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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 3): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Sonneberg ; Amtsgerichtsbezirke Sonneberg, Steinach und Schalkau — Jena, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.19414#0045
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33 Sornmeberg. Sonnebeeg, Kirche. 33

einem Vorderflächen - Gesims getheilt (liölier als die Fenster-Sohlbänke, so dass ein
herumlaufendes Kafgesims fehlt), dann in Pultdächern mit Ziergiebeln unter dem
Dach endend. Die Strebepfeiler, welche die Querhaus-Front einfassen, überragen mit
Fialen die durch Kanten- und Kreuzblumen belebten Querhaus-Giebel. Aehnliche
Strebepfeiler, durch noch mehrere Gesimse getheilt, treten an den Ecken der Thürme
vor, enden aber mit angelehnten Fialen unter der kräftigen Consolenreihe und darauf
ruhender Stein-Brustwehr, welche den viereckigen Thurmtheil abschliesst. Auf ihn
folgt ein zurückgesetztes Achteck - Geschoss mit Fenstern und Giebeln, darauf der
schlanke Helm. — Brückner, S. 429. — Hensoldt, Stadt Sonneberg, S. 200—225 eingehend,
mit Grundr., Ansichten und Schnitten; Sonderabdruck daraus: Die neue Stadt-Pfarrkirche etc.
1845. — Voit.

Kanzel und Tauf st ein, von 1845, in gothischem Stil, geschmackvoll, erstere
von Holz, letzterer von Stein und Nachbildung eines alten in Oberlind (s. d. S. 30). —
Heideloff, Ornamentik III, Heft 14, T. 4 Abbild. — Lötz, Kunsttopogr. I, S. 562.

Altar, von 1845, hübsch von Holz geschnitzt, als Umrahmung für eine Kreu-
zigungsgruppe aus Holz. (Sie stammt aus der Kirche zu Meschenbach, Amtsger.
Schalkau s. S. 59). Die Figuren, welche in mancher Beziehung an Werke der
mittelfränkischen und der von jener beeinflussten nordthüringischen Schule er-
innern , sind gut in den Bewegungen (besonders der betenden Maria) und in
manchen Körpertheilen, weniger gut in den Gesichtern, übrigens neuerdings stark
und geschickt restaurirt, auch in den Farben. Die Christusfigur fast 1,50 m, die
Nebenfiguren fast 1 m hoch. — Brückner, Landesk. II, S. 503 (bei Meschenbach).

Wappen im Erdgeschoss des Nordthurmes, aus der alten Kirche (über der
Eingangs-Thür gewesen), der Restauration von 1726 angehörend, der sächsische
Rautenkranz unter dem Herzogshut, von zwei Löwen gehalten, gross, in hohem
Relief. Sandstein. — Hensoldt, Sonneberg, S. 194.

Figuren-Reste von Engeln, ebenda, aus der alten Kirche. Sandstein.

Notenpult, auf der Brüstung der Orgel-Empore befestigt, aus der alten
Kirche, Roccoco, hübsch durchbrochen geschnitzt , mit Fittig - Motiven, Ranken,
naturalistischen Blumen, Büchern und vorn mit drei geflügelten Engelsköpfen. Holz,
neu vergoldet.

Weinkanne, mit Stifter - Inschrift des Johann Dietrich Döberiche (Döbericb)
von Lübeck 1685, in einem gravirten Kranz, seideiförmig; Silber, vergoldet (Augs-
burger Zeichen nebst C.F.); 18 cm hoch.

Wein kann e, mit Stifter-Inschrift der Wittwe des Kaufmanns und Markts-
adjuncti Niclaus Dietrich Döberich zu Nürnberg, Sibylla Sophia Döberich, geb. Heibl
(Heubel) und Tochter Regina Katharina, verehelichte Pfannenstiel 1727, in gravirtem
Kranz; seideiförmig, mit Eiern am Fuss und Deckel. Silber, vergoldet; Zeichen
(Nürnberger N und IP. H); 24 cm hoch.

1. Kelch, aus dem 16. Jahrhundert. Sechspass-Fuss, Würfel am Knauf,
dazwischen gravirte Maasswerke; diese Theile von Kupfer, vergoldet, Kuppe wohl
von einem anderen Kelch, im Verhältniss höher. Silber; vergoldet. 18 cm hoch.

2. Kelch, gross und schön. Sechspass-Fuss, breit ausladend, mit: W.H.
V. V. -B.B. V.R.MDC — LXXXV (1685) auf den Feldern. Knauf rund, kehlig-
gerippt, durch Kehlen getrennt von der hohen, ziemlich geschweiften Kuppe. Diese
von Silber, das Uebrige von Kupfer, Alles neu gut vergoldet; 23 cm hoch.

Hau- und K'unstdenkm. Thüringens. S.-Melningen III. 3
 
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