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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 3): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Sonneberg ; Amtsgerichtsbezirke Sonneberg, Steinach und Schalkau — Jena, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.19414#0092
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Schalkau, Schaumburg. Sibgmundsburg.

Schalkau. 24

Commerzienrath und Landtagsabgeordnetem Georgii und seinem Bruder Hermann
Georgii, Eentner in Leipzig, Besitzern der Porzellanfabriken zu Rauenstein.

Die jetzt vorhandenen Trümmer scheinen vorzugsweise einem Bau des 15. Jahr-
hunderts anzugehören. Der eigentliche Burgbezirk, nicht gross, annähernd kreis-
förmig (etwas oval), auf einem Bergkegel gelegen, der eine schöne Umsicht gewährt,
ist trotz der natürlichen Deckung durch einen ringsherum laufenden Graben und
eine ebenfalls herumgeführte, ziemlich hohe Wallmauer gesichert, aussen noch durch
einen zweiten, niedrigen Wall. Das westliche Stück der Burg ist ziemlich zerstört
und bewachsen. Hier der jetzige Zugang, scheint auch der alte gewesen zu sein.
Ein erhaltenes Stück Tonnengewölbe, unter welchem es in den Graben geht, scheint
mir der Rest eines Unterbaues zu sein, von welchem aus über den Graben die
Zugbrücke ging. Jenseits, im Burgbezirk, erblicken wir den Rest eines Rund-
thurmes rechts, wie links, den rechten zum Theil ziemlich hoch und in seinem
unteren Stück gut erhalten. Zwischen beiden war wohl ein Hauptthor, durch
welches der Burgweg noch weiter, linksherum, anstieg. An der Ostseite scheint
ein kleines Ausfallsthor in den Graben geführt zu haben. Hier oben ein starker
Mauernbau bezw. jetzt grosser Trümmerhaufen. Verfolgen wir den Burgweg inner-
halb des Bezirkes bis zur höchsten Stelle, so steht hier ein Stück Mauer eines
einstigen Thurmes, der steil vom Graben aufstieg. Im Innern des Bezirkes sind
einige Tonnengewölbe früherer Räume unter der jetzigen Rasendecke zugänglich.
Zur Zerstörung hat wesentlich beigetragen, dass die Steine ohne besondere Sorg-
falt, vielleicht eilfertig, unregelmässig' zusammengeschichtet und mit sandigem
Mörtel gebunden wurden. Die Wallmauer ist besser in der Fügung und daher
auch in der Erhaltung. In ihr liegen mehrere Schiessscharten in solcher Tiefe,
dass sie den (trockenen) Graben beherrschten. An der Nordost-Ecke der Wall-
mauer stand ein Thurm oder anderer Bau, von dem noch ein Gewölbe erhalten
ist. — Der äussere Wall war nur ein Erdwall und ist am deutlichsten an der Ost-,
Nord- und West-Seite sichtbar.

Bauer, in Gottschalck, Ritterburgen VIII, S. 350—360, mit Hinweis auf Meiningisches
Taschenbuch 1802, mit Ansicht; danach Piper, Burgenkunde 1895, Ö. 782, Schaumburg, Nr. 4. —
Bechstein, S. 64. ■— Brückner, S. 481 ff. 490 f. — Fragebogen-Beantwortung, mit Hinweis
auf des Pf. Eosenfelder Relationen. — Hensoldt, S. 180. — H(önn) II, S. 56—74. — Kraus,
S. 407 f. — Lötz, Pfarrei Mupperg, S. 23. 79 Anm. u. Beil. I, S. 276, mit Hinweis auf Schult es,
Sachsen-cob.-saalf. Landesgesch. des Mitt., S. 2223, und Sprenger, Diplom. Gesch., Urk. XVI. —
Schiffner, Sachsen 1845, S. 736 mit Ansicht. — Sprengseysen, Topogr., S. 66 f., mit Gesch.-
d. Fam. v. Schaumberg. 72. — Voit, S. 490.

Denkmal auf halber Höhe des Schaumbergs, am Schützenplatz, der Prin-
zessin Ida; Säulenstumpf mit: VNSERER IDA MDCOXCIV und einem Kranz
als oberem Abschluss, darauf eine Urne. Sandstein. — Brückner, S. 490.

Siegmundsburg, nordnordöstlich von Schalkau; kirchlich zu Steinheid im
Amtsgerichtsbez. Steinach gehörend, durch Anlage einer 1728 von Siegmund
v. Schaumberg und M. Gundelach concessionirten Glashütte, Gundlachshütte, ent-
 
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