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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0011
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Einleitung.

ach dem im Wiener Tractate vom 18. Mai 1815 stipulirten
Uebergange der nördlichen Hälfte des Königreiches Sachsen
an die Krone Preussen wurde der landräthliche Kreis Eckarts-
berga wesentlich zwar aus dem bis dahin sächsischen Amet
gleiches Namens gebildet, jedoch unter Hinzufügung der beiden
kleinen nordwestlich angrenzenden Aemter Sachsenburg und
Heldrungen, von denen das letztere nicht wie die Aemter
Eckartsberga und Sachsenburg zu dem thüringer Kreise des Königreichs Sachsen,
sondern zu der Herrschaft Querfurt gehört hatte, die erst durch den Prager Frieden
1635 an das sächsische Kurhaus gekommen war; doch waren die Aemter Sachsen-
burg und Heldrungen zur Zeit der preussischem Uebernahme bereits mit einander
vereinigt gewesen.
Der zum Regierungsbezirke Merseburg gehörige, den südwestlichsten Theil
desselben bildende Kreis erstreckt sich westöstlich (von Bilzingsleben bis Auerstedt)
in einer Länge von 45 Km. bei nur 7'/2 bis 221/'2 Km. Breite und wird in gerader
Richtung seiner grössten Längenausdehnung von einem Muschelkalk-Höhenzug
get.heilt, der nur an wenigen Stellen (bei Sachsenburg, Harras, Burgwenden, (Rasten-
berg), Herrengosserstedt, und Eckartsberga) eine Communication zulässig macht.
Diese sich auf dem Hochlande erhebenden Hügelreihen der eine Fortsetzung der
Haynleite bildenden Schmücke und der Finne streichen parallel mit dem Kamme
des Thüringerwaldes und zeigen an vielen Stellen bei wellenförmiger Zusammen-
drückung einen scharfen Grat, besonders bemerkbar auf der Eckartsburg und bei Sulza,
sind aber meist m it schönen Buchenwäldern bedeckt. Die höchste Kuppe der Schm ticke
ist der Kinselsberg (320m über demMeere) nordöstlich von Beichlingen. Auf eine
kurze Strecke läuft die Schröcke mit der Schmücke parallel und verbindet sich hinter
Burgwenden mit der letzteren. Die übrigen Bergnamen sind mehr locale Be-
zeichnungen der Ausläufer des Hauptzuges, z. B. die Oraukuppe in der Finne bei
Eckartsberga, der Orlas zwischen Bucha und der Wespe (einem einzeln stehenden
Gasthause in der Parochie Saubach) etc. Das Land steigt stufenförmig herab bis
zum Thale der Helme, der sog. Goldenen Aue (Heft Y. S. 1), deren unterer Theil noch
über die Nordgrenze des Kreises hinausreicht und hier das fruchtbare und liebliche
Gelände von Wiehe, Wolmirstedt, Allerstedt und Memleben umfasst, von welchem
der jedenfalls alte, den hier ansässigen Liudolfingern in den Mund gelegte Spruch
Bau- u. Kunstdenkm. IX. Kr. Eckartsberga. 1
 
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