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in den Besitz ihrer Kinder, Gräßn Bose und Graf Wilhelm von Reichen-
bach, über und hei dann an den Neffen der Gräfin Bose, den Grafen
Büchner. Dessen Sohn verkaufte 1909 den Hof und das dazu gehörende
Gelände an die Stadt Frankfurt a. M.
Da von der ehemaligen Wasseiburg nicht der kleinste Rest mehr
vorhanden ist und der jetzige Gutshof der zweiten Hälfte des XIX. Jahr-
hunderts entstammt, so hat eine Aufnahme Reiffensteins vom Jahre 1849
(Fig. 228) einen besonderen Werth. Mit ihrer Hilfe und einem glücklicher
Weise erhaltenen, nicht signierten, jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit
etwa in die Zeit um 1575 zu versetzenden Situationsplane im Stadtarchiv
(Fig. 230) konnte es dieser malende Geschichtsforscher wagen, die forti-
ßkatorisch und malerisch gleich interessante Anlage im Bilde wiederherzu-
stellen (Fig. 229). Auch noch eine Anzahl anderer älterer Pläne im
Stadtarchiv, meist Flurkarten, auf denen der Hof mehr oder weniger
skizziert zur Darstellung gelangt, lieferten hierzu einiges Material. Auf
dem Hlfenbachschen „Abriss" von 1607 ist der Thurm im Grundrisse noch
eingezeichnet, auf einem Plane von Georg Bunsen von 1791 fehlt er.
Auf einem Plane von demselben von 1817 ist statt des Thurmes und
des ihn umgebenden Stückes des Weihers ein Garten zu sehen; der süd'
liehe Theil des inneren Grabens ist noch erhalten, die beiden äusseren
Gräben sind schon verschleift. Von der oben erwähnten Kapelle ist in
dem gesamten Planmateriale nichts zu entdecken.
Während fa.st alle Frankfurter Feldhöfe lediglich durch einen ein-
fachen Weiher geschützt waren, besass der Goldstein ausser diesem noch
ein doppeltes System nasser Gräben, die in die südlich in gerader Linie
vorbeißiessende Schwarzbach einmündeten. Er wurde dadurch zu einer
wirksamen Vertheidigungsposition, trotzdem er ausser der bescheidenen
Ringmauer und dem durch den Weiher isolierten Thurm keine besonderen
künstlichen Festungsbauten aufzuweisen hatte. Der stattliche Hof besass
einen einzigen, nach Norden gerichteten Eingang, welcher nach Massgabe
der Gräben über drei schnurgerade hintereinander liegende Zugbrücken
zugänglich war. Zwischen den hölzernen Böden lagen wie üblich als
in den Besitz ihrer Kinder, Gräßn Bose und Graf Wilhelm von Reichen-
bach, über und hei dann an den Neffen der Gräfin Bose, den Grafen
Büchner. Dessen Sohn verkaufte 1909 den Hof und das dazu gehörende
Gelände an die Stadt Frankfurt a. M.
Da von der ehemaligen Wasseiburg nicht der kleinste Rest mehr
vorhanden ist und der jetzige Gutshof der zweiten Hälfte des XIX. Jahr-
hunderts entstammt, so hat eine Aufnahme Reiffensteins vom Jahre 1849
(Fig. 228) einen besonderen Werth. Mit ihrer Hilfe und einem glücklicher
Weise erhaltenen, nicht signierten, jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit
etwa in die Zeit um 1575 zu versetzenden Situationsplane im Stadtarchiv
(Fig. 230) konnte es dieser malende Geschichtsforscher wagen, die forti-
ßkatorisch und malerisch gleich interessante Anlage im Bilde wiederherzu-
stellen (Fig. 229). Auch noch eine Anzahl anderer älterer Pläne im
Stadtarchiv, meist Flurkarten, auf denen der Hof mehr oder weniger
skizziert zur Darstellung gelangt, lieferten hierzu einiges Material. Auf
dem Hlfenbachschen „Abriss" von 1607 ist der Thurm im Grundrisse noch
eingezeichnet, auf einem Plane von Georg Bunsen von 1791 fehlt er.
Auf einem Plane von demselben von 1817 ist statt des Thurmes und
des ihn umgebenden Stückes des Weihers ein Garten zu sehen; der süd'
liehe Theil des inneren Grabens ist noch erhalten, die beiden äusseren
Gräben sind schon verschleift. Von der oben erwähnten Kapelle ist in
dem gesamten Planmateriale nichts zu entdecken.
Während fa.st alle Frankfurter Feldhöfe lediglich durch einen ein-
fachen Weiher geschützt waren, besass der Goldstein ausser diesem noch
ein doppeltes System nasser Gräben, die in die südlich in gerader Linie
vorbeißiessende Schwarzbach einmündeten. Er wurde dadurch zu einer
wirksamen Vertheidigungsposition, trotzdem er ausser der bescheidenen
Ringmauer und dem durch den Weiher isolierten Thurm keine besonderen
künstlichen Festungsbauten aufzuweisen hatte. Der stattliche Hof besass
einen einzigen, nach Norden gerichteten Eingang, welcher nach Massgabe
der Gräben über drei schnurgerade hintereinander liegende Zugbrücken
zugänglich war. Zwischen den hölzernen Böden lagen wie üblich als