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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Wolff, Carl [Bearb.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0109
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facher Quaderung getheilte Erdgeschoss hervor; die Fenstergestelle des
ersten Stockwerkes, ebenso das Kranzgesims, waren von Holz, die Füllungen
über und unter dem Fenster in Putz ausgeführt. Die auf Jänichens
Zeichnung nur im Schnitt vorhandene Facade nach der Kleinen Sandgasse
war wohl ähnlich, jedoch massiv, also auch ohne Ueberhang, und hatte
statt des Mansardengeschosses über dem Kranzgesimse eine Attika. Hess
beschränkte sich darauf, die gegebenen Motive weiter auszubilden. Die
beiden Achsen mit den Rundbogen kleidete er durch Hinzufügung eines
toskanischen Pilasters, des Schlusssteines und der Balustrade in das Ge-
wand der italienischen Frührenaissance. Statt der Bogen im zweiten
Obergeschosse ordnete er grosse elliptische Fensteröffnungen an (Fig. 62)^).
Dieser heute noch auf der südlichen Hofseite ganz und auf der nördlichen



durch einen Einbau nur zum Theil erhaltene Flügel wirkt allerdings
etwas fremdartig zwischen den übrigen Facaden, wenn auch letztere ihren
ursprünglichen Zustand nicht mehr aufweisen. Das alte Mansarden-
geschoss wurde von Hess senkrecht ausgebaut und seine Fenster mit denen
des ersten Stockwerkes durch glatte Mauerstreifen zusammengezogen;
dabei wurde natürlich das alte Kranzgesims um ein Stockwerk höher
gelegt und durch einfache Holzkonsolen und einen Zahnschnitt bereichert.
Sämmtliche Fenster und Thürstürze erhielten Schlusssteine. Bei einem
Umbaue in den sechziger Jahren wurde alles Rahmenwerk wieder entfernt

i) Fig. 62 gibt eigentlich die von Banser erbaute Nordfa<^ade wieder, die aber,
wie aus Akten des Bauamts hervorgeht, genau der Südfapade des Hess gleich-
gemacht war.
 
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