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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0230
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183


Schmucke, im Dunkel verborgen sich befremdend genug ausnimmt, um
sogleich auf seine Herkunft aufmerksam zu machen". Die Form des Steines
mit einer den unteren Theil der Seitenflächen ausfüllenden länglich runden,
gedrückten Schneckenwindung und namentlich das durchaus in der Art des
Barock-Rokoko modellierte
Akanthusblatt mit seinen
sich nach der Seite biegen-
denschlanken, spitzen Blatt-
zipfeln weisen jedoch zwei-
fellos darauf hin, dass der
Stein dem älteren Baue nicht
angehört. Alsdann ist aber
auch kein wesentlicher,
gegentheiliger Grund vor-
handen für die Annahme,
dass der Stein beim Neu-
baue für seine jetzige
Stelle planmässig angefer-
tigt wurde, um so mehr, als
die von Volger (und auch
von Pallmann S. 14) an-
geführte Dunkelheit unter
dem Treppenpodeste nur
bei sehr trübem Wetter be-
steht und sonst durch das
in nächster Nähe liegende
Oberlicht der Hofthüre und
das daneben befindliche
Fenster diese Ecke durch
direktes und reflektiertes
Licht noch hinreichend er-
leuchtet wird, was die
Erbauer wohl schon bei
der Planlegung voraussehen
konnten; eine beabsichtigt
vernachlässigte Ausgestal-
tung eines derartigen Bau-
gliedes an einer weniger gut beleuchteten, der Aufmerksamkeit etwas ent-
zogenen Stelle lag im Allgemeinen nicht in der Denkungsweise der Alt-

Fig. 137. Goetlie-Haus; Längsschnitt.
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i) Pallmann glaubt, dass der Stein, „dessen Verzierung an diesem vom Tages-
lichte kaum beleuchteten Platze zwecklos erscheint", „kaum älter als das jetzige Haus
ist" und „ein von dem Herrn Rath verworfenes Muster der Tragsteine für die Vorder-
seite des Erdgeschosses, dem der sparsame Bauherr an dieser Stelle ein Plätzchen
anweisen liess".
 
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