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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0206
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' 161 .

wodurch derselbe trotz seiner geringen Ausdehnung verhältnissmässig viel
Licht und Luft erhält.
Die Rückseite des Vorderhauses kommt nur zwei Fensterachsen breit
im Hofe zum Vorschein; hier haben im ersten und zweiten Obergeschosse
die Fenster barocke steinerne Umrahmungen, etwa wie diejenigen der
äusseren Fenster des dritten Obergeschosses an der Strasse.
Von dem Altan im Hofe, der 1730 erbauten „Gallerie", ist nur ein
kurzes, auf zwei vierseitigen toskanischen Pfeilern ruhendes Stück an der
Rückseite des Vorderhauses übrig geblieben; rechtwinklig daran stiess
der Theil des Altans, welcher am Seitenbaue entlang lief. Letzteres Stück
wurde nach Aussage des jetzigen Hausbesitzers im Jahre 1891 abgebrochen,
nur die vier einfachen Steinkonsolen in der Fussbodenhöhe des ersten
Obergeschosses blieben unversehrt. Bemerkenswerth ist die Kapitälbildung
des einen, am Kreuzungspunkte der beiden Altanduchten stehenden tos-
kanischen Pfeilers, welche der Form eines länglichen, in der Richtung
des Vorderhauses laufenden, an beiden Enden mit einem einfachen Prodle
(Platte und darunter sitzender Karnies) versehenen Sattelholzes nach-
gealimt ist, so dass damit das eigentliche Kapitäl verwachsen scheint und
nur auf den beiden Stirndächen als Relief zum Vorschein kommt: eine
für den Steinbau sehr interessante, oft versuchte Lösung, welche hier der
Architekt oder Steinmetz auf seine Art gestaltete. Im Erdgeschosse des
Hofdügels bedndet sich eine schöne, von zwei toskanischen Pfeilerchen
mit einfachen Füllungen umrahmte Thüre, deren Sturz wie das Pfeiler-
kapitäl prodliert ist und zu welcher vier Stufen emporführen; die darin
sitzende alte Holzthüre ist von einfacher Arbeit.

EHEMALIGES PASGLAY'SCHES HALS ALF DER ZEIL
(SPÄTER PARRÜT).

Archivalische Quellen: Akten des Bau-Amtes im Besitze des Hochbau-
Amtes ; Protokoll des Bau-Amtes im Stadtarchiv I.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Im Historischen Museum: Eine ge-
tuschte Federzeichnung in der G erning-Sammlung.

dAuch von diesem Hause (Lit. D Nr. 27, Zeil 56) ist uns nichts Be-
merkenswerthes überliefert. Es befand sich 1725 im Besitze der reichen
Kaufmanns-Familie Pasquay, deren Ahnherr 1679 aus St. Lamprecht hier
als Bürger einwanderte. Im Oktober 1725 liess nach dem Protokoll des
Bau-Amtes der Handelsmann Peter Pasquay am Hinterhause ein neues
Thürgestell und zwei steinerne Kellerstöcke setzen. Ungefähr derselben
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