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Sommer, Gustav; Otte, Heinrich
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 9): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga — Halle a. d. S.: Otto Hendel, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.41968#0015
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Kreis Eckartsberga.

Allerstedt.
Pfarrkirchdorf und Rittergut, 16 Km. nordnordwestlich von Eckartsberga, 491
Einwohner. Ahlesteti kam 998 durch Schenkung, des Kaisers Otto 111. mit
dem nahe gelegenen Wiehe an das Kloster Memleben, und Thietmar von
Merseburg erwähnt (7,5) beim Jahre 1014 ein mit Steinen fest verwahrtes Haus (domus
nimis lapklibus firmata) in dem Dorfe Elerstidi. Seit Mitte des 12. bis ins 14. Jahrh.
kommt in Erkunden eine Familie de Alrestete vor, die (nach Rein I, 72) mit denen
von Berlstädt identisch ist. Nachher gelangten die Herren von Witzleben in den
Besitz, und Kirstan v. Witzleben überliess im 15. Jahrh. die eine Hälfte des Gutes
an den Grafen Hans von Beichlingen, der seinen Antheil 1471 an Bruno von
Querfurt veräusserte, von welchem diese Hälfte 1487 durch Kauf an die noch
gegenwärtig im Besitze befindliche Familie von Werthern überging. Von der
Witzleben’schen Hälfte kam im 16. Jahrh. ein Teil nach Wolmirstedt, der andere
nach Wendelstein und mit letzterem im 17. Jahrh. an den Landesherrn.
Von der nahe bei dem Dorfe aut einem Hügel belegen gewesenen Burg,
die schon im Bauernkriege nicht mehr bestanden zu haben scheint, ist nur noch
eine Kellerruine übrig. Uober dem rund ausgemauerten Brunnen wurde vor
c. 60 Jahren zum Merkzeichen eine Linde gepflanzt.
Die Kirche königlichen Patronats ist im vorigen Jahrh. an der Stelle der
alten neu erbaut worden. Die 3 Glocken haben 0,96 0,76 und 0,63m Durchmesser,
die mittlere, 1625 von Hieronymus Möringk in Erfurt gegossen, ist die älteste;
die beiden anderen sind von den Gebr. Ulrich in Laucha gegossen, die kleine 1797,
die grosse 1809.
Auerstedt.
Pfarrkirchdorf und Rittergut, 4 Km. südöstlich von Eckartsberga, 580 Ein-
wohner, bekannt durch die Schlacht vom 14. Oetober 1806. —Jm 13. Jahrh. war
Owerstete im Besitz einer sich danach nennenden Familie, von welcher 1271 eine
Hufe mit 3 dazu, gehörigen Höfen an das Kloster Pforta überging, und 1378 kaufte
letzteres von den Brüdern Johann und Berthold von Schwende und Johann von
Rotheleben „curiani in Averstete“.
Die am Ende des Dorfes stehende Kirche gutsherrlichen Patronats ist
1718 — 28 einer durchgreifenden und einem Neubau gleichkommenden Reparatur
unterzogen worden; der östlich stehende Thurm ist ins Achteck zusammengezogen
und mit einer Haube gedeckt. Oben in den vier Seiten des massiven Theiles be-
finden sich gekuppelte Fenster mit modern gothischen Kleeblattbögen.
Nach einem Berichte des damaligen Ortspfarrers Veit vom J. 1846, (A I.)
 
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