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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0299
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eine an der Westseite liegende Freitreppe zugänglich. Auch vor den drei

mittleren Fenstern der Nordostseite lag früher eine grössere Freitreppe.

Die den beiden Längsseiten Vorgesetzten Terrassen wurden erst in neuerer
Zeit als eine Forderung desWirthschaftsbetriebes angebaut. Das Gebäude
erhebt sich, ähnlich wie das v. Erlangersche Gartenhaus, auf einem künst-
lichen Hachen Hügel in prächtiger, parkähnlicher Umgebung und richtet
seine Nordostseite (Fig. 152) nach dem tiefgelegenen sogenannten Beth-
manns-Weiher. Das Aeussere entspricht recht glücklich der ursprünglichen
Bedeutung als Museum durch die vornehme und einfache antikisierende
Gliederung, welche den Charakter des Empirestiles aufweist. Alle Seiten
des Gebäudes (Fig. 153) sind einheitlich behandelt (die nach Südwesten

gerichtete Längsseite besitzt zwei
ster mehr als deren Gegen-
3); die glatten Fensterge-
de sind mit Rundbogen über-
R, deren Proßlierung, zwei
fen mit Deckgesims, sich an
alle vier Seiten umziehen-
Kämpfergesims wiederholt,
sehen den Rundbogen und
schön gezeichneten Kon-
u-Nranzgesims läuft ein aus
[ichen antiken Kandelabern
dazwischen hängenden Blu-
gewinden gebildeter Fries;
r der Mitte jedes Gewindes
eine antike Maske, an jedem
Ende desselben ein fliegendes
Band. Diese ziemlich flachen,
plastischen Theile sind aus Stuck-
gips geformt und in den Ver-




putz der Wandflächen eingesetzt. Das Gebäude ist durchaus massiv; die
Architekturtheile bestehen aus rothem Sandstein und haben wie die Wand-
fiächen einen hellgrauen Anstrich. Ueber dem Kranzgesimse erhebt sich
eine glatte Attika mit Deckgesims; durch dieselbe wird der Ansatz des
Daches verdeckt. Der Dachboden (Fig. 154) ist sehr geräumig; der
Keller ist mit einem Tonnengewölbe überdeckt. Von dem ursprünglichen
inneren Ausbaue sind nur noch die grossen zweiflügeligen Durchgangs-
thüren (Fig. 154) und mehrere Stücke der Lambris-Vertäfelung erhalten.
Neben diesen Flügelthüren befinden sich heute an den beiden Scheide-
wänden noch niedrigere, gleich breite und ähnlich gebildete Thüren, die
späteren Ursprungs zu sein scheinen.
 
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