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Heft 2.4

Da s Buch f ür Alle 567



ſpäter bis zu
einer halben, ja
ſelbſt zu einer
ganzen Stunde
ausgedehntwer-
denmag. ~ Auch
im Luftbad ohne
Sonnenwirkung
muß mangsich be-
obachten, und
man darf Er-
ſcheinungen des
Unbehagens, wie
Kältegefühloder
Schauer, nicht
unberücſſichtigt
laſſen. Sie deu-
ten an, daß das
Badabgebrochen
werden muß,
wenn man ſich
nicht ſtarke Be-
wegung macht
und dadurch die
Anwandlung
überwindet. Er-
wachſene,diesich
erſt an Freiluft-
aufenthalt ge-
wöhnen müssen,
ſind natürlich
weniger gut dar-



WF . r § .

Eine Freiluftschule im Wald von Davos / Phot. Meerkämper



an als solche, deren Erziehung für die nötige Übung ſchon gesorgt hat. Der dingen. Sehr wohl kann es geſchehen, daß Maßnahmen, die unter durch-
gegenwärtig auf der Höhe des Lebens stehenden Generation sei dies eine ſchnittlichen Voraussetzungen unbedentlich ſind, in beſonderen Fällen ver-
Mahnung, das nachwachsende Geschlecht nicht in ähnlicher Weiſe vertüim- hängnisvolle Wirkungen nach ſich ziehen. Mit dieser ſelbſtverſtändlichen
mern zu lassen, wie es bei ihr selbſt in überwiegendem Maße noch der Einſchränkung jedoch darf man wohl behaupten, daß die Erziehung der
Fall war. In jedem Kinderzimmer sollte Verständnis für Freilufterzienung Jugend zu Freiluftmenſchen ein dringendes Gebot der Zeit iſt, nicht zu-
bestimmend sein. Die Mutter stelle den Säugling im Wagen auf den be- letzt auch deswegen, weil sie ſich als vorbeugendes Kampfmittel gegen die
ſonnten Balkon oder an das offene Fenſter und lasse das unbekleidete Tuberkulose so außerordentlich bewährt hat, jene Kranktheit, vor deren
Körperchen ſich nach Herzensluſt ausſtrampeln. Später laſſe man das Kind Gefahren ein Volk, das durch Verarmung den Folgen von Unterernährung
wenigstens vor dem Schlafengehen für eine kurze, allmählich verlängerte ausgesetzt iſt, ſich mit besonders geſchärstem Abwehrwillen ſchüten muß.

Zeitſpanne ſJich
unbekleidet bei
geöffnetem Fen-
ſterbewegen; wo
ein Garten oder
ein Balkon vor-
handen iſt, ſind
natürlich diese die
geeigneten Orte
dafür. Auch täg-
liche Turnübun-
gen kann man
zweckmäßig mit
diesem Luftbade
verbinden, das
ſelbſtverſtändlich
im Zweifelsfalle
erſt nach voran-
gegangener
Rückſprache mit
dem Arzte ein-
geführt werden
soll. Geſundheit-
liche Ratſchläge,
die ausnahms-
los für alle und
jeden brauchbar
ſind,gibt es nicht,
weil die versſchie-
denartige Kör-
perbeſchaffen-
heit von alt und
jung, auch die
klimatiſchen Ver-
ſchiedenheiten

von Ort zu Ort

Vorbehalte be-





Ur re a Or V z

Freilufterziehung: Spielende Kinder in einer Waldschule / Phot. Meerkämper
 
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