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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0105
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(Schloss-) Beichlingen.

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fanden Veräussernngen einzelner Theile statt, nnd im 16. Jahrh. war der finanzielle
Verfall so gross, dass sich Graf Adam genöthigt sah, die überschuldete Grafschaft
1519 an Hans vonWerthern zu verkaufen, dessen gräfliche Nachkommen sich noch
gegenwärtig im Besitze befinden.
Der Grundriss Big. 3 veranschaulicht die Anlage der Burg und ihrer jetzigen
Baulichkeiten. Die Angriffsfront war auf der mit dichtem Walde bestandenen Berg-
seite, .von. dieser durch einen tiefen Einschnitt getrennt und deshalb von erheblicher
Widerstandsfähigkeit. Hier war der ursprüngliche, durch eine Zugbrücke gesicherte
Eingang. Man gelangte, wie in andern Burgen, zunächst in einen Vorhof, wo sich
die Gebäude für das Gesinde und die Stallungen befanden. Der innere Hof lässt
sich nicht mehr klar legen, weil derselbe durch Umbauten des 16. Jahrh. ganz ver-
ändert ist, bei denen man nur einige Grundmauern beibehielt. Das damals
errichtete, in der Mitte stehende „hohe Haus,“ wohl das frühere Herrenhaus, dient
jetzt als Speicher; es ist ein mächtiges, der Festigkeit halber an den vier Ecken
abgerundetes, grösstentheils massives und 4 Etagen hohes Gebäude; au der Ostseite
mit einem gleich alten Anbau versehen ragt es mit seinem steilen Schieferdach
weithin sichtbar empor; s. die Ansicht des Schlosses Mg. 4. Die jetzigen herr-
schaftlichen Wohnräume, die sich den alten Umfassungsmauern der Burg anschliessen,
sind neu und lassen nur einen engen inneren Hof übrig. Der ursprüngliche
Garten ist jetzt Oekonomiehof. Von ehemaligen Thürmen fehlt jede Spur.1 Eine

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in Stein gehauene ausführliche Inselnij
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der Bergschlösser in Deutschland. Fr; ;

1 In einem Bericht des Ortspfarrers j
Schlosskapelle als ein rechteckiger Bau an
Anbau auf der Nordseite, mit verzierter Hol l
und vielen Wappen an den Wänden. Unter
zum Theil von künstlerischem Werth, besono
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von Melchior Mörinck zu Erfurt aus dem J.

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