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Architekten- und Ingenieur-Verein <Frankfurt, Main> [Editor]; Wolff, Carl [Oth.]
Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main (Band 3): Privatbauten — Frankfurt a. M., 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.25633#0356
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803 '

Gebäudegruppe, die eineu inneren, geräumigen Hof auf allen vier Seiten
umschloss (Fig. 194). Heute ist von dem Ganzen nur noch der Thurm
neben der steinernen Brüche, ein Kellergewölbe in der Nordwest-Eche
des Hofraumes und das alte Feldgericht östlich vor dem jetzt mit Oement-
belag abgedichteten Weiher erhalten. Karl Theodor Reitlenstein hat vor
einem halben Jahrhundert die ganze, malerisch so reizvolle Anlage fast
unversehrt noch gesehen und hat davon eine authentische, ausführliche
Schilderung in Bild und Wort niedergelegt, von der wir das Wichtigste,
von uns mit einigen Ergänzungen versehen, hier wiedergeben.
„April 1861: Eine halbe Stunde vor der Stadt nach Norden zu liegt
einsam auf der Hochebene der Kuhorns-Hof von einem breiten und tiefen


Wassergraben umtiossen (Fig. 195 und 196). Obgleich im Laufe der Jahr-
hunderte seines Bestehens vielfache Umgestaltungen über ihn dahin-
gegangen sind, so hat er sich doch sein alterthümliches Gepräge bis auf die
Gegenwart so ziemlich zu erhalten gewusst; nun aber droht ihm allmählich
der Untergang und es ist an der Zeit, vor seinem gänzlichen Verschwinden
ein möglichst genaues Bild von ihm der Nachwelt zu überliefern.
Die verschiedenen Gebäude, wie sie gegenwärtig vor Augen stehen,
stammen allem Anscheine nach aus den Jahren 1581—1586, wie aus den
beiden Jahreszahlen hervorgeht, welche sich in dem Haupthause in Stein
eingehauen finden; nämlich 1581 über dem Eingang zu dem gewölbten,
auf Säulen ruhenden Keller^) (Fig. 197), und 1586 in dem steinernen Treppen-
sockel des Erdgeschosses.

') Der heute noch erhaltene Keller (der alte Oberbau ist verschwunden) hat einen
rechteckigen Grundriss von 9,80 auf 8,90 m. Er ist mit zwei Längstonnen, in die drei Quer-
 
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