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Heft 19











Die U vreôe | hincfiſche See- und Handelsstadt Schanghai an der Mündung des s Jangtfctiang.. Im ' éiegeagened das neue Hauptpostgebäude

M'ttst als je in der chineſiſchen Geschichte iſt die Erkenntnis erwacht,
daß Mittel und Wege gefunden werden müssen, um China nach innen
und nach außen Jo stark zu geſtalten, daß ihm kein Gegner etwas anhaben
kann. Die lettten Jahre haben auf das chineſiſche Nationalgefühl, soweit

man von einem. ſol-
chenüberhauptpre-
chen kann, befruch-
tend gewirkt. Träger
eines nationalen Ge-
dankens waren be-
reits eine ganze An-
zahl im öffentlichen
Leben vorhanden,
doch war ihre Zahl
noch zu klein, um die
Massennachhaltigzu
beeinfluſſen. Denn
der Trieb zur Erſtar-
kung iſt dem chine-
ſiſchen Volk nicht an-
geboren. Dieses Volk
muß erſt durch Er-

eignisse, die eine un-

verkennbare Spra-
che reden, gezwun-
gen werden, Jich auf
seine Kraft zu be-
ſinnen. Die chineſi-
ſche Geschichte lehrt,
daß, wenn immer
das ſich von der üb-
rigen Welt abſchlie-
ßende China einen
ſtarken Stoß von
außen erhielt, Jich
Anzeichen einer in-
neren Feſtigung be-
merkbar machten.

Von nachhaltiger
Wirkung auf die Er-
ſtarkung Chinas war

Chinas Erwachen / Bon Felix Baumann











Cine bolſchewiſtiſche Kundgebung in Canton. Die Stadt iſt der Herd der bolſchewiſtiſchen Be-
wegung im n ſudlichen China. In einer von Ruſſen geleiteten Militärſchule werden dort Anhänger
; des Bolſchewismus fusgetüſiet und su&gctitect (Wipro)



zweifellos der Runsiſch-Japaniſche Krieg, nach dem eine lebhaftere Re-
formtätigkeit in Peking einsette. Die japanische Politik der letzten Jahre
in China muß als das nächſtgrößere Ereignis angeſprochen werden, das
einen ſeltſamen 10 auf Regierung und Volk ausgeübt hat. Kein ver-

nünftiger Chinese
verſchließt ſich heute
der Tatſache, daß
sein Vaterland seine
Unabhängigkeit ein-
büßen muß, wenn
in den alten Bahnen
wie bisher weiter-
gewandelt wird.
Und es iſt ein
Kennzeichen für den
Fortschritt derneuen
Gedanken in China,
daß die im Zuſam-
menhang mit den
Reformbestrebungen
erwachende Vater-
landsliebe ſich längſt
nicht mehr auf den
kleinen Kreis der
fortſchrittlich geſinne
ten Gebildeten be-
ſchränkt. Die Führer
der Bewegung, die
ein starkes, ſelbſtän-
diges China ſchaffen
wollen, das nicht
mehr derWillkürder
„fremden Teufel“
ausgesetzt iſt, haben
nicht verſäumt, die
heranwachſende Ju-
gend für ihre Ge-
dankenzugewinnen.
Was jetzt am tref-
fendſten durch die
groſßze Studentenbe-
 
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