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an den Rändern schief beschnitten, dabei Teile des gedeckten
Weges und die Spitzen zweier Bastionen abgeschnitten.

Stadtbibliothek Nürnberg,

C. 0.3 (Farbtafel L)
»Die Vestung Wilzburg«.

Vogelschau mit einem Teil des Schloßbaues. Vgl. BURGER,
Schloßbau. und hier 3.14.

Unsignierte und undatierte, kolorierte Federzeichnung, 60 x
32 cm.

Herzog-August Bibliothek, Wolfenbüttel,
1.6 la Aug. 2° fol. 50 (Abb. 187)
»Grundriß der Vöstung Wiltzburg. 1604«.

Stark idealisierender Grundriß mit Andeutung des Schloß-
baues. Teil einer Sammlung von Festungsdarstellungen, die auf
Herzog August zu Braunschweig und Lüneburg (1579-1666)
zurückgeht, den Begründer der Bibliothek. W. Freiherr v. Stro-
mer hat nachgewiesen, daß diese Sammlung weitgehend als
Kopie nach den Stromerschen Baumeisterbüchern zu verste-
hen ist (vgl. die unter 1. zum Stromerschen Privatarchiv zit.
Lit.); jedoch findet sich dort keine Vorlage für dieses Blatt

Unsignierte aquarellierte Federzeichnung, 41 x 56 cm. Maß-
stab: 250 (Schuh ?)= 11,6cm

Lit.: H. Neumann. Festungen des 16. und frühen 17. Jhs.,eine
wenig beachtete Sammlung von Fortifikationszeichnungen in
der Herzog-August Bibliothek Wolfenbüttel, in: Burgen und
Schlösser 1975/1, S. 10-20 (die Interpretationen zurWülzburg
- Nr. 50 bei Neumann - spekulativ).

Privatbesitz

»Plan von denen an der Vestung Wültzburg befindlichen Sou-
terreins« und fünf beschriftete Schnitte der Bastionen, »fait du
Lieutenant (Ecke abgerissen)«.

Ein Sammler - dem ich für den Hinweis auf das Blatt und
die Möglichkeit der Autopsie danke - konnte aus dem Handel
einen bis dahin unbekannten Plan T. F. Schucharts erwerben,
der den Plan der »Souterreins« und die Schnitte der Bastionen
vereint (vgl. die aufwendigeren Ausführungen KrAM. PI. W., 4
und 5); es fehlen aber die Tekturen mit den Obergeschossen
der Kavaliere. Der Plan ist genauso beschriftet wie die ande-
ren Exemplare, aber schmucklos, so daß es sich vermutlich um
die Urausführung handelt, die bis 1882 auf der Festung ver-
blieben war und durch deren Verkauf in den Handel gelangte.

Aquarellierte Federzeichnung. 65 x 97 cm. Maßstab 200
Schuh (100 Schuh für die Schnitte) = 13.55 cm.

Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz

X 36638

Zwei Pläne, um 1792-1806:

1. »Plan von Wülzburg«, unsignierte und undatierte Feder-
zeichnung auf Pauspapier (grobe Kopie nach Schuchart).
38,2 x 47,8 cm. Stempel »Königl. Pr. Gr. Generalstab. Karten-
archiv«.

2. Unbezeichnetes und undatiertes Blatt mit 5 Federzeich-
nungen, 21 x 35,5 cm. Roßmühle Obergeschoß und Plattform.
Krebs Plattform und Schnitt. Roßmühle Schnitt.

6. Publizierte (gedruckte) Pläne und Darstellungen

Zeitgenössisches Flugblatt, ohne Titel, über die Treffen um
Weißenburg und die Wülzburg, 1632/34 (Abb. 188)

Signiert »Georg Hüpschmann«. Ein Exemplar im Besitz von
K. Raab, Weißenburg.

Darstellung der durch eine Postenkette gesicherten »Wültz-
burg« über »Weyssenburg«: am Berghang spielt sich ein Tref-
fen zwischen Reitertruppen ab, von der Festung wird mit

Kanonen auf die Kämpfenden und die Stadt geschossen. Zwei
Gehöfte und eine Scheune stehen in Flammen. Beschriftun-
gen:

Motto oben links und rechts (durch Gehänge mit Äpfeln
gerahmt): »In MARTIS Garten wachsen solche Öpffel«. Über
den Türmen der Stadt weiteres Motto »Un Fried der Zehrt«
(Unfriede zehrt). Die kämpfenden Reitertruppen sind
bezeichnet: »Möns. Speereuth« (Speerreuth, schwedischer
Obrist) und »Möns. Fütsh« (Fitsch, kaiserlicher Kommandant
der Wülzburg).

Schematische, relativ grobe Darstellung der Westseite der
Festung, volutengezierte Zwerchhäuser auf dem Schloß.

Martin Zeiller bzw. Matthäus Merian, Topographia Franco-
niae .... (1. Auflage) Frankfurt/M. (1648) (Abb. 155)

»Die Vestung Wültzburg«, Kupferstich, nach S. 106.

Vogelschau einer Fünfeckanlage, die in zahlreichen Details
von der Wülzburg - und auch von jedem für diese bekannten
Plan - abweicht. Zweifellos kein frühes Idealkonzept (wie von
KUNSTDENKMÄLER, S. 487. Anm. 1, vermutet wurde),
sondern der Versuch einer Darstellung ohne zureichende
Information.

(Es gibt einen Nachstich (Kupferstich) unbekannter Her-
kunft (17./18. Jh.), »DIE VÖSTUNG WÜLTZBURG«; ein
Exemplar in GermNat, SP 10350, Kapsel 1140.18,9 x 9,1cm.)

Martin Zeiller bzw. Matthäus Merian, Topographia Franco-
niae .... (2. Auflage) Frankfurt/M. (1656) (Nachdruck Kassel
1968) (Abb. 189)

»Vestung Wültzburg wie solche Anno 1649 gestanden«.
Kupferstich nach S. 106 (Einzelexemplar u. a. GermNat, SP
10352, Kapsel 1140).

Sehr exakte Vogelschaudarstellung, mit Legende.

Bodenehr d.A., Gabriel, Force d'Europe, oder Die Merkwür-
digst- und Führnehmste, meistenteils auch Ihrer Fortification
wegen Berühmteste Staette, Vestungen, Seehaef'en, Paesse,
Camps de Bataille in Europa Augsburg o.J. (1727)

Taf. 196: »WILTZBURG am Nordgow bey Weissenburg gele-
gen.«Signatur: »G. Bodenehr et. arc. a. y.«

Kupferstich, Nachstich nach der Zweitauflage von Merian
(1656). mit unveränderter Legende. Neuer Text links und
rechts neben der Darstellung:

»WILTZBURG ist eine Vestung auf einen hohen Feisichten
Berg zunechst an der Reichsstatt Weissenburg am Nordgöw
auch an dem Stifft und Bisthum Aichstaett in Francken 5 Mey-
len von Ohnspach gelegen Ihre Hoch Fürstliche Durchl. dem
Herrn Marggraffen von Ohnspach gehörig an eben dem ieni-
gen Orth alwo CAROLUS MAGNUS, weilen sein Vatter
König P1PINUS sich dieser Gegend mit der Iagdt erlustiget, S.
Nicolai Gapell gebawet, und beyregierung des andern
Bischoffs zu Aichstaett, Gerochi das Benedictiner Closter
Wildsburg gestifftet worden, Marggraff Georg Friedrich von
Brandenburg hat hernach die iezige Vestung mitt 5 Pasteyen
zu erbauen angefangen, so alle ihre Casamaten und fürgelegte
Flügel, und auff den 3 Pasteyen, gegen der Straswo man hin
auff faehret auch seine Cavalliers gehapt alles von harten Stei-
nen, welche mit grosser Mühe und Arbeit aus dem Graben
gebrochen worden. Umbs Ende des 1631 Iahrs nuste diese
Vestung von der Regierung zu Ohnspach (wolte mann anders
nicht das ganze Landt dem Brand und Raub exponiren) dem
General von Tilly übergeben werden welcher 300 Soldathen
hineingelegt Der Münstrisch und Osnabrüggische Frieden-
schlus aber hat auch diesen Orth seinen rechten Herren wie-
derum eingeräumet«.

Es ist von Interesse, daß noch der Betrachter des 18. Jhs. von
den Kavalieren auf den drei angriffsseitigen Bastionen wußte,
obwohl zwei von ihnen schon über ein Jahrhundert früher in
den Aufschüttungen verschwunden waren.
 
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