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Bei e hatte der Kirchhof eine zweite Oefïnung « 1 Meter breit, 1 ‘/8 Meter
hoch, Thürgestell übermauert ».
So unser G.ewâhrsmann. Da ailes verschwunden, ist keine Kontrole
môglich. Die gegenwàrtige Umfassungsmauer k ist modem.
«Inwendig steht unweit von der Kirche, bei d, der sogenannte Kârner
(Carnerium, Charnier), ein Gebàude von 6 Meter Breite und Lange1. Bis
zum Jahre 1848 hatte es eine Hôhe von 272, und war 30 Centimeter tief
im Boden. Es war niemals gedielt oder mit Steinplatlen belegt, und hatte
keine Decke. Im Jahre 1831 wurde die hintere Hâlfte ahgebrochen, und
die hisher im vordern Theil befindlichen Knochen und Schadel, an dem
durch den Abbruch gewonnenen Platze vergraben.»
Ungefàhr in der Mitte des Kirchhofs befîndet sich die Kirche C, mit ihrem
jedenfalls sehr alten Tliurme. Dieser wurde 1834 erhôht und mit einem
Spitzdache von etwa 20 Meter Hôhe versehen, welches aber im Juni
dieses Jahres in Folge eines Blilzstrahles abbrannte.
«Auf dem Plan ist ferner auch das Schloss angegeben, welches ebenfalls
auf einer Anhôhe erbaut und mit einem Graben umgeben ist, an den sich
ein Weiher anschliesst. Ein Holzgebâude, in der letzten Zeit als Sommer-
wohnung von den Junkern benutzt. »
«Weiher und Schlossgraben stehen in Verbindung mit der Scheer.»
Weslhausen war als habsburgisches Lehen schon frühzeilig im Besitz der
Rathsamhausen zum Stein, kam im 17. Jahrhundert, nach deren Aussterben
1690, an Herrn Jules Louis de Chamlay; nach seinem Tod kam West-
bausen wieder an den Maréchal de camp Sigfrid von Bernhold (1665—
1741) zurück, der mit der Tochter des letzten Rathsamhausen verhei-
rathet war, und an dessen Sohn Anton Sigfried (1699—1775), Colonel
des Régiment Roy al-suédois, der mit einer Wurmser von Sundhausen
vermahlt war. Da er keine mânnliche Erben hinterlies, übergieng West-
bausen an Dagobert Sigmund Wurmser von Sundhausen (1724—1797),
der damais franzôsischer General war, und spater als ôsterreichischer
Feldmarschall in den Revolutionskriegen eine grosse Rolle spielte.
Wàhrend der Révolution wurde das Westhauser Schlôssel confiscirt
und als bien national verkauft ; gegenwartig sind die Güter parcellirt
und das Holzgebciude ist ein einfacher Bauernhof. Wann das eigentliche
Schloss verschwunden, haben wir nicht ermitteln kônnen. L. D.
I. Frilher, wie es scheiut, 12 Meter Lange. — Der Plan ist eine Reduktion des Katasters.
Bei e hatte der Kirchhof eine zweite Oefïnung « 1 Meter breit, 1 ‘/8 Meter
hoch, Thürgestell übermauert ».
So unser G.ewâhrsmann. Da ailes verschwunden, ist keine Kontrole
môglich. Die gegenwàrtige Umfassungsmauer k ist modem.
«Inwendig steht unweit von der Kirche, bei d, der sogenannte Kârner
(Carnerium, Charnier), ein Gebàude von 6 Meter Breite und Lange1. Bis
zum Jahre 1848 hatte es eine Hôhe von 272, und war 30 Centimeter tief
im Boden. Es war niemals gedielt oder mit Steinplatlen belegt, und hatte
keine Decke. Im Jahre 1831 wurde die hintere Hâlfte ahgebrochen, und
die hisher im vordern Theil befindlichen Knochen und Schadel, an dem
durch den Abbruch gewonnenen Platze vergraben.»
Ungefàhr in der Mitte des Kirchhofs befîndet sich die Kirche C, mit ihrem
jedenfalls sehr alten Tliurme. Dieser wurde 1834 erhôht und mit einem
Spitzdache von etwa 20 Meter Hôhe versehen, welches aber im Juni
dieses Jahres in Folge eines Blilzstrahles abbrannte.
«Auf dem Plan ist ferner auch das Schloss angegeben, welches ebenfalls
auf einer Anhôhe erbaut und mit einem Graben umgeben ist, an den sich
ein Weiher anschliesst. Ein Holzgebâude, in der letzten Zeit als Sommer-
wohnung von den Junkern benutzt. »
«Weiher und Schlossgraben stehen in Verbindung mit der Scheer.»
Weslhausen war als habsburgisches Lehen schon frühzeilig im Besitz der
Rathsamhausen zum Stein, kam im 17. Jahrhundert, nach deren Aussterben
1690, an Herrn Jules Louis de Chamlay; nach seinem Tod kam West-
bausen wieder an den Maréchal de camp Sigfrid von Bernhold (1665—
1741) zurück, der mit der Tochter des letzten Rathsamhausen verhei-
rathet war, und an dessen Sohn Anton Sigfried (1699—1775), Colonel
des Régiment Roy al-suédois, der mit einer Wurmser von Sundhausen
vermahlt war. Da er keine mânnliche Erben hinterlies, übergieng West-
bausen an Dagobert Sigmund Wurmser von Sundhausen (1724—1797),
der damais franzôsischer General war, und spater als ôsterreichischer
Feldmarschall in den Revolutionskriegen eine grosse Rolle spielte.
Wàhrend der Révolution wurde das Westhauser Schlôssel confiscirt
und als bien national verkauft ; gegenwartig sind die Güter parcellirt
und das Holzgebciude ist ein einfacher Bauernhof. Wann das eigentliche
Schloss verschwunden, haben wir nicht ermitteln kônnen. L. D.
I. Frilher, wie es scheiut, 12 Meter Lange. — Der Plan ist eine Reduktion des Katasters.