89. Norddeutscher Schrank um 1620 und Danziger Schrank, Ende 17. Jahrhundert
schnitzten Stegen anstelle des Rohrgeflechts an der Rücklehne sind zweifellos in Ost-
preußen, vielleicht sogar in Schlobitten gemacht worden (Abb. 65).
Ein besonderes Prunkstück ist das große Himmelbett in der königlichen Schlafstube
(Abb. 104), im Inventarverzeichnis von 1737 beschrieben als: „ein Englisch Bett auf 2 Per-
sonen, aus- und inwendig von Carmoisin Damast mit Carmoisin Schnüre eingefaßt. Dazu
ein Schlafstuhl, 6 Lehnstühle und 2 Taburette von Nußbaumholz von selbigem Damast
und Schnüre wie das Bett bezogen". Daß es sich tatsächlich um die Arbeit eines englischen
Posamentierers handelt, bestätigte ein Zettel mit Anweisungen zum Zusammenschlagen
der einzelnen Teile des Bettes in englischer Sprache, der hinter dem Aufsatz am Kopfende
des Bettes gefunden wurde (Abb. 91). Eine Skizze von Hindersin erläutert die Aufhängung
des Himmels (Abb. 90). Zwei ganz ähnliche Betten befinden sich in Schloß Finckenstein.
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