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dürfte. Als Entstehungszeit der Anlage darf daher allgemein das
13. Jh. angenommen werden. Daß die Anlage in der Schriftüberlieferung
nicht faßbar ist, kann keineswegs verwundern, hatte doch bereits
die Analyse von Alt-Windstein zu der Erkenntnis geführt, daß es
sich in Wahrheit um zwei, in den Schriftquellen nicht unterschie-
dene Anlagen handelt. Und auch die Analyse der Urkundenlage zu
Neu-Windstein wird zeigen, daß in den mittelalterlichen Quellen
stets pauschal von "Winstein" die Rede ist, einzelne Anlagen nicht
unterschieden wurden (vgl. 4.3). Damit ist bereits die sehr nahe-
liegende These ausgesprochen, daß die Burg als weiterer Sitz der
Herren von Windstein errichtet wurde, als die älteren Burgen den
Famlienzuwachs nicht mehr aufnehmen konnten. Diese Ausbildung
von Burgengruppen war im Untersuchungsgebiet bereits um den necken-
stein und um den Wasigenstein festgestellt worden (vgl. 2.3),
etwas außerhalb mögen die Dahner Burgen als weiteres Beispiel
genannt werden.

Eine naheliegende Vermutung ist in diesem Zusammenhang, daß es
sich bei den Resten um die Burg Schmalenstein handelt, die 1319
zuerst urkundlich faßbar wird und deren Besitzer vielfach als
nahe Verwandte der Windsteiner erscheinen (vgl. 2.3). Ihre Burg
darf daher mit gutem Grund in der Nähe von Windstein gesucht werden,
und der Name läßt sich mit dem beschriebenen, ungewöhnlich schmalen
bzw. nur für eine kleine Burg geeigneten Bauplatz gut vereinen.
Jedoch muß dies Hypothese bleiben; es ist durchaus möglich, daß
der Schmalenstein etwa mit dem "Wittschlössel" identisch war oder
an heute nicht mehr bekannterstelle gelegen hat.

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