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Cn manchen Gegenden
I§Deytſchtands | hat sich
noch der Brauch erhalten,
zu Oſtern festliche Umzüge
zu veranstalten. Auf ur-
alte heidnische Verehrung
der Frühlingsgöttin füh-
ren diese da und dort noch
üblichen Prozessionen zu-
rück, wenn auch längst der
ursprüngliche Sinn mit
chriſtlichen Vorſtellungen
und kirchlichen Formen
überkleidet worden iſt.Die
Freude über das ſproſ-
ſende neue Leben in der
Natur verbindet sich mit
dem Dank gegen die gu-



Sterben des reinsten und
beſten Menschen und hei-
ligen Gottessohnes, das
versinnbildlicht auch die
Krenuzprozession, wie sie
zum Beiſpiel in Minden
in Westfalen noch heut zu
Ostern durch die Straßen
zieht, begleitet von der
Geiſtlichkeit. Statt der
Palmzweige, wie sie einst
Chriſtus beim Einzug in
Jerusalem auf den Weg
geſtrent wurden, träua.
man in manchen Gegen-
den Büſchel der knoſpen-
den Salweide, Haſel- und
Birkenreiſer in die Kir-



tigen Mächte, die es wie-
der geweckt haben, denen auch das weitere Wachsen und Gedeihen der Saat
gläubig anvertraut wird. Andernorts aber sind die Umzüge Darstellungen
aus der biblischen Leidensgeschichte des Erlöſers, Pasſionsspiele im kleinen.
Die feierliche Trauerſtille des Karfreitags und Oſtersamstags, an denen selbst
die Glocken verſtummen und Holzratſchen statt des kirchlichen Geläuts er-
tönen, gibt ſchon die allgemeine Geſtimmtheit, aus der, alter Tradition ge-
mäß, dann die ſzenisſche Darſtellung erfolgt. Was tiefergreifend Kirchenlied
und Volkslied aussprechen an ehrfürchtigem Erſchauern vor dem Leiden und

chen und schmückt die Al-
täre. Im Münsterland hängt man sogar bunte Vögelchen daran. Wenn dann
die Osterglocken am Sonntag frohlocken, atmen die Herzen, befreit von Druck
und Leid, in neuer Freude auf. Wer kennt nicht den Inbel der Kleinen über
die im Garten verſteckten bunten Ostereier! Nach Karfreitagsleid die Freude
an dem wiederauferſtandenen Leben.

In dem Land der „roten Erde“. hat sich nicht nur dieser Oſterbrauch, son-
dern auch manche andere gute Sitte erhalten, die von tiefem deutſchem
Empfinden, Jnnerlichkeit und aufrichtiger Frömmigkeit Zeugnis allegt.











Der indische Maharadscha von Baroda,
einer der reichſten Fürsten der Welt, feierte
ſein goldenes Regierungsjubiläum. (Sennecke)
13. 1926

Die Polen brechen die Kathedrale der orthodoxen
griechiſch-katholiſchen Kirche in Warſchau ab, die einst von
den Ruſſen als Zeichen ihrer Herrschaft erbaut wurde

Frau Josephine Erkens, der erſte weibliche
Kriminalkommisſssar in Deutſchland, beſtand die
Zulaſsungsprüfung zum Kommiſſardienſt
 
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