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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0079
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Rettgenstedt. Roldisleben. Rothenberga. Sachsenburg. 69

der evangelischen Perikope am 6. Sonnt, nach Irin., Matth. 5?) gemeint sein mag.
Es ist auffällig, dass ein Sonntag als Datum des Glockengusses angegeben zu
sein scheint.
Rothenberga.
Pfarrkirchdorf, 12 Km. nordwestlich von Eckartsberga, 280 Einw., zu der
von Werthern’sehen Begiiterung gehörig , im Thüring. Archidiaconats - Register
(Ende des 15. Jahrh.) Ruteburg geschrieben. Im Jahre 1356 erwarb Kloster Heus-
dorf Zinsen „in villa Rotinberge“ (Bein 2,214 N. 280). Die Patronatskirche ist
aus neuerer Zeit. Die A. I erwähnen ein älteres Altargemälde, welches inschrittlich
der Kirche 1730 geschenkt und „von Hüfftern, Mahler in Cölleda“ renovirt wurde;
es stellt den in einer Schüssel voll Blut stehenden Heiland mit einem Kreuze in
der Hand dar, und acht Personen (Eamilienporträts) fangen das aus den Wunden
Jesu strömende Blut in Kelchen und Schalen auf; darunter steht: „Christoph
Martini ’pinxit“ (ohne Jahreszahl). Auf dem Thurme hängen zwei Glocken von
0,77 und 0,67m Durchmesser, die grosse 1869 von C. F. Ulrich in Apolda, die
kleine 1834 von J. Heinr. Ulrich in Laucha gegossen.
Sachsenburg.
Pfarrkirchdorf und Domaine, 32 Km. nordwestlich von Eckartsberga und
12,50 Km. nordnordwestlich von Cölleda, am linken Ufer der Unstrut unterhalb
ihrer Vereinigung mit der Wipper gelegen, 500 Einw., verdankt Ursprung und
Namen der Doppclburg (Fig. 40), welche als „untere“ und „obere Sachsenburg“

Fig. 40.


um 1400 „das obere und niedere Haus zu der Sachsenburg“, das Thal beherrscht
und den Passwächtern als Rückhalt diente, die den engen Thalweg und den Fluss-
übergang, die Porta thuringica, zwischen den Abhängen der Hainleite und der
Schmücke, sicherlich seit den ältesten Zeiten zu vertheidigen hatten. Die Ent-
stehung der Sachsenburg reicht ohne Zweifel ins graue Alterthum zurück, wie
 
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