis als
außerordentlich groß erſcheinen laſſen. Schon die Tatsache, daß die Rachitis
ihre ſtärkſte Ausdehnung in den Ländern der gemäßigten Zone hat, an
den Polen, im Hochgebirge und den Tropen kaum vorkommt, beſtätigt
das, wenngleich die Ernährung mit Früchten und Fetten sowie die nicht
vorhandene Induſtrialisierung dieser Bezirke mit dem Fehlen sozialer Miß-
stände hier auch in Anschlag gebracht werden muß.
Man hat versucht, einen Zuſammenhang zwischen dieſen beiden Haupt-
ursachen der Rachitis zu finden, und es gibt Forscher, die beide Größen,
Vitamine und Sonne, auf
einen Nenner bringen, in-
dem sie das Blattgrün,
einen der vornehmſten
Träger der Vitamine, als
ein „Kondensat“ des Son-
nenlichtes betrachten. Sie
ſetzen alſo Vitamine gleich
Sonnenenergie und fin-
den nun beide Ursachen
im Einklang. Eine neuere
Entdeckung scheint diese
Ansicht bestätigen zu wol-
len. Es gelang, Nahrungs-
mittel, die an sich arm
an Vitaminen ſind, durch
Bestrahlung mit Höhen-
sonne vitaminreich zu ma-
<en. Milch, die auf diese
Weise behandeltisſt, nimmt
den für Lebertran charak-
teriſtiſchen Geschmack an.
Solche mit Höhensonne
beſtrahlte Nahrung wirkt
heilend auf vorhandene
Rachitis.
Wenn eine Krantheit
dadurch beseitigt werden
kann, daß man ihre Ur-
ſache abſtellt, ſo muß
die Rachitis heilbar ſein.
Sie iſt tatſächlich heilbar,
und zwar dadurch, daß
man dem rachitiſchen Kind all das verschafft, was ihm gefehlt hat: vita-
minreiche Nahrung, Sonne, Luft, gute Pflege, und es iſt am besten, alle
diese Heilfaktoren zuſammen wirken zu lassen. Rachitiſche Kinder erhalten
Lebertran und Fruchtſäfte vom dritten Monat, Gemüse und Obst vom
fünften Monat ab. Die vorbeugende Verabreichung von Lebertran auch
an nichtrachitiſche oder noch nicht rachitiſche Kinder iſt ſehr zu empfehlen
(vom vierten Monat ab), besonders auch an ſolche Kinder, die mit Rachitis
erblich belastet sind. Das Kind gehört in ein sonniges, luftiges Zimmer
und wenn möglich ſtundenweiſse an die freie Luft. Sonnenbeſtrahlungen im
Garten, auf der Veranda sind das Beſte, was man ihm bieten kann.
Von epochemachender Bedeutung iſt die Konſtruktion der künſtlichen
Höhensonne, die es ermöglicht, auch im Winter und in ſonnenarmen Län-
dern, ferner in der Ebene die Kinder der Wirkung der ultravioletten Strah-
len des Sonnenlichtes auszusetzen. Denn dieſe Strahlen, die dem Sonnen-
licht des Hochgebirges in besonders hohem Maße eigen ſind, wirken
„antirachitiſch“, sowohl rachitisverhütend wie rachitisheilend. Neue Er-
findungen und Vervollkommnungen auf diesem Gebiet ermöglichen immer
größere Erfolge. Wohl alle Forscher ſind sich darüber einig, daß die Be-
ſtrahlung mit Höhensonne ein spezifiſches Mittel gegen Rachitis iſt. Man
iſt dazu übergegangen, das einfache Modell der ursprünglichen Höhenſonne
umzuwandeln und größere Modelle zu konſtruieren, die in eigenen Sälen
aufgestellt werden, und ſie mit Wärme-(Sollux-)Lampen zu kombinieren,
welche die roten Wärmeſtrahlen des Sonnenlichtes vermitteln und die Haut
indem Jie zur beſſeren Durchblutung führen – aufnahmefähiger für die
ultravioletten Strahlen machen. Um der Wirkung der Hochgebirgsſonne
noch näher zu kommen, hat man versucht, einen geeigneten Anſtrich für
diese Räume zu finden, der, ähnlich dem Schnee des Hochgebirges, das von
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ſchon in den erſten Lebensmonaten beginnt, iſt häufig das erſte Zeichen
der Rachitis. ;
Die Ursache dieser äußeren Veränderungen, dieser Verbiegungen und
Auftreibungen der Knochen liegt in inneren Veränderungen des Knochen-
gewebes, und zwar handelt es sich in der Hauptsache um zwei nebenein-
ander hergehende krankhafte Vorgänge: um eine Knochenwachstums- be-
ziehungsweise -entwicklungsſtörung einerseits und einen Erweichungs-
prozeß schon feſter Knochenteile durch Verluſt von Kalfsalzen anderseits.
Hierbei verliert der Knochen seine normale Feſtigkeit. Trifft ihn nun noch
eine äußere belaſtende Einwirkung ~ durch Stehenund Gehen des Kindes~,
ſo verbiegt er sich. Dieſe Einwirkung kann gering sein, denn ſelbſt der
Zug der Atemmuskeln an den Rippen iſt imſtande, dem ganzen Bruſtkorb
eine veränderte Form, eben die rachitiſche Form, zu geben: eingeſunkener
Bruſtkorb in den oberen Partien, in den unteren Erweiterung mit „Um-
krempelung“ der Rippen.
Bei der Rachitis bleibt es aber nicht bei dieſen äußerlichen und, wie man
denken könnte, abgeſehen vom Schönheitsfehler gleichgültigen Veränderun-
gen. Schwerwiegende Fol-
gen in der Entvicklung
und Funktion der inneren
Organe ſtellen Tich ein:
häufige Erkrankungen der
Atmungsorgane, die bei
rachitiſchen Kindernoftdie
Todesursache ſind, Ver-
dauungsstörungen,die ins-
besondere durch ungenü-
gendes Kauen bei ſchlech-
tem Gebiß bedingt wer-
den.Für das ſpätere Leben
bedeutungsvoll sind bei
dem weiblichen Geschlecht
Formveränderungen des
Beckens, die oftmals zu
Geburtshinderniſſen und
-ſtörungen führen, ferner
zu Schädigungen im Er-
werbsleben durch rachi-
tiſche Plattfüße, X- und
O-Beine. ~ Ebenso ſtel-
len ſich nervöse Erschei-
nungen bei rachitiſchen
Kindern häufiger ein als
bei gesunden; insbesondere
der gefürchtete Stimm-
ritzenkrampf befällt in der
Mehrzahl der Fälle rachi-
tiſche Kinder, und es iſt
sehr wahrscheinlich, daß
sein Entstehen sowie das
einer ſchweren Blutarmut bei jungen Kindern in ursächlichem Zuſammen-
hang mit ihrer Erkrankung an Rachitis ſteht.
Nicht alle Kinder erkranken an Rachitis, wohl aber erkranken alle zu früh
geborenen Kinder (Sieben- und AHhtmonatskinder), und zwar tritt hier
die Erkrankung ſchon früh, im erſten Lebensmonat, auf.
Die Ursachen der engliſchen Krankheit ſind folgende: Mangel der
Vitamine in der Nahrung, Mangel an Sonne, Licht, Luft und Bewe-
gung, Belastung durch Eltern oder Großeltern.
Versuche an Tieren ergaben, daß man die Rachitis durch eine besondere
îArtder Ernährung der Tiere künſtlich erzeugen kann, und zwar iſt das mög-
lich durch Verabfolgung einer Koſt, die frei von einem gewissen Vitamin A
iſt. Es wäre kurz zu sagen, daß Vitamine lebenswichtige Ergänzungsstoffe
ſind, die der Körper neben den hauptsächlichen Nahrungsſtoffen – Eiweiß,
Fett, Kohlenhydraten, Salzen + dringend zum Aufbau bedarf. Vitamine
ſind beſonders in Früchten, Gemüſen, Butter, Ölen enthalten, das oben ge-
hes Vitamin A besonders in Rahm, Butter, Lebertran und Blatt-
gemüſen.
Beobachtungen von Gärtner in Neuyork ergaben, daß die dortigen
Negerkinder häufiger erkranken als die engliſchen, vorausgesetzt, daß beide
von ihren Müttern gestillt wurden. Er führt diese Erſcheinungen darauf
zurück, daß die Engländerinnen in der Ernährung friſche Butter, Gemüſe
und Obſt bevorzugen im Gegensatz zu den Negerinnen, die wenig Butter
und Fette genießen. Später verabreichte Gärtner den Negerkindern
vorbeugend Lebertran, ehe die erſten Zeichen von Rachitis ich einſtellten,
und zwar vom vierten bis zehnten Monat, und erreichte auf dieſe Weiſe
eine ſtarke Abnahme der Rachitis.
Gleich große Bedeutung, wenn nicht noch größere als den Vitaminen,
Quanzlampenbeſtrahlung. Die Kinder tragen Schugbrillen. Die Kreiſe aut dem
Boden dienen zur Doſierung. Bei der erſten Bestrahlung sind die Kinder weiter von
den Lampen entfernt als bei späteren Bestrahlungen
kommt dem Sonnenlicht zu. Hierzu ſtammt eine intereſſante Beobachtung
von Hutchinson. Er fand bei indiſchen Kindern weiblichen Geschlechts, ſoweit
ſie den höheren Kasten angehörten, auffallend viel Rachitis trotz zweck-
mäßiger Ernährung, und sehr wenig Rachitis bei den Kindern der Armen,
und führt diese Erſcheinung auf das Purdahſyſtem zurück, wonach die vor-
nehmen Frauen mit den Säuglingen in verdunkelten Wohnräumen
monatelang eingeſchloſſen werden und oft nach einem Jahr den erſten Weg
ins Licht antreten. Dieſe Beobachtung wird durch zahlloſe andere bestätigt,
die sämtlich den Einfluß der Sonne auf die Verhütung der Rachitis als
außerordentlich groß erſcheinen laſſen. Schon die Tatsache, daß die Rachitis
ihre ſtärkſte Ausdehnung in den Ländern der gemäßigten Zone hat, an
den Polen, im Hochgebirge und den Tropen kaum vorkommt, beſtätigt
das, wenngleich die Ernährung mit Früchten und Fetten sowie die nicht
vorhandene Induſtrialisierung dieser Bezirke mit dem Fehlen sozialer Miß-
stände hier auch in Anschlag gebracht werden muß.
Man hat versucht, einen Zuſammenhang zwischen dieſen beiden Haupt-
ursachen der Rachitis zu finden, und es gibt Forscher, die beide Größen,
Vitamine und Sonne, auf
einen Nenner bringen, in-
dem sie das Blattgrün,
einen der vornehmſten
Träger der Vitamine, als
ein „Kondensat“ des Son-
nenlichtes betrachten. Sie
ſetzen alſo Vitamine gleich
Sonnenenergie und fin-
den nun beide Ursachen
im Einklang. Eine neuere
Entdeckung scheint diese
Ansicht bestätigen zu wol-
len. Es gelang, Nahrungs-
mittel, die an sich arm
an Vitaminen ſind, durch
Bestrahlung mit Höhen-
sonne vitaminreich zu ma-
<en. Milch, die auf diese
Weise behandeltisſt, nimmt
den für Lebertran charak-
teriſtiſchen Geschmack an.
Solche mit Höhensonne
beſtrahlte Nahrung wirkt
heilend auf vorhandene
Rachitis.
Wenn eine Krantheit
dadurch beseitigt werden
kann, daß man ihre Ur-
ſache abſtellt, ſo muß
die Rachitis heilbar ſein.
Sie iſt tatſächlich heilbar,
und zwar dadurch, daß
man dem rachitiſchen Kind all das verschafft, was ihm gefehlt hat: vita-
minreiche Nahrung, Sonne, Luft, gute Pflege, und es iſt am besten, alle
diese Heilfaktoren zuſammen wirken zu lassen. Rachitiſche Kinder erhalten
Lebertran und Fruchtſäfte vom dritten Monat, Gemüse und Obst vom
fünften Monat ab. Die vorbeugende Verabreichung von Lebertran auch
an nichtrachitiſche oder noch nicht rachitiſche Kinder iſt ſehr zu empfehlen
(vom vierten Monat ab), besonders auch an ſolche Kinder, die mit Rachitis
erblich belastet sind. Das Kind gehört in ein sonniges, luftiges Zimmer
und wenn möglich ſtundenweiſse an die freie Luft. Sonnenbeſtrahlungen im
Garten, auf der Veranda sind das Beſte, was man ihm bieten kann.
Von epochemachender Bedeutung iſt die Konſtruktion der künſtlichen
Höhensonne, die es ermöglicht, auch im Winter und in ſonnenarmen Län-
dern, ferner in der Ebene die Kinder der Wirkung der ultravioletten Strah-
len des Sonnenlichtes auszusetzen. Denn dieſe Strahlen, die dem Sonnen-
licht des Hochgebirges in besonders hohem Maße eigen ſind, wirken
„antirachitiſch“, sowohl rachitisverhütend wie rachitisheilend. Neue Er-
findungen und Vervollkommnungen auf diesem Gebiet ermöglichen immer
größere Erfolge. Wohl alle Forscher ſind sich darüber einig, daß die Be-
ſtrahlung mit Höhensonne ein spezifiſches Mittel gegen Rachitis iſt. Man
iſt dazu übergegangen, das einfache Modell der ursprünglichen Höhenſonne
umzuwandeln und größere Modelle zu konſtruieren, die in eigenen Sälen
aufgestellt werden, und ſie mit Wärme-(Sollux-)Lampen zu kombinieren,
welche die roten Wärmeſtrahlen des Sonnenlichtes vermitteln und die Haut
indem Jie zur beſſeren Durchblutung führen – aufnahmefähiger für die
ultravioletten Strahlen machen. Um der Wirkung der Hochgebirgsſonne
noch näher zu kommen, hat man versucht, einen geeigneten Anſtrich für
diese Räume zu finden, der, ähnlich dem Schnee des Hochgebirges, das von