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klar gemacht, eingeſtiegen, und wäh- .
rend wir das ſchöne Lönsliervoſer.
Rosmarinheide vor uns hinſingen, :
greifen unsere Paddeln weit auen.
und das offene Meer nimmt uin .
mit seinem großen Wellenzuge auf.. m .
Wir steuern jetzt hart unter Luan
dem Kap JFronte zu, das wenige
Kilometer vor uns nordwärts liegt.
Der felſige Ufersſaum wird immer
ſturmzerfressener und wilder. Nach
geraumer Zeit erreichen wir die
Spitze des Kaps, das als breite,
ausgezackte Felsplatte allmählich
ins Meer abfällt. Bis heute hatten z
wir im großen ganzen nur Küſten- y g.
ſchiffahrt getrieben; jezt wolte...
wir einmal, einen offenen Meerarm
durchquerend, die Nordbuchten der
Insel Arbe und S. Gregorios ab-
schneiden und die Enge von Siniji
zu erreichen ſuchen. Einige Fiſcher-
kutter schwammen vor uns im
flauen Winde. Mit allen Kräften
legten wir uns in die Paddeln, die ;
ſalzige Meerflut ziſchteam Bugauaen.
und immer mehr verringerte ſich der
Abſtand. Voll Stolz überholen wir
mit unserem kleinen Faltboote die
hochwandigen Segler, deren Be-
ſaung wortlos staunend auf uns
fremde Argonauten herniederblickt.
Das Wetter iſt unverändert ſchön. Stunde für Stunde rudern wir vor-
wärts, ſchon haben wir die Punta Plitnac der kahlen Insel S. Gregorio
zur Rechten, ſchon ſehen wir auf der hochgipfligen Pervicchioninſel, die,
völlig vegetationslos, einen unsagbar troſtloſen Anblick bietet, den einſamen
Leuchtturm aufragen, und hinter der Punta Sculina können wir auch
unser Ziel, das Städtchen Bescanuova, ahnen. Da kommt aus der Enge
von Siniji, die den Canale della Morlacca mit dem Quarnerolo verbindet,
ein kühles Windchen auf.
Zuerſt nur ein Windchen, so ein leichter Boravorgeſchmack, uns aber
ſtimmt er äußerſt nachdenklich. Gar bald wird auch aus unſerem Windchen
ein Wind. Trotz aller Paddelarbeit kommen wir kaum mehr vorwärts.
Nachdem wir uns eine Zeitlang noch vergeblich gegen Wind und Strömung
abgemüht, ziehen wir vor, die Geſcheiteren zu sein, und drehen unsere
Fahrtrichtung. Statt uns vom Wind ärgern zu lassen, ziehen wir unser
Segel hoch und — heiſa! ſchon muß sich der Wind mit aller Kraft hinein-
legen und uns mit Jich ſchleppen. Mit Kurs Südsüdwest steuern wir
einige Stunden ſpäter das Kap Sorinja an. Immer höhere Wellenkämme
wirft die zunehmende Tramontana auf, doch unsere „Ayesha“ hält Jich gut.
Brav und unermüdlich erſteigt ſie einen Wellenberg nach dem anderen, und
feines Sprühwasser ſtäubt über Gesicht und Arm. Vor uns glänzt ein
weiß ſchimmernder Brandungsſtreifen auf. Das Sorinjakap !
Mit der Seekarte auf der Spritzdecke ſuchen wir den Eingang der Bucht,
die uns Schutz bieten soll. Endlich sehen wir
eine Lücke im ſprühenden Brandungsſchwall. Das
Segel wird gerefft. Mit vollem Anlauf fahren wir
hinein in eine klippenbeſchirmte Bucht ruhigen
Wassers. Große, graue Reiher steigen auf und
ziehen mit mächtigem Flügelſchlag über uns weg.
Einen seichten, ovalgebogenen Seitenhafen wäh-
len wir als Ankerplatz. Zwei durchlöcherte, graue
Kalfksteine dienen als Anker und werden zu den
großen, ſchwarzen, ſtacheligen Seeigeln im grü-
nen Grundwasser als ſtille Gesellſchaft hinunter-
gelassen. Dann planschenwirselbſt an den Strand.
Es iſt immer und immer wieder ein eigenartiges,
reizvolles Gefühl, wenn man an wildfremdem
Gestade zum erſtenmal ſeinen Fuß an Land Jetzt.
Um uns zu orientieren, erſteigen wir eine An-
höhe, die uns umfassende Aussicht verspricht.
Wir finden oben eine kleine, faſt ganz ver- . .cû
fallene Kirche, die einst vielleicht weit hinaus S .
ins Meer gegrüßt haben mag. Auf der Karte tu Z zu . ù
iſt nichts eingetragen. Verschollen, vergessen! f
Später erfuhren wir von einem alten Fiſcher,
daß zu seiner Jugendzeit noch Reste großer, aus-
gedehnter Wälder hier gegrünt haben, wo heute
Da s B uch für Alle
Aus Chioggia
Heft 23
.... lich nur noch endloſe Steinwüſten
. hinziehen.
i Der Sturm hatte sich mittler-
wieile zu voller Wucht entfaltet,
_ und donmnernd drang die Brandung
zu uns herauf. Einige Sturmvögel
trieben krächzend ihr Spiel um die
Ruinenreſte. Es war ſchon Spät-
nachmittag, an ein Weiterfahren
war nicht mehr zu denken. Auf
zur Biwakplatzſuche! Es iſt nicht
ſo einfach, hier in den Geröllfeldern
einen Lagerplatzzu finden. In einem
kleinenErdtrichter, im Windſchußzder
Kirchenruine, entdeckten wir einen
Rasenfleck. Bald stand unser klei-
. nes Eigenheim autrecht, und der
Wimpelflatterte darüber im Winde.
Mit den leergewordenen Waſser-
behältern über dem Rücken gehen
wir über Land, um Süßwasser zu
_ ſuchen. Alle Mulden und Täler im
weiten Umtreis ſuchen wir heim,
nichts, keine Spur eines Rinnſals
h, oder einer Quelle. Überall nur
. einförmige Geröllhalden. Als ein-
. ziges verſöhnliches Element blühen
. gzwiſchen den weißen Steinbrocken
wundervolle Gold- und Blaudiſteln
§ auf. Nach vergeblichem Suchen keh-
ren wir wieder zum Zeltplatz zu-
rück. Aufs Kochen heißt es heute
verzichten; denn nur als Trinkwasser darf unser ſpärlicher Vorrat noch Ver-
wendung finden. Das Säckchen mit Reis und die Tomatenbüchſe werden
wieder im Rucfsack verſtaut und dafür hartes Brot und noch härterer Schaf-
käſe herausgekramt. Doch noch gibt's Trauben, herrliche, ſüße Dalmatiner
Trauben mit der eigenartigen Beerenform des abnehmenden Mondesn
Unterdessen tanzen die Wind- und Luftgeiſter ihr Bacchanal um unsere
Kirchenmauer, an deren Rückwand sich das Zelt ſchmiegt, und raſch ſinkt
die ſüdliche Dämmerung über der troſtloſen Steinblockwildnis hernieder.
Zur Vorsicht errichten wir noch kleine Steinpyramiden über den Zeltver-
pflockungen, damit nicht der nächtliche Sturm unser Zeltdach entführt.
Vom Meere dringt im ururalten Weltenrhythmus das donnernde Bran-
dungslied herauf; um unsere Ruine toben unter heiſerem Schreien und
Pfeifen die Sturmwinde, und drunten glimmen im Dämmerlicht einſamer
Sterne die weißen Kalfſteintrümmer wie bleiche Schädelſtätten. Etwas
unbehaglich wird uns doch zumute, so mutterſeelenallein in der wilden
Karstöde ... aberſchon wirft unsere Laterne ihrenhellen Schein und verleiht
unserem Zelthaus traute Wohnlichkeit und uns ſelbſt das Gefühl heimiſchen
Geborgenſseins. Noch lange höre ich hinaus in das tobende Stürmen der
Elementargeiſter, dann mag mich das einförmige Brandungsrauſchen in
Schlaf gelullt haben . . .
Als ich am frühen Morgen die Nase aus der Zelttür ſteckte, lag ein tiefes
Morgenrot über der Gegend. Der Sturm hatte nachgelaſſen. Schwarz-
graue Wolken bedeckten die Geſtade des Him-
mels, und über dem hohen Kamme des Velebit-
gebirges hingen weiße Wolkenbündel wie Riesen-
gletſcherabſtürze. Eindrückend warmer Wind wehte
; aus Süden. Schirokko ! Das heißt Sturm und Re-
: § gen, und zwar meiſtens mehrere Tage lang. Was
U Gt tun? Das Süßwasser war ausgegangen, die letzte
§ K §§ eiſerne Portion ſchon angeknabbert. Es gab für
uns nichts anderes, als zuverſuchen, so ſchnell wie
möglich die nächſtgelegene menſchliche Nieder-
laſſung zu erreichen. Ein herber, ſcharfer Salzge-
ruch stieg von den Wogen auf. Weißlicher Schaum
ſtand in den schwarzen, ausgefreſſenen Rissen der
t . Klippen. Hinter der rötlichblaſſen Nebelglut ging
K hlutrot die Sonne auf. Drüben über dem Monte
Maggiore, hinter einer ſchwarzen Wolkenwand,
leuchteten fahle Blitze im milchigen Nebeldüſter
eines unfreundlichen Morgens. Tintenſchwarz lag
das Meerinverhaltener Ruhe. Mitſchrillem Schrei
flogen einige Regenpfeifer dicht über den Klippen,
(
D E s während eine Möwe in lauter Klage ruhelos über
| uns hin und her flatterte. Unſere „Ayesha“ machte
volle Fahrt und zog rauſchend und rieſelnd ihre
Wellenbahn dem fernen Ziele ſtolz entgegen.
klar gemacht, eingeſtiegen, und wäh- .
rend wir das ſchöne Lönsliervoſer.
Rosmarinheide vor uns hinſingen, :
greifen unsere Paddeln weit auen.
und das offene Meer nimmt uin .
mit seinem großen Wellenzuge auf.. m .
Wir steuern jetzt hart unter Luan
dem Kap JFronte zu, das wenige
Kilometer vor uns nordwärts liegt.
Der felſige Ufersſaum wird immer
ſturmzerfressener und wilder. Nach
geraumer Zeit erreichen wir die
Spitze des Kaps, das als breite,
ausgezackte Felsplatte allmählich
ins Meer abfällt. Bis heute hatten z
wir im großen ganzen nur Küſten- y g.
ſchiffahrt getrieben; jezt wolte...
wir einmal, einen offenen Meerarm
durchquerend, die Nordbuchten der
Insel Arbe und S. Gregorios ab-
schneiden und die Enge von Siniji
zu erreichen ſuchen. Einige Fiſcher-
kutter schwammen vor uns im
flauen Winde. Mit allen Kräften
legten wir uns in die Paddeln, die ;
ſalzige Meerflut ziſchteam Bugauaen.
und immer mehr verringerte ſich der
Abſtand. Voll Stolz überholen wir
mit unserem kleinen Faltboote die
hochwandigen Segler, deren Be-
ſaung wortlos staunend auf uns
fremde Argonauten herniederblickt.
Das Wetter iſt unverändert ſchön. Stunde für Stunde rudern wir vor-
wärts, ſchon haben wir die Punta Plitnac der kahlen Insel S. Gregorio
zur Rechten, ſchon ſehen wir auf der hochgipfligen Pervicchioninſel, die,
völlig vegetationslos, einen unsagbar troſtloſen Anblick bietet, den einſamen
Leuchtturm aufragen, und hinter der Punta Sculina können wir auch
unser Ziel, das Städtchen Bescanuova, ahnen. Da kommt aus der Enge
von Siniji, die den Canale della Morlacca mit dem Quarnerolo verbindet,
ein kühles Windchen auf.
Zuerſt nur ein Windchen, so ein leichter Boravorgeſchmack, uns aber
ſtimmt er äußerſt nachdenklich. Gar bald wird auch aus unſerem Windchen
ein Wind. Trotz aller Paddelarbeit kommen wir kaum mehr vorwärts.
Nachdem wir uns eine Zeitlang noch vergeblich gegen Wind und Strömung
abgemüht, ziehen wir vor, die Geſcheiteren zu sein, und drehen unsere
Fahrtrichtung. Statt uns vom Wind ärgern zu lassen, ziehen wir unser
Segel hoch und — heiſa! ſchon muß sich der Wind mit aller Kraft hinein-
legen und uns mit Jich ſchleppen. Mit Kurs Südsüdwest steuern wir
einige Stunden ſpäter das Kap Sorinja an. Immer höhere Wellenkämme
wirft die zunehmende Tramontana auf, doch unsere „Ayesha“ hält Jich gut.
Brav und unermüdlich erſteigt ſie einen Wellenberg nach dem anderen, und
feines Sprühwasser ſtäubt über Gesicht und Arm. Vor uns glänzt ein
weiß ſchimmernder Brandungsſtreifen auf. Das Sorinjakap !
Mit der Seekarte auf der Spritzdecke ſuchen wir den Eingang der Bucht,
die uns Schutz bieten soll. Endlich sehen wir
eine Lücke im ſprühenden Brandungsſchwall. Das
Segel wird gerefft. Mit vollem Anlauf fahren wir
hinein in eine klippenbeſchirmte Bucht ruhigen
Wassers. Große, graue Reiher steigen auf und
ziehen mit mächtigem Flügelſchlag über uns weg.
Einen seichten, ovalgebogenen Seitenhafen wäh-
len wir als Ankerplatz. Zwei durchlöcherte, graue
Kalfksteine dienen als Anker und werden zu den
großen, ſchwarzen, ſtacheligen Seeigeln im grü-
nen Grundwasser als ſtille Gesellſchaft hinunter-
gelassen. Dann planschenwirselbſt an den Strand.
Es iſt immer und immer wieder ein eigenartiges,
reizvolles Gefühl, wenn man an wildfremdem
Gestade zum erſtenmal ſeinen Fuß an Land Jetzt.
Um uns zu orientieren, erſteigen wir eine An-
höhe, die uns umfassende Aussicht verspricht.
Wir finden oben eine kleine, faſt ganz ver- . .cû
fallene Kirche, die einst vielleicht weit hinaus S .
ins Meer gegrüßt haben mag. Auf der Karte tu Z zu . ù
iſt nichts eingetragen. Verschollen, vergessen! f
Später erfuhren wir von einem alten Fiſcher,
daß zu seiner Jugendzeit noch Reste großer, aus-
gedehnter Wälder hier gegrünt haben, wo heute
Da s B uch für Alle
Aus Chioggia
Heft 23
.... lich nur noch endloſe Steinwüſten
. hinziehen.
i Der Sturm hatte sich mittler-
wieile zu voller Wucht entfaltet,
_ und donmnernd drang die Brandung
zu uns herauf. Einige Sturmvögel
trieben krächzend ihr Spiel um die
Ruinenreſte. Es war ſchon Spät-
nachmittag, an ein Weiterfahren
war nicht mehr zu denken. Auf
zur Biwakplatzſuche! Es iſt nicht
ſo einfach, hier in den Geröllfeldern
einen Lagerplatzzu finden. In einem
kleinenErdtrichter, im Windſchußzder
Kirchenruine, entdeckten wir einen
Rasenfleck. Bald stand unser klei-
. nes Eigenheim autrecht, und der
Wimpelflatterte darüber im Winde.
Mit den leergewordenen Waſser-
behältern über dem Rücken gehen
wir über Land, um Süßwasser zu
_ ſuchen. Alle Mulden und Täler im
weiten Umtreis ſuchen wir heim,
nichts, keine Spur eines Rinnſals
h, oder einer Quelle. Überall nur
. einförmige Geröllhalden. Als ein-
. ziges verſöhnliches Element blühen
. gzwiſchen den weißen Steinbrocken
wundervolle Gold- und Blaudiſteln
§ auf. Nach vergeblichem Suchen keh-
ren wir wieder zum Zeltplatz zu-
rück. Aufs Kochen heißt es heute
verzichten; denn nur als Trinkwasser darf unser ſpärlicher Vorrat noch Ver-
wendung finden. Das Säckchen mit Reis und die Tomatenbüchſe werden
wieder im Rucfsack verſtaut und dafür hartes Brot und noch härterer Schaf-
käſe herausgekramt. Doch noch gibt's Trauben, herrliche, ſüße Dalmatiner
Trauben mit der eigenartigen Beerenform des abnehmenden Mondesn
Unterdessen tanzen die Wind- und Luftgeiſter ihr Bacchanal um unsere
Kirchenmauer, an deren Rückwand sich das Zelt ſchmiegt, und raſch ſinkt
die ſüdliche Dämmerung über der troſtloſen Steinblockwildnis hernieder.
Zur Vorsicht errichten wir noch kleine Steinpyramiden über den Zeltver-
pflockungen, damit nicht der nächtliche Sturm unser Zeltdach entführt.
Vom Meere dringt im ururalten Weltenrhythmus das donnernde Bran-
dungslied herauf; um unsere Ruine toben unter heiſerem Schreien und
Pfeifen die Sturmwinde, und drunten glimmen im Dämmerlicht einſamer
Sterne die weißen Kalfſteintrümmer wie bleiche Schädelſtätten. Etwas
unbehaglich wird uns doch zumute, so mutterſeelenallein in der wilden
Karstöde ... aberſchon wirft unsere Laterne ihrenhellen Schein und verleiht
unserem Zelthaus traute Wohnlichkeit und uns ſelbſt das Gefühl heimiſchen
Geborgenſseins. Noch lange höre ich hinaus in das tobende Stürmen der
Elementargeiſter, dann mag mich das einförmige Brandungsrauſchen in
Schlaf gelullt haben . . .
Als ich am frühen Morgen die Nase aus der Zelttür ſteckte, lag ein tiefes
Morgenrot über der Gegend. Der Sturm hatte nachgelaſſen. Schwarz-
graue Wolken bedeckten die Geſtade des Him-
mels, und über dem hohen Kamme des Velebit-
gebirges hingen weiße Wolkenbündel wie Riesen-
gletſcherabſtürze. Eindrückend warmer Wind wehte
; aus Süden. Schirokko ! Das heißt Sturm und Re-
: § gen, und zwar meiſtens mehrere Tage lang. Was
U Gt tun? Das Süßwasser war ausgegangen, die letzte
§ K §§ eiſerne Portion ſchon angeknabbert. Es gab für
uns nichts anderes, als zuverſuchen, so ſchnell wie
möglich die nächſtgelegene menſchliche Nieder-
laſſung zu erreichen. Ein herber, ſcharfer Salzge-
ruch stieg von den Wogen auf. Weißlicher Schaum
ſtand in den schwarzen, ausgefreſſenen Rissen der
t . Klippen. Hinter der rötlichblaſſen Nebelglut ging
K hlutrot die Sonne auf. Drüben über dem Monte
Maggiore, hinter einer ſchwarzen Wolkenwand,
leuchteten fahle Blitze im milchigen Nebeldüſter
eines unfreundlichen Morgens. Tintenſchwarz lag
das Meerinverhaltener Ruhe. Mitſchrillem Schrei
flogen einige Regenpfeifer dicht über den Klippen,
(
D E s während eine Möwe in lauter Klage ruhelos über
| uns hin und her flatterte. Unſere „Ayesha“ machte
volle Fahrt und zog rauſchend und rieſelnd ihre
Wellenbahn dem fernen Ziele ſtolz entgegen.