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populäre Literatur ' verbreiteten Legende wäre eine Burg Wind-
stein 1676 von Wolf-Dietrich von Dürckheim gegen die Truppen
Ludwigs XIV. kurz und erfolglos verteidigt worden. Von diesem
Ereignis ist Lehmann nichts bekannt, und auch die Berichte in den
"Archives du Genie", Paris, berichten von keinen Kampfhandlungen
in oder bei Windstein. 263'

4.4 Datierung (Zusammenfassung)

4.4.1 Die ursprüngliche Anlage (1. Drittel 13. Jh.)

Aufgrund von Stilvergleichen haben sich für die ursprüngliche An-
lage die folgenden zeitlichen Ansätze ergeben:

- Keller und 1. Obergeschoß des Wohnturmes können bereits um
1200, aber auch noch etwa im 1. Viertel des 13. Jhs. entstan-
den sein.

- Die übrigen Teile der Burg, also insbesondere das 2. Oberge-
schoß des Wohnturmes und der Wohnbau, sind nach der Stilent-
wicklung im Elsaß spätestens in den 1220er Jahren denkbar,
können aber, da es im Elsaß den vorgotischen Spitzbogen min-
destens im Sakralbau und an Toren von Burgen schon um 1200
gibt, auch schon etwas früher entstanden sein.

- Der spätestmögliche Zeitpunkt für das Auftreten der Formen von
Neu-Windstein kann wegen des Fehlens eines genau datierten,
unmittelbaren Vergleichsbeispieles nicht sehr genau bestimmt
werden. Entwickelte gotische Fenster, die die Neu-Windsteiner
Formen als eindeutig überwunden erkennen lassen, sind um 1260
an elsässischen Burgen zuverlässig belegt.

Der stilkritische Ansatz ergibt demnach, daß Neu-Windstein in
einem relativ geschlossenen Bauablauf, jedoch in drei technisch
erkennbaren Abschnitten, etwa im 1. Drittel des 13. Jhs. erbaut

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